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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

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Ich glaube, der Freiherr ist's. Wir standen
heute am Entenpfuhl, friedlich fischte das Gefieder
nach dem grünen Flott zu unsern Füßen, ein er-
quickender Landregen fiel sanft vom grauen Him-
mel, der Freiherr erzählte mir eine seiner sinnigen
Geschichten, wie er vorlängst durch ein Senfpflaster,
auf das Haupt gelegt, und dessen Ziehkraft sich
ein ausgefallenes Bein wieder eingerenkt habe --
mein Busen wurde so weit, mir wurde so wohl
und so weh, so -- so --

Dumme Störung! Da werde ich gerufen, um
Speck auszugeben. Wo die Lisbeth nur bleibt, die
Landstreicherin, das unnütze Geschöpf? Kommt sie
wieder, soll sie es entgelten.



Nein! Nein! Nein! Das Geheimniß ward
offenbar, Karl ist Rucciopuccio! Da sitze ich in
der tiefen Stille der Mitternacht auf meiner ein-
samen Kammer und vertraue Euch stummen Blättern
die wundersame Post. Ja, wundersam muß ich
wohl diese Fügung nennen, welche zum zweitenmale
den Nußknacker entscheidend in mein Leben blicken
läßt.


Ich glaube, der Freiherr iſt’s. Wir ſtanden
heute am Entenpfuhl, friedlich fiſchte das Gefieder
nach dem grünen Flott zu unſern Füßen, ein er-
quickender Landregen fiel ſanft vom grauen Him-
mel, der Freiherr erzählte mir eine ſeiner ſinnigen
Geſchichten, wie er vorlängſt durch ein Senfpflaſter,
auf das Haupt gelegt, und deſſen Ziehkraft ſich
ein ausgefallenes Bein wieder eingerenkt habe —
mein Buſen wurde ſo weit, mir wurde ſo wohl
und ſo weh, ſo — ſo —

Dumme Störung! Da werde ich gerufen, um
Speck auszugeben. Wo die Lisbeth nur bleibt, die
Landſtreicherin, das unnütze Geſchöpf? Kommt ſie
wieder, ſoll ſie es entgelten.



Nein! Nein! Nein! Das Geheimniß ward
offenbar, Karl iſt Rucciopuccio! Da ſitze ich in
der tiefen Stille der Mitternacht auf meiner ein-
ſamen Kammer und vertraue Euch ſtummen Blättern
die wunderſame Poſt. Ja, wunderſam muß ich
wohl dieſe Fügung nennen, welche zum zweitenmale
den Nußknacker entſcheidend in mein Leben blicken
läßt.


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[21/0039] Ich glaube, der Freiherr iſt’s. Wir ſtanden heute am Entenpfuhl, friedlich fiſchte das Gefieder nach dem grünen Flott zu unſern Füßen, ein er- quickender Landregen fiel ſanft vom grauen Him- mel, der Freiherr erzählte mir eine ſeiner ſinnigen Geſchichten, wie er vorlängſt durch ein Senfpflaſter, auf das Haupt gelegt, und deſſen Ziehkraft ſich ein ausgefallenes Bein wieder eingerenkt habe — mein Buſen wurde ſo weit, mir wurde ſo wohl und ſo weh, ſo — ſo — Dumme Störung! Da werde ich gerufen, um Speck auszugeben. Wo die Lisbeth nur bleibt, die Landſtreicherin, das unnütze Geſchöpf? Kommt ſie wieder, ſoll ſie es entgelten. Nein! Nein! Nein! Das Geheimniß ward offenbar, Karl iſt Rucciopuccio! Da ſitze ich in der tiefen Stille der Mitternacht auf meiner ein- ſamen Kammer und vertraue Euch ſtummen Blättern die wunderſame Poſt. Ja, wunderſam muß ich wohl dieſe Fügung nennen, welche zum zweitenmale den Nußknacker entſcheidend in mein Leben blicken läßt.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/39>, abgerufen am 21.11.2024.