Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
-- es ist schon drei Uhr -- ich kann die Unordnung
nicht leiden.
Rudolph. (im Gehen.) Ich traue nicht, und traue
nicht.
(ab.)
Dritter Auftritt.
Vorige. Ohne Rudolph.
Obfstr. Es ist ja eine Schande, einem drei und zwan-
zigjährigen Kerl so nachzulaufen. -- Besorge den Kaffee.
Oberfstrn. Ach Gott! Ich bin wahrhaftig recht
ängstlich.
Obfstr. Nun ja -- wie gewöhnlich. Jezt Lied am
Ende! Mach Kaffee.
Obfstn. (mit einem Seufzer oder bekümmertem Ton.)
Trinkst Du auch?
Obfstr. (schüttelt den Kopf.) Wir trinken hernach
noch ein Glas Wein -- wie ists, Herr Schulz?
Schulz. Je nun -- gut ist er und er schmeckt mir
heute.
Obfstn. (das Gespräch des Amtmann mit Kordel. unter-
brechend, mit tiefem Knix.)
Ein Schälchen Kaffee gefäl-
lig, Herr Amtmann und Mamsell?
Amtmann. Ich bitte darum.
— es iſt ſchon drei Uhr — ich kann die Unordnung
nicht leiden.
Rudolph. (im Gehen.) Ich traue nicht, und traue
nicht.
(ab.)
Dritter Auftritt.
Vorige. Ohne Rudolph.
Obfſtr. Es iſt ja eine Schande, einem drei und zwan-
zigjaͤhrigen Kerl ſo nachzulaufen. — Beſorge den Kaffee.
Oberfſtrn. Ach Gott! Ich bin wahrhaftig recht
aͤngſtlich.
Obfſtr. Nun ja — wie gewoͤhnlich. Jezt Lied am
Ende! Mach Kaffee.
Obfſtn. (mit einem Seufzer oder bekuͤmmertem Ton.)
Trinkſt Du auch?
Obfſtr. (ſchuͤttelt den Kopf.) Wir trinken hernach
noch ein Glas Wein — wie iſts, Herr Schulz?
Schulz. Je nun — gut iſt er und er ſchmeckt mir
heute.
Obfſtn. (das Geſpraͤch des Amtmann mit Kordel. unter-
brechend, mit tiefem Knix.)
Ein Schaͤlchen Kaffee gefaͤl-
lig, Herr Amtmann und Mamſell?
Amtmann. Ich bitte darum.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#OBE">
            <p><pb facs="#f0140" n="134"/>
&#x2014; es i&#x017F;t &#x017F;chon drei Uhr &#x2014; ich kann die Unordnung<lb/>
nicht leiden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#RUD">
            <speaker>Rudolph.</speaker>
            <stage>(im Gehen.)</stage>
            <p>Ich traue nicht, und traue<lb/>
nicht.</p>
            <stage>(ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Dritter Auftritt</hi>.</head><lb/>
          <stage>Vorige. Ohne Rudolph.</stage><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t ja eine Schande, einem drei und zwan-<lb/>
zigja&#x0364;hrigen Kerl &#x017F;o nachzulaufen. &#x2014; Be&#x017F;orge den Kaffee.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Oberf&#x017F;trn.</speaker>
            <p>Ach Gott! Ich bin wahrhaftig recht<lb/>
a&#x0364;ng&#x017F;tlich.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <p>Nun ja &#x2014; wie gewo&#x0364;hnlich. Jezt Lied am<lb/>
Ende! Mach Kaffee.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <stage>(mit einem Seufzer oder beku&#x0364;mmertem Ton.)</stage><lb/>
            <p>Trink&#x017F;t Du auch?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBE">
            <speaker>Obf&#x017F;tr.</speaker>
            <stage>(&#x017F;chu&#x0364;ttelt den Kopf.)</stage>
            <p>Wir trinken hernach<lb/>
noch ein Glas Wein &#x2014; wie i&#x017F;ts, Herr Schulz?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SCHU">
            <speaker>Schulz.</speaker>
            <p>Je nun &#x2014; gut i&#x017F;t er und er &#x017F;chmeckt mir<lb/>
heute.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OBEI">
            <speaker>Obf&#x017F;tn.</speaker>
            <stage>(das Ge&#x017F;pra&#x0364;ch des Amtmann mit Kordel. unter-<lb/>
brechend, mit tiefem Knix.)</stage>
            <p>Ein Scha&#x0364;lchen Kaffee gefa&#x0364;l-<lb/>
lig, Herr Amtmann und Mam&#x017F;ell?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AMT">
            <speaker>Amtmann.</speaker>
            <p>Ich bitte darum.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[134/0140] — es iſt ſchon drei Uhr — ich kann die Unordnung nicht leiden. Rudolph. (im Gehen.) Ich traue nicht, und traue nicht. (ab.) Dritter Auftritt. Vorige. Ohne Rudolph. Obfſtr. Es iſt ja eine Schande, einem drei und zwan- zigjaͤhrigen Kerl ſo nachzulaufen. — Beſorge den Kaffee. Oberfſtrn. Ach Gott! Ich bin wahrhaftig recht aͤngſtlich. Obfſtr. Nun ja — wie gewoͤhnlich. Jezt Lied am Ende! Mach Kaffee. Obfſtn. (mit einem Seufzer oder bekuͤmmertem Ton.) Trinkſt Du auch? Obfſtr. (ſchuͤttelt den Kopf.) Wir trinken hernach noch ein Glas Wein — wie iſts, Herr Schulz? Schulz. Je nun — gut iſt er und er ſchmeckt mir heute. Obfſtn. (das Geſpraͤch des Amtmann mit Kordel. unter- brechend, mit tiefem Knix.) Ein Schaͤlchen Kaffee gefaͤl- lig, Herr Amtmann und Mamſell? Amtmann. Ich bitte darum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/140
Zitationshilfe: Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/140>, abgerufen am 22.12.2024.