rechnet ist, geht hervor, daß der Lohn kaum für die notwendigen Bedürfnisse ausreicht, und daß er das Gebrauchsminimum knapp erreicht. Nichtsdesto- weniger gehört er noch nicht zu den allerschlechtesten, gibt es noch viel schlechtere, und was das Schlimmste ist, die Löhne für weibliche Arbeiter zeigen die Tendenz in geringerem Maße zu steigen als die der männlichen Arbeiter. So ist aus einer Statistik über die Lohnverhältnisse der Zigarren- arbeiter in elf Fabriken in Baden, die im No- vember 1912 im "Reichsarbeitsblatt" erschienen ist, zu ersehen, daß während der Wochenlohn der männlichen Zigarrenmacher in 14 Jahren, in den Jahren 1897 bis 1911 von 10,78 M. auf 13,54 M., also um 2,76 M. gestiegen ist, der der weiblichen sich nur von 9,44 M. auf 10,72 M., also nur um 1,28 M. erhöht hat. Der Wochenlohn der männ- lichen Packer und Kistenmacher ist von 11,47 M. auf 15 M., also um 3,53 M. gestiegen, während der der weiblichen nur von 8,95 M. auf 11,56 M., mithin nur um 2,61 M. gewachsen ist. Am krasse- sten ist der Unterschied bei den Sortierern, wo der männliche Wochenverdienst um 2,33 M., der weib- liche nur um 0,26 M. gestiegen ist!
Hand in Hand mit den schlechtesten Löhnen geht die längste Arbeitszeit, weil die Arbeiterinnen in vielen Fabriken, um ihren Lohn auskömmlicher zu gestalten, trotz aller gesetzlichen Einschränkun-
rechnet ist, geht hervor, daß der Lohn kaum für die notwendigen Bedürfnisse ausreicht, und daß er das Gebrauchsminimum knapp erreicht. Nichtsdesto- weniger gehört er noch nicht zu den allerschlechtesten, gibt es noch viel schlechtere, und was das Schlimmste ist, die Löhne für weibliche Arbeiter zeigen die Tendenz in geringerem Maße zu steigen als die der männlichen Arbeiter. So ist aus einer Statistik über die Lohnverhältnisse der Zigarren- arbeiter in elf Fabriken in Baden, die im No- vember 1912 im „Reichsarbeitsblatt“ erschienen ist, zu ersehen, daß während der Wochenlohn der männlichen Zigarrenmacher in 14 Jahren, in den Jahren 1897 bis 1911 von 10,78 M. auf 13,54 M., also um 2,76 M. gestiegen ist, der der weiblichen sich nur von 9,44 M. auf 10,72 M., also nur um 1,28 M. erhöht hat. Der Wochenlohn der männ- lichen Packer und Kistenmacher ist von 11,47 M. auf 15 M., also um 3,53 M. gestiegen, während der der weiblichen nur von 8,95 M. auf 11,56 M., mithin nur um 2,61 M. gewachsen ist. Am krasse- sten ist der Unterschied bei den Sortierern, wo der männliche Wochenverdienst um 2,33 M., der weib- liche nur um 0,26 M. gestiegen ist!
Hand in Hand mit den schlechtesten Löhnen geht die längste Arbeitszeit, weil die Arbeiterinnen in vielen Fabriken, um ihren Lohn auskömmlicher zu gestalten, trotz aller gesetzlichen Einschränkun-
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rechnet ist, geht hervor, daß der Lohn kaum für die
notwendigen Bedürfnisse ausreicht, und daß er das
Gebrauchsminimum knapp erreicht. Nichtsdesto-
weniger gehört er noch nicht zu den allerschlechtesten,
gibt es noch viel schlechtere, und was das
Schlimmste ist, die Löhne für weibliche Arbeiter
zeigen die Tendenz in geringerem Maße zu steigen
als die der männlichen Arbeiter. So ist aus einer
Statistik über die Lohnverhältnisse der Zigarren-
arbeiter in elf Fabriken in Baden, die im No-
vember 1912 im „Reichsarbeitsblatt“ erschienen
ist, zu ersehen, daß während der Wochenlohn der
männlichen Zigarrenmacher in 14 Jahren, in den
Jahren 1897 bis 1911 von 10,78 M. auf 13,54 M.,
also um 2,76 M. gestiegen ist, der der weiblichen
sich nur von 9,44 M. auf 10,72 M., also nur um
1,28 M. erhöht hat. Der Wochenlohn der männ-
lichen Packer und Kistenmacher ist von 11,47 M.
auf 15 M., also um 3,53 M. gestiegen, während
der der weiblichen nur von 8,95 M. auf 11,56 M.,
mithin nur um 2,61 M. gewachsen ist. Am krasse-
sten ist der Unterschied bei den Sortierern, wo der
männliche Wochenverdienst um 2,33 M., der weib-
liche nur um 0,26 M. gestiegen ist!
Hand in Hand mit den schlechtesten Löhnen geht
die längste Arbeitszeit, weil die Arbeiterinnen in
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(2020-12-07T10:34:09Z)
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/51>, abgerufen am 25.11.2024.
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