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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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ändern kan. Z. E. wenn man jemand
mit einem Prügel eine Bewegung in den
Nerven des Gefühls machet, so kommt
es nicht auf ihn an, ob er den Schlag
fühlen will oder nicht.

§. 13.

Da aber also eine besondere Bewe-Die Ner
ven, wenn
sie bewegt
werden,
können
Empfin-
dungen
von Din-
gen ver-
ursachen,
die nicht
da sind.

gung der Nerven die Ursach einer gewis-
sen Empfindung ist, so wird die Seele
gleiche Empfindung haben, wenn gleich
einerley Bewegung auf verschiedene Art
verursachet wird. Die Erfahrung be-
kräftiget diesen Satz. Es mag entwe-
der das Geläut einer Glocke oder ein un-
ordentlicher Lauf des Geblüts unsere Hör-
Nerven auf eine gewisse Art bewegen; so
werden wir in beyden Fällen einerley
Klang empfinden. Aehnliche Erfah-
rung haben wir bey dem Gesicht und Ge-
fühl. Eine Unordnung in unserm Cör-
per kan uns grüne und gelbe Farben vor
die Augen mahlen, und in den Nerven
des Gefühls solche Bewegungen verur-
sachen, als wenn viel tausend Würmgen
unsere Haut berührten.

§. 14.

Die Fortpflantzung der bösen Neigun-Besonde-
re Erfah-
rungen
von

gen zu erklären habe auch noch folgenden
Satz von nöthen: Wenn gewisse

Ner-
R 3





aͤndern kan. Z. E. wenn man jemand
mit einem Pruͤgel eine Bewegung in den
Nerven des Gefuͤhls machet, ſo kommt
es nicht auf ihn an, ob er den Schlag
fuͤhlen will oder nicht.

§. 13.

Da aber alſo eine beſondere Bewe-Die Ner
ven, wenn
ſie bewegt
werden,
koͤnnen
Empfin-
dungen
von Din-
gen ver-
urſachen,
die nicht
da ſind.

gung der Nerven die Urſach einer gewiſ-
ſen Empfindung iſt, ſo wird die Seele
gleiche Empfindung haben, wenn gleich
einerley Bewegung auf verſchiedene Art
verurſachet wird. Die Erfahrung be-
kraͤftiget dieſen Satz. Es mag entwe-
der das Gelaͤut einer Glocke oder ein un-
ordentlicher Lauf des Gebluͤts unſere Hoͤr-
Nerven auf eine gewiſſe Art bewegen; ſo
werden wir in beyden Faͤllen einerley
Klang empfinden. Aehnliche Erfah-
rung haben wir bey dem Geſicht und Ge-
fuͤhl. Eine Unordnung in unſerm Coͤr-
per kan uns gruͤne und gelbe Farben vor
die Augen mahlen, und in den Nerven
des Gefuͤhls ſolche Bewegungen verur-
ſachen, als wenn viel tauſend Wuͤrmgen
unſere Haut beruͤhrten.

§. 14.

Die Fortpflantzung der boͤſen Neigun-Beſonde-
re Erfah-
rungen
von

gen zu erklaͤren habe auch noch folgenden
Satz von noͤthen: Wenn gewiſſe

Ner-
R 3
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[261[257]/0293] aͤndern kan. Z. E. wenn man jemand mit einem Pruͤgel eine Bewegung in den Nerven des Gefuͤhls machet, ſo kommt es nicht auf ihn an, ob er den Schlag fuͤhlen will oder nicht. §. 13. Da aber alſo eine beſondere Bewe- gung der Nerven die Urſach einer gewiſ- ſen Empfindung iſt, ſo wird die Seele gleiche Empfindung haben, wenn gleich einerley Bewegung auf verſchiedene Art verurſachet wird. Die Erfahrung be- kraͤftiget dieſen Satz. Es mag entwe- der das Gelaͤut einer Glocke oder ein un- ordentlicher Lauf des Gebluͤts unſere Hoͤr- Nerven auf eine gewiſſe Art bewegen; ſo werden wir in beyden Faͤllen einerley Klang empfinden. Aehnliche Erfah- rung haben wir bey dem Geſicht und Ge- fuͤhl. Eine Unordnung in unſerm Coͤr- per kan uns gruͤne und gelbe Farben vor die Augen mahlen, und in den Nerven des Gefuͤhls ſolche Bewegungen verur- ſachen, als wenn viel tauſend Wuͤrmgen unſere Haut beruͤhrten. Die Ner ven, wenn ſie bewegt werden, koͤnnen Empfin- dungen von Din- gen ver- urſachen, die nicht da ſind. §. 14. Die Fortpflantzung der boͤſen Neigun- gen zu erklaͤren habe auch noch folgenden Satz von noͤthen: Wenn gewiſſe Ner- Beſonde- re Erfah- rungen von R 3

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 261[257]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/293>, abgerufen am 25.11.2024.