neue Grüße für Dich, und kann nicht finden, was ich suche. Du Glückliche hast bald ge- funden; fandest ohne Suchen. Mutter, riefst Du; o Mutter, komm zur Mutter! und mir wurde, als wäre ich umgeschaffen nach diesem Zuruf.
Wohl, liebe Meli, verstehst Du es besser, als sie alle, Du Einzige, Du Seherinn -- nicht in Träumen, wie die arme Sylli -- Seherinn mit offenem Auge, Seherinn der Wahrheit! Vergleiche nur mein Schrei- ben von heute vor acht Tagen mit diesem hier! Du hattest noch nicht gerufen: Komm zur Mutter, komm zu den Kindern und der Kinder Vater, komm zu den Mädchen von Heimfeld; komm und lasse alles -- Und die kranke Sylli träumte fort, konnte nur weinen über alle die lieben Worte von Cler- don, dem Edlen, von den herrlichen Mädchen.
Sage Clerdon, sage Clärchen und Lenoren, sage Deinen Kindern: Sylli kommt! Sie läßt
O
neue Gruͤße fuͤr Dich, und kann nicht finden, was ich ſuche. Du Gluͤckliche haſt bald ge- funden; fandeſt ohne Suchen. Mutter, riefſt Du; o Mutter, komm zur Mutter! und mir wurde, als waͤre ich umgeſchaffen nach dieſem Zuruf.
Wohl, liebe Meli, verſtehſt Du es beſſer, als ſie alle, Du Einzige, Du Seherinn — nicht in Traͤumen, wie die arme Sylli — Seherinn mit offenem Auge, Seherinn der Wahrheit! Vergleiche nur mein Schrei- ben von heute vor acht Tagen mit dieſem hier! Du hatteſt noch nicht gerufen: Komm zur Mutter, komm zu den Kindern und der Kinder Vater, komm zu den Maͤdchen von Heimfeld; komm und laſſe alles — Und die kranke Sylli traͤumte fort, konnte nur weinen uͤber alle die lieben Worte von Cler- don, dem Edlen, von den herrlichen Maͤdchen.
Sage Clerdon, ſage Claͤrchen und Lenoren, ſage Deinen Kindern: Sylli kommt! Sie laͤßt
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neue Gruͤße fuͤr Dich, und kann nicht finden,
was ich ſuche. Du Gluͤckliche haſt bald ge-
funden; fandeſt ohne Suchen. Mutter,
riefſt Du; o Mutter, komm zur Mutter!
und mir wurde, als waͤre ich umgeſchaffen nach
dieſem Zuruf.
Wohl, liebe Meli, verſtehſt Du es beſſer,
als ſie alle, Du Einzige, Du Seherinn —
nicht in Traͤumen, wie die arme Sylli —
Seherinn mit offenem Auge, Seherinn
der Wahrheit! Vergleiche nur mein Schrei-
ben von heute vor acht Tagen mit dieſem
hier! Du hatteſt noch nicht gerufen: Komm
zur Mutter, komm zu den Kindern und der
Kinder Vater, komm zu den Maͤdchen von
Heimfeld; komm und laſſe alles — Und
die kranke Sylli traͤumte fort, konnte nur
weinen uͤber alle die lieben Worte von Cler-
don, dem Edlen, von den herrlichen Maͤdchen.
Sage Clerdon, ſage Claͤrchen und Lenoren,
ſage Deinen Kindern: Sylli kommt! Sie laͤßt
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/247>, abgerufen am 03.12.2024.
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