Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.durchaus einen Satz ziehen, so ist es die einfache Hier machte der alte Baron noch einen letzten Als der Freiherr auch diese zu Ende gelesen durchaus einen Satz ziehen, ſo iſt es die einfache Hier machte der alte Baron noch einen letzten Als der Freiherr auch dieſe zu Ende geleſen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0234" n="216"/> durchaus einen Satz ziehen, ſo iſt es die einfache<lb/> Wahrheit, welche jeder Student fühlt — daß die<lb/> Söhne auf die Taſchen ihrer Väter angewieſen ſind.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Hier machte der alte Baron noch einen letzten<lb/> Verſuch, den Strom Münchhauſen’s zu hemmen,<lb/> denn ſeine Kräfte waren ſchon halb gebrochen.<lb/> Der Freiherr hatte aber auch jetzt Rath und<lb/> Stärke, ihm zu begegnen, denn ehe der Schloßherr<lb/> ſeinen Spruch vorbringen konnte, war bereits das<lb/> zweite Manuſcript entfaltet und die Geſchichte<lb/> „von den Poltergeiſtern in und um Weinsberg“<lb/> angefangen.</p><lb/> <p>Als der Freiherr auch dieſe zu Ende geleſen<lb/> hatte, ſchlief der alte Baron, erſchöpft von den<lb/> Anſtrengungen der letzten vier und zwanzig Stunden<lb/> und den ausgezeichnet albernen Erzählungen ſeines<lb/> Gaſtes einen feſten und geſunden Schlummer. Der<lb/> Freiherr ſtellte ſich triumphirend neben den Seſſel<lb/> des Schlafenden und rief mit gedämpfter Stimme:<lb/> Habe ich dich endlich unter mir, du alter Nacht-<lb/> ſchwärmer und Ruheſtorer?</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [216/0234]
durchaus einen Satz ziehen, ſo iſt es die einfache
Wahrheit, welche jeder Student fühlt — daß die
Söhne auf die Taſchen ihrer Väter angewieſen ſind.
Hier machte der alte Baron noch einen letzten
Verſuch, den Strom Münchhauſen’s zu hemmen,
denn ſeine Kräfte waren ſchon halb gebrochen.
Der Freiherr hatte aber auch jetzt Rath und
Stärke, ihm zu begegnen, denn ehe der Schloßherr
ſeinen Spruch vorbringen konnte, war bereits das
zweite Manuſcript entfaltet und die Geſchichte
„von den Poltergeiſtern in und um Weinsberg“
angefangen.
Als der Freiherr auch dieſe zu Ende geleſen
hatte, ſchlief der alte Baron, erſchöpft von den
Anſtrengungen der letzten vier und zwanzig Stunden
und den ausgezeichnet albernen Erzählungen ſeines
Gaſtes einen feſten und geſunden Schlummer. Der
Freiherr ſtellte ſich triumphirend neben den Seſſel
des Schlafenden und rief mit gedämpfter Stimme:
Habe ich dich endlich unter mir, du alter Nacht-
ſchwärmer und Ruheſtorer?
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