Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.Du findest mich ganz sicherlich Sasa! Wie bei der Lamp' ich sitz' und mach' Ein Liedchen für den Almanach! Feinsliebchen, weißt du, was das ist? Trala! Ein Büchlein voll von Jesuchrist Sasa! Und Blümelein und O! und Ach! Das ist der Musenalmanach! Ich hatte rasch den Entschluß gefaßt, einen Warum denn Andre brauchen und deren Instrumente? Ein rechter Virtuose spielt jedes Instrumente. Er bläs't mit seinem Munde, dem Finger fünfe dienen, Das Lippenhauchgenährte, das Flöteninstrumente, Und streichet mit dem Bogen, geknüpft am Ellenbogen, Das Saitenstegbewehrte, das Geigeninstrumente, Derweil an seinen Schenkeln sich hellen Schalles stößet Das Kindern klingklangwerthe, das Beckeninstrumente, Und Klöpfel an den Knieen mit muth'ger Rührung rühren Das Kesselbauchbeschwerte, das Paukeninstrumente, Von seinem Haupte aber die Glöcklein schwingend bimmelt Das Roßschweif' nie entbehrte, das Halbmondinstru- mente. So mit Gebläs' und Streichen, mit Stoßen, Rühren, Bimmeln Du findeſt mich ganz ſicherlich Saſa! Wie bei der Lamp’ ich ſitz’ und mach’ Ein Liedchen für den Almanach! Feinsliebchen, weißt du, was das iſt? Trala! Ein Büchlein voll von Jeſuchriſt Saſa! Und Blümelein und O! und Ach! Das iſt der Muſenalmanach! Ich hatte raſch den Entſchluß gefaßt, einen Warum denn Andre brauchen und deren Inſtrumente? Ein rechter Virtuoſe ſpielt jedes Inſtrumente. Er bläſ’t mit ſeinem Munde, dem Finger fünfe dienen, Das Lippenhauchgenährte, das Flöteninſtrumente, Und ſtreichet mit dem Bogen, geknüpft am Ellenbogen, Das Saitenſtegbewehrte, das Geigeninſtrumente, Derweil an ſeinen Schenkeln ſich hellen Schalles ſtößet Das Kindern klingklangwerthe, das Beckeninſtrumente, Und Klöpfel an den Knieen mit muth’ger Rührung rühren Das Keſſelbauchbeſchwerte, das Paukeninſtrumente, Von ſeinem Haupte aber die Glöcklein ſchwingend bimmelt Das Roßſchweif’ nie entbehrte, das Halbmondinſtru- mente. So mit Gebläſ’ und Streichen, mit Stoßen, Rühren, Bimmeln <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0142" n="124"/> <l>Du findeſt mich ganz ſicherlich</l><lb/> <l>Saſa!</l><lb/> <l>Wie bei der Lamp’ ich ſitz’ und mach’</l><lb/> <l>Ein Liedchen für den Almanach!</l><lb/> <l>Feinsliebchen, weißt du, was das iſt?</l><lb/> <l>Trala!</l><lb/> <l>Ein Büchlein voll von Jeſuchriſt</l><lb/> <l>Saſa!</l><lb/> <l>Und Blümelein und O! und Ach!</l><lb/> <l>Das iſt der Muſenalmanach!</l> </lg><lb/> <p>Ich hatte raſch den Entſchluß gefaßt, einen<lb/> Muſenalmanach zu ſchreiben, ganz allein ich ſelbſt;<lb/> um mir mein Brod zu verdienen, denn — rief ich —</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Warum denn Andre brauchen und deren Inſtrumente?</l><lb/> <l>Ein rechter Virtuoſe ſpielt jedes Inſtrumente.</l><lb/> <l>Er bläſ’t mit ſeinem Munde, dem Finger fünfe dienen,</l><lb/> <l>Das Lippenhauchgenährte, das Flöteninſtrumente,</l><lb/> <l>Und ſtreichet mit dem Bogen, geknüpft am Ellenbogen,</l><lb/> <l>Das Saitenſtegbewehrte, das Geigeninſtrumente,</l><lb/> <l>Derweil an ſeinen Schenkeln ſich hellen Schalles ſtößet</l><lb/> <l>Das Kindern klingklangwerthe, das Beckeninſtrumente,</l><lb/> <l>Und Klöpfel an den Knieen mit muth’ger Rührung</l><lb/> <l>rühren</l><lb/> <l>Das Keſſelbauchbeſchwerte, das Paukeninſtrumente,</l><lb/> <l>Von ſeinem Haupte aber die Glöcklein ſchwingend</l><lb/> <l>bimmelt</l><lb/> <l>Das Roßſchweif’ nie entbehrte, das Halbmondinſtru-</l><lb/> <l>mente.</l><lb/> <l>So mit Gebläſ’ und Streichen, mit Stoßen, Rühren,</l><lb/> <l>Bimmeln</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0142]
Du findeſt mich ganz ſicherlich
Saſa!
Wie bei der Lamp’ ich ſitz’ und mach’
Ein Liedchen für den Almanach!
Feinsliebchen, weißt du, was das iſt?
Trala!
Ein Büchlein voll von Jeſuchriſt
Saſa!
Und Blümelein und O! und Ach!
Das iſt der Muſenalmanach!
Ich hatte raſch den Entſchluß gefaßt, einen
Muſenalmanach zu ſchreiben, ganz allein ich ſelbſt;
um mir mein Brod zu verdienen, denn — rief ich —
Warum denn Andre brauchen und deren Inſtrumente?
Ein rechter Virtuoſe ſpielt jedes Inſtrumente.
Er bläſ’t mit ſeinem Munde, dem Finger fünfe dienen,
Das Lippenhauchgenährte, das Flöteninſtrumente,
Und ſtreichet mit dem Bogen, geknüpft am Ellenbogen,
Das Saitenſtegbewehrte, das Geigeninſtrumente,
Derweil an ſeinen Schenkeln ſich hellen Schalles ſtößet
Das Kindern klingklangwerthe, das Beckeninſtrumente,
Und Klöpfel an den Knieen mit muth’ger Rührung
rühren
Das Keſſelbauchbeſchwerte, das Paukeninſtrumente,
Von ſeinem Haupte aber die Glöcklein ſchwingend
bimmelt
Das Roßſchweif’ nie entbehrte, das Halbmondinſtru-
mente.
So mit Gebläſ’ und Streichen, mit Stoßen, Rühren,
Bimmeln
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Zitationshilfe: | Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/142>, abgerufen am 22.07.2024. |