ändern kan. Z. E. wenn man jemand mit einem Prügel eine Bewegung in den Nerven des Gefühls machet, so kommt es nicht auf ihn an, ob er den Schlag fühlen will oder nicht.
§. 13.
Da aber also eine besondere Bewe-Die Ner ven, wenn sie bewegt werden, können Empfin- dungen von Din- gen ver- ursachen, die nicht da sind. gung der Nerven die Ursach einer gewis- sen Empfindung ist, so wird die Seele gleiche Empfindung haben, wenn gleich einerley Bewegung auf verschiedene Art verursachet wird. Die Erfahrung be- kräftiget diesen Satz. Es mag entwe- der das Geläut einer Glocke oder ein un- ordentlicher Lauf des Geblüts unsere Hör- Nerven auf eine gewisse Art bewegen; so werden wir in beyden Fällen einerley Klang empfinden. Aehnliche Erfah- rung haben wir bey dem Gesicht und Ge- fühl. Eine Unordnung in unserm Cör- per kan uns grüne und gelbe Farben vor die Augen mahlen, und in den Nerven des Gefühls solche Bewegungen verur- sachen, als wenn viel tausend Würmgen unsere Haut berührten.
§. 14.
Die Fortpflantzung der bösen Neigun-Besonde- re Erfah- rungen von gen zu erklären habe auch noch folgenden Satz von nöthen: Wenn gewisse
Ner-
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aͤndern kan. Z. E. wenn man jemand mit einem Pruͤgel eine Bewegung in den Nerven des Gefuͤhls machet, ſo kommt es nicht auf ihn an, ob er den Schlag fuͤhlen will oder nicht.
§. 13.
Da aber alſo eine beſondere Bewe-Die Ner ven, wenn ſie bewegt werden, koͤnnen Empfin- dungen von Din- gen ver- urſachen, die nicht da ſind. gung der Nerven die Urſach einer gewiſ- ſen Empfindung iſt, ſo wird die Seele gleiche Empfindung haben, wenn gleich einerley Bewegung auf verſchiedene Art verurſachet wird. Die Erfahrung be- kraͤftiget dieſen Satz. Es mag entwe- der das Gelaͤut einer Glocke oder ein un- ordentlicher Lauf des Gebluͤts unſere Hoͤr- Nerven auf eine gewiſſe Art bewegen; ſo werden wir in beyden Faͤllen einerley Klang empfinden. Aehnliche Erfah- rung haben wir bey dem Geſicht und Ge- fuͤhl. Eine Unordnung in unſerm Coͤr- per kan uns gruͤne und gelbe Farben vor die Augen mahlen, und in den Nerven des Gefuͤhls ſolche Bewegungen verur- ſachen, als wenn viel tauſend Wuͤrmgen unſere Haut beruͤhrten.
§. 14.
Die Fortpflantzung der boͤſen Neigun-Beſonde- re Erfah- rungen von gen zu erklaͤren habe auch noch folgenden Satz von noͤthen: Wenn gewiſſe
Ner-
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[261[257]/0293]
aͤndern kan. Z. E. wenn man jemand
mit einem Pruͤgel eine Bewegung in den
Nerven des Gefuͤhls machet, ſo kommt
es nicht auf ihn an, ob er den Schlag
fuͤhlen will oder nicht.
§. 13.
Da aber alſo eine beſondere Bewe-
gung der Nerven die Urſach einer gewiſ-
ſen Empfindung iſt, ſo wird die Seele
gleiche Empfindung haben, wenn gleich
einerley Bewegung auf verſchiedene Art
verurſachet wird. Die Erfahrung be-
kraͤftiget dieſen Satz. Es mag entwe-
der das Gelaͤut einer Glocke oder ein un-
ordentlicher Lauf des Gebluͤts unſere Hoͤr-
Nerven auf eine gewiſſe Art bewegen; ſo
werden wir in beyden Faͤllen einerley
Klang empfinden. Aehnliche Erfah-
rung haben wir bey dem Geſicht und Ge-
fuͤhl. Eine Unordnung in unſerm Coͤr-
per kan uns gruͤne und gelbe Farben vor
die Augen mahlen, und in den Nerven
des Gefuͤhls ſolche Bewegungen verur-
ſachen, als wenn viel tauſend Wuͤrmgen
unſere Haut beruͤhrten.
Die Ner
ven, wenn
ſie bewegt
werden,
koͤnnen
Empfin-
dungen
von Din-
gen ver-
urſachen,
die nicht
da ſind.
§. 14.
Die Fortpflantzung der boͤſen Neigun-
gen zu erklaͤren habe auch noch folgenden
Satz von noͤthen: Wenn gewiſſe
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 261[257]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/293>, abgerufen am 25.11.2024.
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