Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.er gen Himmel, statt auf die Straße gesehen Was das optische Glas zu lesen gegeben, kann Habe ich Sie nun zufrieden gestellt, lieber Herr N. S. Beinahe hätte ich den Oberamtmann vergessen. er gen Himmel, ſtatt auf die Straße geſehen Was das optiſche Glas zu leſen gegeben, kann Habe ich Sie nun zufrieden geſtellt, lieber Herr N. S. Beinahe hätte ich den Oberamtmann vergeſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0314" n="302"/> er gen Himmel, ſtatt auf die Straße geſehen<lb/> habe. Er wandte aber den Kopf rückwärts und<lb/> trug dem Herrn unaufhaltſam eine Fülle von Grün-<lb/> den vor. Da ſchlug der Wagen in ein tiefes Loch,<lb/> Karl ſtürzte vom Bock, fiel vor das Rad, dieſes<lb/> ging über ihn weg und jämmerlich kam er um.<lb/> An ſeinem Grabe weint Rieke aus Stuttgart, die<lb/> er geheirathet hatte, mit zwei unmündigen Kindern.<lb/> Ich weiß, daß auch Sie ſeinem Andenken eine<lb/> Thräne zollen werden.</p><lb/> <p>Was das optiſche Glas zu leſen gegeben, kann<lb/> ich Ihnen nicht ſagen. Es liegt unter den Trüm-<lb/> mern des Schloſſes, die nicht hinweggeräumt wor-<lb/> den ſind.</p><lb/> <p>Habe ich Sie nun zufrieden geſtellt, lieber Herr<lb/> Buchbinder? Der ich mit aller Achtung u. ſ. w.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <hi rendition="#et">N. S.</hi> </p><lb/> <p>Beinahe hätte ich den Oberamtmann vergeſſen.<lb/> Eine Geſchichte mit ſo vielen Perſonen iſt wie ein<lb/> Wirthshaus voll Gäſte. Bei der pünctlichſten<lb/> Aufmerkſamkeit wird doch immer Der und Jener<lb/> ſitzen gelaſſen. Er kam aus dem gewerbfleißigen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [302/0314]
er gen Himmel, ſtatt auf die Straße geſehen
habe. Er wandte aber den Kopf rückwärts und
trug dem Herrn unaufhaltſam eine Fülle von Grün-
den vor. Da ſchlug der Wagen in ein tiefes Loch,
Karl ſtürzte vom Bock, fiel vor das Rad, dieſes
ging über ihn weg und jämmerlich kam er um.
An ſeinem Grabe weint Rieke aus Stuttgart, die
er geheirathet hatte, mit zwei unmündigen Kindern.
Ich weiß, daß auch Sie ſeinem Andenken eine
Thräne zollen werden.
Was das optiſche Glas zu leſen gegeben, kann
ich Ihnen nicht ſagen. Es liegt unter den Trüm-
mern des Schloſſes, die nicht hinweggeräumt wor-
den ſind.
Habe ich Sie nun zufrieden geſtellt, lieber Herr
Buchbinder? Der ich mit aller Achtung u. ſ. w.
N. S.
Beinahe hätte ich den Oberamtmann vergeſſen.
Eine Geſchichte mit ſo vielen Perſonen iſt wie ein
Wirthshaus voll Gäſte. Bei der pünctlichſten
Aufmerkſamkeit wird doch immer Der und Jener
ſitzen gelaſſen. Er kam aus dem gewerbfleißigen
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