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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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nehmsten Verrichtungen ist das Lob GOt-
tes, Offenb. Joh. 7. Wer einen andern
im Ernst lobet, der muß sich des andern
Vollkommenheiten lebhafft vorstellen: die
Seligen werden derowegen eine ewige Be-
gierde haben, die Herrlichkeit GOttes zu
betrachten. Selbige äussert sich in den
allerschönsten Cörpern und angenehmsten
Abwechselungen derselben: diese werden
also unter andern das Augenmerck seyn,
worauf die Himmels-Einwohner ihre
Sinnen richten. Dieser Glantz der gött-
lichen Vollkommenheiten wird auch nicht
in enge Schrancken eingeschlossen seyn, son-
dern den allergrösten Raum erfüllen, da-
mit so wol die Unendlichkeit der Majestät
GOttes desto mehr hervorleuchte, als da-
mit auch die grosse Anzahl dieser Bürger
nicht über Enge des Orts sich zu beklagen
haben. Dieses aber wird den Seligen
die angenehmste Gelegenheit zu den ver-
gnügtesten Spatzier-Gängen und Reisen
geben, indem sie die Begierde, GOtt an
allen Orten zu sehen und die Mannigfal-
tigkeit seiner Wercke mit einer bewundern-
den Ehrfurcht in Augenschein zu nehmen
von einem Ort des Himmels zum andern
treiben wird.

§. 17.





nehmſten Verrichtungen iſt das Lob GOt-
tes, Offenb. Joh. 7. Wer einen andern
im Ernſt lobet, der muß ſich des andern
Vollkommenheiten lebhafft vorſtellen: die
Seligen werden derowegen eine ewige Be-
gierde haben, die Herrlichkeit GOttes zu
betrachten. Selbige aͤuſſert ſich in den
allerſchoͤnſten Coͤrpern und angenehmſten
Abwechſelungen derſelben: dieſe werden
alſo unter andern das Augenmerck ſeyn,
worauf die Himmels-Einwohner ihre
Sinnen richten. Dieſer Glantz der goͤtt-
lichen Vollkommenheiten wird auch nicht
in enge Schrancken eingeſchloſſen ſeyn, ſon-
dern den allergroͤſten Raum erfuͤllen, da-
mit ſo wol die Unendlichkeit der Majeſtaͤt
GOttes deſto mehr hervorleuchte, als da-
mit auch die groſſe Anzahl dieſer Buͤrger
nicht uͤber Enge des Orts ſich zu beklagen
haben. Dieſes aber wird den Seligen
die angenehmſte Gelegenheit zu den ver-
gnuͤgteſten Spatzier-Gaͤngen und Reiſen
geben, indem ſie die Begierde, GOtt an
allen Orten zu ſehen und die Mannigfal-
tigkeit ſeiner Wercke mit einer bewundern-
den Ehrfurcht in Augenſchein zu nehmen
von einem Ort des Himmels zum andern
treiben wird.

§. 17.
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[136[132]/0168] nehmſten Verrichtungen iſt das Lob GOt- tes, Offenb. Joh. 7. Wer einen andern im Ernſt lobet, der muß ſich des andern Vollkommenheiten lebhafft vorſtellen: die Seligen werden derowegen eine ewige Be- gierde haben, die Herrlichkeit GOttes zu betrachten. Selbige aͤuſſert ſich in den allerſchoͤnſten Coͤrpern und angenehmſten Abwechſelungen derſelben: dieſe werden alſo unter andern das Augenmerck ſeyn, worauf die Himmels-Einwohner ihre Sinnen richten. Dieſer Glantz der goͤtt- lichen Vollkommenheiten wird auch nicht in enge Schrancken eingeſchloſſen ſeyn, ſon- dern den allergroͤſten Raum erfuͤllen, da- mit ſo wol die Unendlichkeit der Majeſtaͤt GOttes deſto mehr hervorleuchte, als da- mit auch die groſſe Anzahl dieſer Buͤrger nicht uͤber Enge des Orts ſich zu beklagen haben. Dieſes aber wird den Seligen die angenehmſte Gelegenheit zu den ver- gnuͤgteſten Spatzier-Gaͤngen und Reiſen geben, indem ſie die Begierde, GOtt an allen Orten zu ſehen und die Mannigfal- tigkeit ſeiner Wercke mit einer bewundern- den Ehrfurcht in Augenſchein zu nehmen von einem Ort des Himmels zum andern treiben wird. §. 17.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 136[132]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/168>, abgerufen am 24.11.2024.