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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839.

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In Dünkelblasenheim steht Alles bei'm Alten.
Nationallied ist noch immer der Gesang der Fische
aus Wieland's Märchen:

Hätten's gern besser
Statt immer schlimmer;
Und rathen immer,
Und treffen's nie.

Münchhausen wird in den höchsten Kreisen der Ge-
sellschaft ganz außerordentlich vermißt.

Von dem Verschwinden dieses wunderbaren
Mannes ist der Schleier nie gelüftet worden. Na-
türlich muß die Krypte einen geheimen Ausgang
gehabt haben, wer nur wüßte, wo? -- Eine ganz
sonderbare Nachricht verbreitete sich unlängst. Ein
Reisender wollte nämlich in einem kleinen Gebirgs-
städtchen im Hohenzollern-Hechingen'schen einen
Mann, genau aussehend wie unser Held, mit einer
ältlichen Dame lustwandeln gesehen haben. Auf
Befragen hatte man dem Reisenden gesagt, jener
Mann heiße Münch, genannt Hausen, lebe vom
Ackerbau, sei ein nützlicher Staatsbürger, guter
Gatte und würde ohne Zweifel ein eben so guter
Vater werden, wenn seine Frau noch Kinder be-
kommen könnte.


In Dünkelblaſenheim ſteht Alles bei’m Alten.
Nationallied iſt noch immer der Geſang der Fiſche
aus Wieland’s Märchen:

Hätten’s gern beſſer
Statt immer ſchlimmer;
Und rathen immer,
Und treffen’s nie.

Münchhauſen wird in den höchſten Kreiſen der Ge-
ſellſchaft ganz außerordentlich vermißt.

Von dem Verſchwinden dieſes wunderbaren
Mannes iſt der Schleier nie gelüftet worden. Na-
türlich muß die Krypte einen geheimen Ausgang
gehabt haben, wer nur wüßte, wo? — Eine ganz
ſonderbare Nachricht verbreitete ſich unlängſt. Ein
Reiſender wollte nämlich in einem kleinen Gebirgs-
ſtädtchen im Hohenzollern-Hechingen’ſchen einen
Mann, genau ausſehend wie unſer Held, mit einer
ältlichen Dame luſtwandeln geſehen haben. Auf
Befragen hatte man dem Reiſenden geſagt, jener
Mann heiße Münch, genannt Hauſen, lebe vom
Ackerbau, ſei ein nützlicher Staatsbürger, guter
Gatte und würde ohne Zweifel ein eben ſo guter
Vater werden, wenn ſeine Frau noch Kinder be-
kommen könnte.


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[300/0312] In Dünkelblaſenheim ſteht Alles bei’m Alten. Nationallied iſt noch immer der Geſang der Fiſche aus Wieland’s Märchen: Hätten’s gern beſſer Statt immer ſchlimmer; Und rathen immer, Und treffen’s nie. Münchhauſen wird in den höchſten Kreiſen der Ge- ſellſchaft ganz außerordentlich vermißt. Von dem Verſchwinden dieſes wunderbaren Mannes iſt der Schleier nie gelüftet worden. Na- türlich muß die Krypte einen geheimen Ausgang gehabt haben, wer nur wüßte, wo? — Eine ganz ſonderbare Nachricht verbreitete ſich unlängſt. Ein Reiſender wollte nämlich in einem kleinen Gebirgs- ſtädtchen im Hohenzollern-Hechingen’ſchen einen Mann, genau ausſehend wie unſer Held, mit einer ältlichen Dame luſtwandeln geſehen haben. Auf Befragen hatte man dem Reiſenden geſagt, jener Mann heiße Münch, genannt Hauſen, lebe vom Ackerbau, ſei ein nützlicher Staatsbürger, guter Gatte und würde ohne Zweifel ein eben ſo guter Vater werden, wenn ſeine Frau noch Kinder be- kommen könnte.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 4. Düsseldorf, 1839, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen04_1839/312>, abgerufen am 24.11.2024.