kommen herbey; und wie sie hören was gesche- hen ist, fällt es jedem aufs Herz, wie ihm eben das begegnen und noch einmal begegnen könne. Da machen sie denn unter großem Geheul zu- sammen aus, daß sie jedesmal, wenn ihr Lieb- haber ihnen zu Füßen läge, und sie ihn gern zu ihren Füßen liegen sähen, das Geheul von heute wiederholen wollten, damit alle Mäuse vor Schrecken sich tiefer in ihre Löcher verkrö- chen, und Liebhabertreue unangefochten ließen.
So der Naturforscher Clerdon!
Zu dieser Posse soll ich Dir noch eine ande- re, und zwar in demselben Briefe, von we- gen Amalia, der ich auch die Hand darauf habe geben müssen, hinterbringen. Und ganz ernsthaft soll ich dabey aussehen; denn es be- trifft eine Pommade, wovon einem die Haare wachsen, so lang und so viele, und wie und wo man es verlangt. Willst Du ein Front a la grecque ganz natürlich, so daß Stirnhaar und Augenbraunen zusammen kommen? Es steht
bey
kommen herbey; und wie ſie hoͤren was geſche- hen iſt, faͤllt es jedem aufs Herz, wie ihm eben das begegnen und noch einmal begegnen koͤnne. Da machen ſie denn unter großem Geheul zu- ſammen aus, daß ſie jedesmal, wenn ihr Lieb- haber ihnen zu Fuͤßen laͤge, und ſie ihn gern zu ihren Fuͤßen liegen ſaͤhen, das Geheul von heute wiederholen wollten, damit alle Maͤuſe vor Schrecken ſich tiefer in ihre Loͤcher verkroͤ- chen, und Liebhabertreue unangefochten ließen.
So der Naturforſcher Clerdon!
Zu dieſer Poſſe ſoll ich Dir noch eine ande- re, und zwar in demſelben Briefe, von we- gen Amalia, der ich auch die Hand darauf habe geben muͤſſen, hinterbringen. Und ganz ernſthaft ſoll ich dabey ausſehen; denn es be- trifft eine Pommade, wovon einem die Haare wachſen, ſo lang und ſo viele, und wie und wo man es verlangt. Willſt Du ein Front à la grecque ganz natuͤrlich, ſo daß Stirnhaar und Augenbraunen zuſammen kommen? Es ſteht
bey
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kommen herbey; und wie ſie hoͤren was geſche-
hen iſt, faͤllt es jedem aufs Herz, wie ihm eben
das begegnen und noch einmal begegnen koͤnne.
Da machen ſie denn unter großem Geheul zu-
ſammen aus, daß ſie jedesmal, wenn ihr Lieb-
haber ihnen zu Fuͤßen laͤge, und ſie ihn gern
zu ihren Fuͤßen liegen ſaͤhen, das Geheul von
heute wiederholen wollten, damit alle Maͤuſe
vor Schrecken ſich tiefer in ihre Loͤcher verkroͤ-
chen, und Liebhabertreue unangefochten ließen.
So der Naturforſcher Clerdon!
Zu dieſer Poſſe ſoll ich Dir noch eine ande-
re, und zwar in demſelben Briefe, von we-
gen Amalia, der ich auch die Hand darauf
habe geben muͤſſen, hinterbringen. Und ganz
ernſthaft ſoll ich dabey ausſehen; denn es be-
trifft eine Pommade, wovon einem die Haare
wachſen, ſo lang und ſo viele, und wie und wo
man es verlangt. Willſt Du ein Front à la
grecque ganz natuͤrlich, ſo daß Stirnhaar und
Augenbraunen zuſammen kommen? Es ſteht
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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/166>, abgerufen am 21.11.2024.
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