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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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dem Himmel, der ihm abermals so unerwartet
half. Freudetrunken lief er in den verwilderten
französischen Garten und zählte sein Geld auf dem
Postamente des Schäfers ohne Flöte über.

Münchhausen schrieb an Emerentien:

Diotima!

Denn das bleibst du mir. Nenne dich Eme-
rentia, mir bleibst du Diotima. Karl ist be-
zahlt. Ich war ihm allerdings seit Lichtmeß
Lohn schuldig. Vielfache Gedanken, und unter
diesen hauptsächlich die tiefe Seelenbewegung,
in welche mich dein Umgang und Geist versetzt
hatten, bewirkten, daß mir die Kleinigkeit aus
dem Sinne gekommen war.

Dank für deine Erinnerung. Wie ich nie,
oder nur ein einzigesmal in meinem Leben log,
so bezahlte ich auch stats meine Schulden; denn
Ausnahmen von dieser Regel befestigten sie eben.

Deine Wünsche sind Befehle
Deinem Münchhausen.

Emerentia wurde starr, als sie diesen Brief
empfing. Sie hatte darauf gerechnet, daß der

dem Himmel, der ihm abermals ſo unerwartet
half. Freudetrunken lief er in den verwilderten
franzöſiſchen Garten und zählte ſein Geld auf dem
Poſtamente des Schäfers ohne Flöte über.

Münchhauſen ſchrieb an Emerentien:

Diotima!

Denn das bleibſt du mir. Nenne dich Eme-
rentia, mir bleibſt du Diotima. Karl iſt be-
zahlt. Ich war ihm allerdings ſeit Lichtmeß
Lohn ſchuldig. Vielfache Gedanken, und unter
dieſen hauptſächlich die tiefe Seelenbewegung,
in welche mich dein Umgang und Geiſt verſetzt
hatten, bewirkten, daß mir die Kleinigkeit aus
dem Sinne gekommen war.

Dank für deine Erinnerung. Wie ich nie,
oder nur ein einzigesmal in meinem Leben log,
ſo bezahlte ich auch ſtáts meine Schulden; denn
Ausnahmen von dieſer Regel befeſtigten ſie eben.

Deine Wünſche ſind Befehle
Deinem Münchhauſen.

Emerentia wurde ſtarr, als ſie dieſen Brief
empfing. Sie hatte darauf gerechnet, daß der

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[228/0242] dem Himmel, der ihm abermals ſo unerwartet half. Freudetrunken lief er in den verwilderten franzöſiſchen Garten und zählte ſein Geld auf dem Poſtamente des Schäfers ohne Flöte über. Münchhauſen ſchrieb an Emerentien: Diotima! Denn das bleibſt du mir. Nenne dich Eme- rentia, mir bleibſt du Diotima. Karl iſt be- zahlt. Ich war ihm allerdings ſeit Lichtmeß Lohn ſchuldig. Vielfache Gedanken, und unter dieſen hauptſächlich die tiefe Seelenbewegung, in welche mich dein Umgang und Geiſt verſetzt hatten, bewirkten, daß mir die Kleinigkeit aus dem Sinne gekommen war. Dank für deine Erinnerung. Wie ich nie, oder nur ein einzigesmal in meinem Leben log, ſo bezahlte ich auch ſtáts meine Schulden; denn Ausnahmen von dieſer Regel befeſtigten ſie eben. Deine Wünſche ſind Befehle Deinem Münchhauſen. Emerentia wurde ſtarr, als ſie dieſen Brief empfing. Sie hatte darauf gerechnet, daß der

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/242>, abgerufen am 22.11.2024.