Ichenhaeuser, Eliza: Die politische Gleichberechtigung der Frau. Berlin, 1898.Eliza Ichenhaeuser. und Frauen. Die Demüthigung, die ich fühlte, war un-beschreiblich." Die muthige Kämpferin erzählt dann, wie sie trotzdem weiter arbeitete, wie sie in der tapferen, bereits erwähnten Susan B. Anthony, dem Napoleon der amerikanischen Frauenbewegung, wie sie genannt wird, eine Mitstreiterin fand, wie sie ihre Köpfe zusammen- steckten zu einem Schlachtenplan, wie sie in jedem Jahre Petitionen aussandten und zwar in folgender Weise: Elisabeth Cady Stanton verfasste alle Petitionen, Reden und Resolutionen, und da sie als Mutter von vier Kindern ihr Heim nicht immer verlassen mochte, so musste Susan B. Anthony sie übermitteln, vortragen u. s. w. "Martha C. Wright, Mrs. Seward, Susan B. Anthony Eliza Ichenhaeuser. und Frauen. Die Demüthigung, die ich fühlte, war un-beschreiblich.« Die muthige Kämpferin erzählt dann, wie sie trotzdem weiter arbeitete, wie sie in der tapferen, bereits erwähnten Susan B. Anthony, dem Napoleon der amerikanischen Frauenbewegung, wie sie genannt wird, eine Mitstreiterin fand, wie sie ihre Köpfe zusammen- steckten zu einem Schlachtenplan, wie sie in jedem Jahre Petitionen aussandten und zwar in folgender Weise: Elisabeth Cady Stanton verfasste alle Petitionen, Reden und Resolutionen, und da sie als Mutter von vier Kindern ihr Heim nicht immer verlassen mochte, so musste Susan B. Anthony sie übermitteln, vortragen u. s. w. »Martha C. Wright, Mrs. Seward, Susan B. Anthony <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0085" n="72"/><fw place="top" type="header">Eliza Ichenhaeuser.</fw><lb/> und Frauen. Die Demüthigung, die ich fühlte, war un-<lb/> beschreiblich.« Die muthige Kämpferin erzählt dann,<lb/> wie sie trotzdem weiter arbeitete, wie sie in der tapferen,<lb/> bereits erwähnten Susan B. Anthony, dem Napoleon der<lb/> amerikanischen Frauenbewegung, wie sie genannt wird,<lb/> eine Mitstreiterin fand, wie sie ihre Köpfe zusammen-<lb/> steckten zu einem Schlachtenplan, wie sie in jedem Jahre<lb/> Petitionen aussandten und zwar in folgender Weise:<lb/> Elisabeth Cady Stanton verfasste alle Petitionen, Reden<lb/> und Resolutionen, und da sie als Mutter von vier Kindern<lb/> ihr Heim nicht immer verlassen mochte, so musste Susan<lb/> B. Anthony sie übermitteln, vortragen u. s. w.</p><lb/> <p>»Martha C. Wright, Mrs. Seward, Susan B. Anthony<lb/> und ich«, erzählt Mrs. Stanton weiter, »wir consultirten<lb/> oft, wie wir die Agitation aufrecht erhalten könnten.<lb/> Wir quälten und bestürmten unsere Gesetzgeber mit der<lb/> »Woman's Property Bill« in New-York, dem ersten<lb/> Staat, der diese Bill annahm, dem ersten Staat der Welt,<lb/> der den verheiratheten Frauen Eigenthumsrechte gab.<lb/> Bis dahin waren wir unter dem alten englischen Ge-<lb/> meinen Recht, unter dem die Frauen thatsächlich Skla-<lb/> vinnen waren, ohne irgend welche Rechte, die die weissen<lb/> Männer zu respectiren gezwungen gewesen wären. Jahr<lb/> auf Jahr wurden uns neue bürgerliche Rechte gewährt.<lb/> Dann machten wir eine Attaque auf die Schulen und<lb/> Universitäten, trotzdem es eine Zeit gab, in der man in<lb/> keiner Unterrichtsfrage und Versammlung eine Frauen-<lb/> stimme hören wollte, trotzdem sechs- bis siebenhundert<lb/></p> </body> </text> </TEI> [72/0085]
Eliza Ichenhaeuser.
und Frauen. Die Demüthigung, die ich fühlte, war un-
beschreiblich.« Die muthige Kämpferin erzählt dann,
wie sie trotzdem weiter arbeitete, wie sie in der tapferen,
bereits erwähnten Susan B. Anthony, dem Napoleon der
amerikanischen Frauenbewegung, wie sie genannt wird,
eine Mitstreiterin fand, wie sie ihre Köpfe zusammen-
steckten zu einem Schlachtenplan, wie sie in jedem Jahre
Petitionen aussandten und zwar in folgender Weise:
Elisabeth Cady Stanton verfasste alle Petitionen, Reden
und Resolutionen, und da sie als Mutter von vier Kindern
ihr Heim nicht immer verlassen mochte, so musste Susan
B. Anthony sie übermitteln, vortragen u. s. w.
»Martha C. Wright, Mrs. Seward, Susan B. Anthony
und ich«, erzählt Mrs. Stanton weiter, »wir consultirten
oft, wie wir die Agitation aufrecht erhalten könnten.
Wir quälten und bestürmten unsere Gesetzgeber mit der
»Woman's Property Bill« in New-York, dem ersten
Staat, der diese Bill annahm, dem ersten Staat der Welt,
der den verheiratheten Frauen Eigenthumsrechte gab.
Bis dahin waren wir unter dem alten englischen Ge-
meinen Recht, unter dem die Frauen thatsächlich Skla-
vinnen waren, ohne irgend welche Rechte, die die weissen
Männer zu respectiren gezwungen gewesen wären. Jahr
auf Jahr wurden uns neue bürgerliche Rechte gewährt.
Dann machten wir eine Attaque auf die Schulen und
Universitäten, trotzdem es eine Zeit gab, in der man in
keiner Unterrichtsfrage und Versammlung eine Frauen-
stimme hören wollte, trotzdem sechs- bis siebenhundert
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_gleichberechtigung_1898 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_gleichberechtigung_1898/85 |
Zitationshilfe: | Ichenhaeuser, Eliza: Die politische Gleichberechtigung der Frau. Berlin, 1898, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_gleichberechtigung_1898/85>, abgerufen am 16.02.2025. |