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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Freiherrn Gemache herabkam: Ist sein Herr noch
nicht aufgestanden? Nein, versetzte Karl, er schnarcht,
daß es nur so eine Art hat, wenn das so fortgeht,
kann es lange dauern. -- Der Schloßherr stellte
sich vor das Zimmer seines Gastes und hörte wirk-
lich ein ungemein kräftiges Schnarrwerk dadrinnen.

Um Ein Uhr bei Tische, wo sich nur Vater
und Tochter zusammenfanden, warf Emerentia
nachlässig die Worte hin: Dieser Mensch scheint
uns heute zu verschmähen. -- Karl wurde berufen,
hinaufgesandt und brachte den Bescheid, der gnädige
Herr habe sich eben so weit ermuntert, um allen-
falls etwas Suppe und Gemüse zu sich nehmen
zu können, wenn man die Güte haben wollte, ihm
davon zu senden. -- Emerentia gab dem Bedien-
ten das Verlangte, der alte Baron ließ hinaufbe-
stellen, er bitte, daß der Freiherr aufstehe. Nach
einiger Zeit kam Karl mit den leeren Tellern zu-
rück und sagte: Mit dem letzten Bissen im Munde
wieder auf die linke Seite gefallen und weiter ge-
schnarcht. -- Zum Henker, was bedeutet das?
rief der Schloßherr. -- Um vier Uhr Nachmittags
ging er, da kein Münchhausen sichtbar wurde, selbst
hinauf. Münchhausen schlief. Der alte Baron rief

Freiherrn Gemache herabkam: Iſt ſein Herr noch
nicht aufgeſtanden? Nein, verſetzte Karl, er ſchnarcht,
daß es nur ſo eine Art hat, wenn das ſo fortgeht,
kann es lange dauern. — Der Schloßherr ſtellte
ſich vor das Zimmer ſeines Gaſtes und hörte wirk-
lich ein ungemein kräftiges Schnarrwerk dadrinnen.

Um Ein Uhr bei Tiſche, wo ſich nur Vater
und Tochter zuſammenfanden, warf Emerentia
nachläſſig die Worte hin: Dieſer Menſch ſcheint
uns heute zu verſchmähen. — Karl wurde berufen,
hinaufgeſandt und brachte den Beſcheid, der gnädige
Herr habe ſich eben ſo weit ermuntert, um allen-
falls etwas Suppe und Gemüſe zu ſich nehmen
zu können, wenn man die Güte haben wollte, ihm
davon zu ſenden. — Emerentia gab dem Bedien-
ten das Verlangte, der alte Baron ließ hinaufbe-
ſtellen, er bitte, daß der Freiherr aufſtehe. Nach
einiger Zeit kam Karl mit den leeren Tellern zu-
rück und ſagte: Mit dem letzten Biſſen im Munde
wieder auf die linke Seite gefallen und weiter ge-
ſchnarcht. — Zum Henker, was bedeutet das?
rief der Schloßherr. — Um vier Uhr Nachmittags
ging er, da kein Münchhauſen ſichtbar wurde, ſelbſt
hinauf. Münchhauſen ſchlief. Der alte Baron rief

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[236/0250] Freiherrn Gemache herabkam: Iſt ſein Herr noch nicht aufgeſtanden? Nein, verſetzte Karl, er ſchnarcht, daß es nur ſo eine Art hat, wenn das ſo fortgeht, kann es lange dauern. — Der Schloßherr ſtellte ſich vor das Zimmer ſeines Gaſtes und hörte wirk- lich ein ungemein kräftiges Schnarrwerk dadrinnen. Um Ein Uhr bei Tiſche, wo ſich nur Vater und Tochter zuſammenfanden, warf Emerentia nachläſſig die Worte hin: Dieſer Menſch ſcheint uns heute zu verſchmähen. — Karl wurde berufen, hinaufgeſandt und brachte den Beſcheid, der gnädige Herr habe ſich eben ſo weit ermuntert, um allen- falls etwas Suppe und Gemüſe zu ſich nehmen zu können, wenn man die Güte haben wollte, ihm davon zu ſenden. — Emerentia gab dem Bedien- ten das Verlangte, der alte Baron ließ hinaufbe- ſtellen, er bitte, daß der Freiherr aufſtehe. Nach einiger Zeit kam Karl mit den leeren Tellern zu- rück und ſagte: Mit dem letzten Biſſen im Munde wieder auf die linke Seite gefallen und weiter ge- ſchnarcht. — Zum Henker, was bedeutet das? rief der Schloßherr. — Um vier Uhr Nachmittags ging er, da kein Münchhauſen ſichtbar wurde, ſelbſt hinauf. Münchhauſen ſchlief. Der alte Baron rief

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/250>, abgerufen am 22.11.2024.