Auf dem Vogelheerde saß also, verlockt von dem scheinbaren Stadtgange des Bedienten, der alte Baron, während Emerentia dieses nämlichen Bedienten, der für sie kein Bedienter war, mit einem leckeren Gerichte am Schneckenberge harrte. Der Schloßherr hatte seinen Plan entworfen. So geradezu Jemand aus dem Schlosse zu bringen, der sich darauf versteift zu haben schien, bei ihm neun Monate, drei Tage und achtzehn Stunden mit den Wachpausen für Essen und Trinken abzu- schlafen, konnte mißlich erscheinen. Der alte Baron wünschte daher nichts mehr, als irgend einen Um- stand zu erkunden, welcher ihn allenfalls berechtigte, die öffentliche Macht gegen den Propheten anzu- rufen, der ihm nun wie ein Tagedieb vorkam. Einen solchen Umstand hoffte er von dem Bedienten Karl Buttervogel herauszubringen, denn das Wort "Mun- kel" und die beständige Erwähnung von ungeheuren Geheimnissen, welche um die Persönlichkeit des Freiherrn nebelten, deutete nach seiner Meinung offenbar auf Verschuldungen oder wenigstens auf Verwickelungen hin, die ihm den Arm der Polizei, so hoffte er, wider den chronischen Schläfer will- fährig machen sollten.
Auf dem Vogelheerde ſaß alſo, verlockt von dem ſcheinbaren Stadtgange des Bedienten, der alte Baron, während Emerentia dieſes nämlichen Bedienten, der für ſie kein Bedienter war, mit einem leckeren Gerichte am Schneckenberge harrte. Der Schloßherr hatte ſeinen Plan entworfen. So geradezu Jemand aus dem Schloſſe zu bringen, der ſich darauf verſteift zu haben ſchien, bei ihm neun Monate, drei Tage und achtzehn Stunden mit den Wachpauſen für Eſſen und Trinken abzu- ſchlafen, konnte mißlich erſcheinen. Der alte Baron wünſchte daher nichts mehr, als irgend einen Um- ſtand zu erkunden, welcher ihn allenfalls berechtigte, die öffentliche Macht gegen den Propheten anzu- rufen, der ihm nun wie ein Tagedieb vorkam. Einen ſolchen Umſtand hoffte er von dem Bedienten Karl Buttervogel herauszubringen, denn das Wort „Mun- kel“ und die beſtändige Erwähnung von ungeheuren Geheimniſſen, welche um die Perſönlichkeit des Freiherrn nebelten, deutete nach ſeiner Meinung offenbar auf Verſchuldungen oder wenigſtens auf Verwickelungen hin, die ihm den Arm der Polizei, ſo hoffte er, wider den chroniſchen Schläfer will- fährig machen ſollten.
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Auf dem Vogelheerde ſaß alſo, verlockt von
dem ſcheinbaren Stadtgange des Bedienten, der
alte Baron, während Emerentia dieſes nämlichen
Bedienten, der für ſie kein Bedienter war, mit
einem leckeren Gerichte am Schneckenberge harrte.
Der Schloßherr hatte ſeinen Plan entworfen. So
geradezu Jemand aus dem Schloſſe zu bringen,
der ſich darauf verſteift zu haben ſchien, bei ihm
neun Monate, drei Tage und achtzehn Stunden
mit den Wachpauſen für Eſſen und Trinken abzu-
ſchlafen, konnte mißlich erſcheinen. Der alte Baron
wünſchte daher nichts mehr, als irgend einen Um-
ſtand zu erkunden, welcher ihn allenfalls berechtigte,
die öffentliche Macht gegen den Propheten anzu-
rufen, der ihm nun wie ein Tagedieb vorkam. Einen
ſolchen Umſtand hoffte er von dem Bedienten Karl
Buttervogel herauszubringen, denn das Wort „Mun-
kel“ und die beſtändige Erwähnung von ungeheuren
Geheimniſſen, welche um die Perſönlichkeit des
Freiherrn nebelten, deutete nach ſeiner Meinung
offenbar auf Verſchuldungen oder wenigſtens auf
Verwickelungen hin, die ihm den Arm der Polizei,
ſo hoffte er, wider den chroniſchen Schläfer will-
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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/259>, abgerufen am 23.11.2024.
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