Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Zehntes Capitel.
Die Gesellschaft des Schlosses beginnt sich
in ihre Elemente aufzulösen.

Während des ganzen Tages, an welchem der
alte Baron ruhelos umhergetrieben, und das Fräu-
lein unpaß geworden war, hatte der Schulmeister
Holz gesägt und darauf gespalten. Am folgenden
Morgen empfing er durch den Kreisboten, welcher
ihn in aller Frühe auf seinem Strohlager weckte,
eine Antwort von dem Schulrathe Thomasius, die
ihn sehr froh machte. Er warf sogleich seinen
braunen Mantelkragen um, säuberte das Gemach
des Gartenhäuschens von allen Spuren der Be-
wohnung, stellte den schlechten Tisch und den höl-
zernen Schemel, welche Stücke die einzigen Meubles
dieses Gelasses waren, in Ordnung, den Tisch näm-
lich an die Wand und den Schemel mit dem Sitze

Zehntes Capitel.
Die Geſellſchaft des Schloſſes beginnt ſich
in ihre Elemente aufzulöſen.

Während des ganzen Tages, an welchem der
alte Baron ruhelos umhergetrieben, und das Fräu-
lein unpaß geworden war, hatte der Schulmeiſter
Holz geſägt und darauf geſpalten. Am folgenden
Morgen empfing er durch den Kreisboten, welcher
ihn in aller Frühe auf ſeinem Strohlager weckte,
eine Antwort von dem Schulrathe Thomaſius, die
ihn ſehr froh machte. Er warf ſogleich ſeinen
braunen Mantelkragen um, ſäuberte das Gemach
des Gartenhäuschens von allen Spuren der Be-
wohnung, ſtellte den ſchlechten Tiſch und den höl-
zernen Schemel, welche Stücke die einzigen Meubles
dieſes Gelaſſes waren, in Ordnung, den Tiſch näm-
lich an die Wand und den Schemel mit dem Sitze

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0236" n="218"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Zehntes Capitel</hi>.<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><hi rendition="#g">Die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft des Schlo&#x017F;&#x017F;es beginnt &#x017F;ich<lb/>
in ihre Elemente aufzulö&#x017F;en</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p>Während des ganzen Tages, an welchem der<lb/>
alte Baron ruhelos umhergetrieben, und das Fräu-<lb/>
lein unpaß geworden war, hatte der Schulmei&#x017F;ter<lb/>
Holz ge&#x017F;ägt und darauf ge&#x017F;palten. Am folgenden<lb/>
Morgen empfing er durch den Kreisboten, welcher<lb/>
ihn in aller Frühe auf &#x017F;einem Strohlager weckte,<lb/>
eine Antwort von dem Schulrathe Thoma&#x017F;ius, die<lb/>
ihn &#x017F;ehr froh machte. Er warf &#x017F;ogleich &#x017F;einen<lb/>
braunen Mantelkragen um, &#x017F;äuberte das Gemach<lb/>
des Gartenhäuschens von allen Spuren der Be-<lb/>
wohnung, &#x017F;tellte den &#x017F;chlechten Ti&#x017F;ch und den höl-<lb/>
zernen Schemel, welche Stücke die einzigen Meubles<lb/>
die&#x017F;es Gela&#x017F;&#x017F;es waren, in Ordnung, den Ti&#x017F;ch näm-<lb/>
lich an die Wand und den Schemel mit dem Sitze<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0236] Zehntes Capitel. Die Geſellſchaft des Schloſſes beginnt ſich in ihre Elemente aufzulöſen. Während des ganzen Tages, an welchem der alte Baron ruhelos umhergetrieben, und das Fräu- lein unpaß geworden war, hatte der Schulmeiſter Holz geſägt und darauf geſpalten. Am folgenden Morgen empfing er durch den Kreisboten, welcher ihn in aller Frühe auf ſeinem Strohlager weckte, eine Antwort von dem Schulrathe Thomaſius, die ihn ſehr froh machte. Er warf ſogleich ſeinen braunen Mantelkragen um, ſäuberte das Gemach des Gartenhäuschens von allen Spuren der Be- wohnung, ſtellte den ſchlechten Tiſch und den höl- zernen Schemel, welche Stücke die einzigen Meubles dieſes Gelaſſes waren, in Ordnung, den Tiſch näm- lich an die Wand und den Schemel mit dem Sitze

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/236
Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/236>, abgerufen am 21.11.2024.