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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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nen die schwierigen Verhältnisse, unter denen Sie
hier vor der Hand auftreten müssen, der Ober-
kammerherr wird aber Ihre Schritte leiten, er
beherrscht das Terrain und Sie dürfen ihm ver-
trauen. Ich mag nicht gern versprechen, hoffe
aber, daß Sie mit mir zufrieden seyn sollen, wenn
die Todten ihre Todten begraben haben werden
und das Leben an das Tageslicht kommt.

Münchhausen, hören Sie das Wort eines Man-
nes, dessen Hände leider noch gebunden sind: Ih-
nen wird er die Zukunft des Landes anbefehlen.
-- Inzwischen wollen wir über den alten Sauer-
teig lachen, schöne Plane bilden, einander von
Tage zu Tage mehr werden. Sehen Sie in mir
nicht den Herrn; ich bin stolz darauf, den geist-
reichsten und liebenswürdigsten Mann unserer Zeit
meinen Freund nennen zu dürfen. Unser Unter-
händler hat sich die Bürgerkrone damit verdient,
daß er Sie hieher zu bringen wußte."

Empfindungen verschiedener Art erregte dieses
Schreiben. Erstaunen, Verehrung und Schmerz
machten sich durch halbe Reden, Ausrufungen,
Seufzer Luft. Am kürzesten faßte sich der Bür-
germeister, denn nachdem er noch einmal das Sie-

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nen die ſchwierigen Verhältniſſe, unter denen Sie
hier vor der Hand auftreten müſſen, der Ober-
kammerherr wird aber Ihre Schritte leiten, er
beherrſcht das Terrain und Sie dürfen ihm ver-
trauen. Ich mag nicht gern verſprechen, hoffe
aber, daß Sie mit mir zufrieden ſeyn ſollen, wenn
die Todten ihre Todten begraben haben werden
und das Leben an das Tageslicht kommt.

Münchhauſen, hören Sie das Wort eines Man-
nes, deſſen Hände leider noch gebunden ſind: Ih-
nen wird er die Zukunft des Landes anbefehlen.
— Inzwiſchen wollen wir über den alten Sauer-
teig lachen, ſchöne Plane bilden, einander von
Tage zu Tage mehr werden. Sehen Sie in mir
nicht den Herrn; ich bin ſtolz darauf, den geiſt-
reichſten und liebenswürdigſten Mann unſerer Zeit
meinen Freund nennen zu dürfen. Unſer Unter-
händler hat ſich die Bürgerkrone damit verdient,
daß er Sie hieher zu bringen wußte.“

Empfindungen verſchiedener Art erregte dieſes
Schreiben. Erſtaunen, Verehrung und Schmerz
machten ſich durch halbe Reden, Ausrufungen,
Seufzer Luft. Am kürzeſten faßte ſich der Bür-
germeiſter, denn nachdem er noch einmal das Sie-

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[339/0353] nen die ſchwierigen Verhältniſſe, unter denen Sie hier vor der Hand auftreten müſſen, der Ober- kammerherr wird aber Ihre Schritte leiten, er beherrſcht das Terrain und Sie dürfen ihm ver- trauen. Ich mag nicht gern verſprechen, hoffe aber, daß Sie mit mir zufrieden ſeyn ſollen, wenn die Todten ihre Todten begraben haben werden und das Leben an das Tageslicht kommt. Münchhauſen, hören Sie das Wort eines Man- nes, deſſen Hände leider noch gebunden ſind: Ih- nen wird er die Zukunft des Landes anbefehlen. — Inzwiſchen wollen wir über den alten Sauer- teig lachen, ſchöne Plane bilden, einander von Tage zu Tage mehr werden. Sehen Sie in mir nicht den Herrn; ich bin ſtolz darauf, den geiſt- reichſten und liebenswürdigſten Mann unſerer Zeit meinen Freund nennen zu dürfen. Unſer Unter- händler hat ſich die Bürgerkrone damit verdient, daß er Sie hieher zu bringen wußte.“ Empfindungen verſchiedener Art erregte dieſes Schreiben. Erſtaunen, Verehrung und Schmerz machten ſich durch halbe Reden, Ausrufungen, Seufzer Luft. Am kürzeſten faßte ſich der Bür- germeiſter, denn nachdem er noch einmal das Sie- 22*

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/353>, abgerufen am 22.11.2024.