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Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792.

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Du kennst Clerdon, wie er jede Gefälligkeit,
die man für ihn hat, einem gern zur Lust
macht, und keinen Ochsen, der da drischet,
mit verbundenem Maule sehen kann. Dies
hat die schlaue Cläre wohl benutzt, und sich
bald vom Geheimschreiber zum wirklichen
Beysitzer empor geschwungen. Natürlich
mußten Amalia und ich bey dieser Standes-
erhöhung mit befördert werden; und wir hät-
ten es gewiß nicht zugelassen, daß es in un-
seren Köpfen weniger kraus würde, als in
Clärchens Köpfchen. Welche Lust uns das
schon gemacht hat, und wie schön wir unsern
Clerdon oft damit um seine Zeit bringen, kann
ich Dir nicht sagen. Wir fürchten nur, Cläre
wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und
kann nicht mehr so recht mit spassen. Denn
das hat sie schon an sich, daß, wenn wir mit
Clerdon wider sie gemeine Sache machen, ihr
das Achselzucken ankommt. Schlagen wir uns
hingegen zu ihr, so läßt sie es gelten, und
wir dürfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu-
weilen gar das große Wort führen.

Du kennſt Clerdon, wie er jede Gefaͤlligkeit,
die man fuͤr ihn hat, einem gern zur Luſt
macht, und keinen Ochſen, der da driſchet,
mit verbundenem Maule ſehen kann. Dies
hat die ſchlaue Claͤre wohl benutzt, und ſich
bald vom Geheimſchreiber zum wirklichen
Beyſitzer empor geſchwungen. Natuͤrlich
mußten Amalia und ich bey dieſer Standes-
erhoͤhung mit befoͤrdert werden; und wir haͤt-
ten es gewiß nicht zugelaſſen, daß es in un-
ſeren Koͤpfen weniger kraus wuͤrde, als in
Claͤrchens Koͤpfchen. Welche Luſt uns das
ſchon gemacht hat, und wie ſchoͤn wir unſern
Clerdon oft damit um ſeine Zeit bringen, kann
ich Dir nicht ſagen. Wir fuͤrchten nur, Claͤre
wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und
kann nicht mehr ſo recht mit ſpaſſen. Denn
das hat ſie ſchon an ſich, daß, wenn wir mit
Clerdon wider ſie gemeine Sache machen, ihr
das Achſelzucken ankommt. Schlagen wir uns
hingegen zu ihr, ſo laͤßt ſie es gelten, und
wir duͤrfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu-
weilen gar das große Wort fuͤhren.

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[125/0163] Du kennſt Clerdon, wie er jede Gefaͤlligkeit, die man fuͤr ihn hat, einem gern zur Luſt macht, und keinen Ochſen, der da driſchet, mit verbundenem Maule ſehen kann. Dies hat die ſchlaue Claͤre wohl benutzt, und ſich bald vom Geheimſchreiber zum wirklichen Beyſitzer empor geſchwungen. Natuͤrlich mußten Amalia und ich bey dieſer Standes- erhoͤhung mit befoͤrdert werden; und wir haͤt- ten es gewiß nicht zugelaſſen, daß es in un- ſeren Koͤpfen weniger kraus wuͤrde, als in Claͤrchens Koͤpfchen. Welche Luſt uns das ſchon gemacht hat, und wie ſchoͤn wir unſern Clerdon oft damit um ſeine Zeit bringen, kann ich Dir nicht ſagen. Wir fuͤrchten nur, Claͤre wird uns am Ende wirklich zu gelehrt, und kann nicht mehr ſo recht mit ſpaſſen. Denn das hat ſie ſchon an ſich, daß, wenn wir mit Clerdon wider ſie gemeine Sache machen, ihr das Achſelzucken ankommt. Schlagen wir uns hingegen zu ihr, ſo laͤßt ſie es gelten, und wir duͤrfen alsdann, mit ihrer Erlaubniß, zu- weilen gar das große Wort fuͤhren.

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Zitationshilfe: Jacobi, Friedrich Heinrich: Eduard Allwills Briefsammlung. Mit einer Zugabe von eigenen Briefen. Königsberg, 1792, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_allwill_1792/163>, abgerufen am 21.11.2024.