zugegen ist, besonders der Himmel seine Wohnung, Sitz und Stuhl genennet wird. Siehe Apost. Geschicht am 7. v. 49. 2. Chro- nica 6. v. 30. 33. 39.
§. 4.
Der Himmel wird derowegen am füg-Der Him- mel ist ein Reich, in welchem Gott und Christus regieren. lichsten mit einem Reiche verglichen, in welchem ein König und eine unendliche Zahl Unterthanen sind. Matth. 25. v. 34. Wir wollen die vortreffliche und herrliche Beschaffenheit dieses Reichs ein wenig ge- nauer betrachten. Der Beherrscher des- selben ist unendlich an Weißheit, Güte und Macht, denn es ist GOtt. 1. Cor. 15. v. 28. O was vor ein Vorzug vor den irdischen Reichen dieser Welt gibt dem Himmel nicht der blosse Nahme dieses Kö- niges? Erhebt euch ihr Feinde wider die- sen König, beschliesset einen heimlichen Rath wider sein Reich, überfallt dasselbe unvermuthet, übersteiget Wall und Mau- ern, setzet die Unterthanen durch das Feu- er eurer Wuth in Furcht und Schrecken. Gewiß ihr werdet erfahren, daß die Klufft zwischen euch und diesem Reiche zu groß, das Feuer dieses Königes hefftiger denn euers sey, und ein eintzig Wort alle eure Macht dämpffe, weicht derowegen zurücke
und
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zugegen iſt, beſonders der Himmel ſeine Wohnung, Sitz und Stuhl genennet wird. Siehe Apoſt. Geſchicht am 7. v. 49. 2. Chro- nica 6. v. 30. 33. 39.
§. 4.
Der Himmel wird derowegen am fuͤg-Der Him- mel iſt ein Reich, in welchem Gott und Chriſtus regieren. lichſten mit einem Reiche verglichen, in welchem ein Koͤnig und eine unendliche Zahl Unterthanen ſind. Matth. 25. v. 34. Wir wollen die vortreffliche und herrliche Beſchaffenheit dieſes Reichs ein wenig ge- nauer betrachten. Der Beherrſcher deſ- ſelben iſt unendlich an Weißheit, Guͤte und Macht, denn es iſt GOtt. 1. Cor. 15. v. 28. O was vor ein Vorzug vor den irdiſchen Reichen dieſer Welt gibt dem Himmel nicht der bloſſe Nahme dieſes Koͤ- niges? Erhebt euch ihr Feinde wider die- ſen Koͤnig, beſchlieſſet einen heimlichen Rath wider ſein Reich, uͤberfallt daſſelbe unvermuthet, uͤberſteiget Wall und Mau- ern, ſetzet die Unterthanen durch das Feu- er eurer Wuth in Furcht und Schrecken. Gewiß ihr werdet erfahren, daß die Klufft zwiſchen euch und dieſem Reiche zu groß, das Feuer dieſes Koͤniges hefftiger denn euers ſey, und ein eintzig Wort alle eure Macht daͤmpffe, weicht derowegen zuruͤcke
und
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[105[101]/0137]
zugegen iſt, beſonders der Himmel ſeine
Wohnung, Sitz und Stuhl genennet wird.
Siehe Apoſt. Geſchicht am 7. v. 49. 2. Chro-
nica 6. v. 30. 33. 39.
§. 4.
Der Himmel wird derowegen am fuͤg-
lichſten mit einem Reiche verglichen, in
welchem ein Koͤnig und eine unendliche
Zahl Unterthanen ſind. Matth. 25. v. 34.
Wir wollen die vortreffliche und herrliche
Beſchaffenheit dieſes Reichs ein wenig ge-
nauer betrachten. Der Beherrſcher deſ-
ſelben iſt unendlich an Weißheit, Guͤte
und Macht, denn es iſt GOtt. 1. Cor. 15.
v. 28. O was vor ein Vorzug vor den
irdiſchen Reichen dieſer Welt gibt dem
Himmel nicht der bloſſe Nahme dieſes Koͤ-
niges? Erhebt euch ihr Feinde wider die-
ſen Koͤnig, beſchlieſſet einen heimlichen
Rath wider ſein Reich, uͤberfallt daſſelbe
unvermuthet, uͤberſteiget Wall und Mau-
ern, ſetzet die Unterthanen durch das Feu-
er eurer Wuth in Furcht und Schrecken.
Gewiß ihr werdet erfahren, daß die Klufft
zwiſchen euch und dieſem Reiche zu groß,
das Feuer dieſes Koͤniges hefftiger denn
euers ſey, und ein eintzig Wort alle eure
Macht daͤmpffe, weicht derowegen zuruͤcke
und
Der Him-
mel iſt ein
Reich, in
welchem
Gott und
Chriſtus
regieren.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 105[101]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/137>, abgerufen am 23.11.2024.
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