Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785. Obfstr. Nun, wie Du willst. Obfstn. Nein. So einen Tag erlebt man nur ein- mal, und den muß man in Ehren und Freuden zu- bringen. Alles soll dazu gebeten werden. Das habe ich mir so ausgedacht: -- -- Obfstr. Laß hören. Obfstn. Hier oben sollen des Morgens die Gäste zu- sammen kommen. Mittags ist die Trauung, auf die Stunde, wie unsre. Nachher essen wir hier. Den Jä- gern geben wir ein Fäßchen Wein, Du weißt, von dem rechter Hand im Keller. Er ist vier Jahre alt, und es ist ein guter Wein -- damit sollen sie unten sein. Abends wird hier oben getanzt -- und dazu sollst Du die besten Musikanten aus der Stadt kommen lassen, die besten! das sage ich Dir. Obfstr. Das will ich. Obfstrn. Unten kann sich das Volk lustig machen. Singen, tanzen, essen, was sie wollen, wie sie wollen. Um zehn Uhr geht Alles hinunter -- bunt durch einan- der. Riekchen darf keinem den Ehrentanz abschlagen -- Keinem Bauer, keinem. Wenn ich tanze; so gebe ich -- Obfstr. (lächelt.) Das geht ja, wie am Schnürchen! Obfstn. Ja. So soll Alles gehalten werden. H 3
Obfſtr. Nun, wie Du willſt. Obfſtn. Nein. So einen Tag erlebt man nur ein- mal, und den muß man in Ehren und Freuden zu- bringen. Alles ſoll dazu gebeten werden. Das habe ich mir ſo ausgedacht: — — Obfſtr. Laß hoͤren. Obfſtn. Hier oben ſollen des Morgens die Gaͤſte zu- ſammen kommen. Mittags iſt die Trauung, auf die Stunde, wie unſre. Nachher eſſen wir hier. Den Jaͤ- gern geben wir ein Faͤßchen Wein, Du weißt, von dem rechter Hand im Keller. Er iſt vier Jahre alt, und es iſt ein guter Wein — damit ſollen ſie unten ſein. Abends wird hier oben getanzt — und dazu ſollſt Du die beſten Muſikanten aus der Stadt kommen laſſen, die beſten! das ſage ich Dir. Obfſtr. Das will ich. Obfſtrn. Unten kann ſich das Volk luſtig machen. Singen, tanzen, eſſen, was ſie wollen, wie ſie wollen. Um zehn Uhr geht Alles hinunter — bunt durch einan- der. Riekchen darf keinem den Ehrentanz abſchlagen — Keinem Bauer, keinem. Wenn ich tanze; ſo gebe ich — Obfſtr. (laͤchelt.) Das geht ja, wie am Schnuͤrchen! Obfſtn. Ja. So ſoll Alles gehalten werden. H 3
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Obfſtr. Nun, wie Du willſt.
Obfſtn. Nein. So einen Tag erlebt man nur ein-
mal, und den muß man in Ehren und Freuden zu-
bringen. Alles ſoll dazu gebeten werden. Das habe
ich mir ſo ausgedacht: — —
Obfſtr. Laß hoͤren.
Obfſtn. Hier oben ſollen des Morgens die Gaͤſte zu-
ſammen kommen. Mittags iſt die Trauung, auf die
Stunde, wie unſre. Nachher eſſen wir hier. Den Jaͤ-
gern geben wir ein Faͤßchen Wein, Du weißt, von dem
rechter Hand im Keller. Er iſt vier Jahre alt, und es
iſt ein guter Wein — damit ſollen ſie unten ſein.
Abends wird hier oben getanzt — und dazu ſollſt Du
die beſten Muſikanten aus der Stadt kommen laſſen,
die beſten! das ſage ich Dir.
Obfſtr. Das will ich.
Obfſtrn. Unten kann ſich das Volk luſtig machen.
Singen, tanzen, eſſen, was ſie wollen, wie ſie wollen.
Um zehn Uhr geht Alles hinunter — bunt durch einan-
der. Riekchen darf keinem den Ehrentanz abſchlagen —
Keinem Bauer, keinem. Wenn ich tanze; ſo gebe ich —
Obfſtr. (laͤchelt.) Das geht ja, wie am Schnuͤrchen!
Obfſtn. Ja. So ſoll Alles gehalten werden.
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Zitationshilfe: | Iffland, August Wilhelm: Die Jäger. Berlin, 1785, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/iffland_jaeger_1785/123>, abgerufen am 22.07.2024. |