Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.sich zu behaupten; viele haben sich ihre Existenz Während auf allen Gebieten eine Zunahme der Dieser Umstand beleuchtet allein in greller 3*
sich zu behaupten; viele haben sich ihre Existenz Während auf allen Gebieten eine Zunahme der Dieser Umstand beleuchtet allein in greller 3*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0039" n="35"/> sich zu behaupten; viele haben sich ihre Existenz<lb/> auf diese Weise selbst gegründet; überdies eignen<lb/> sich die Frauen vermöge ihres Wesens recht gut zu<lb/> Vermittlerinnen zwischen Produzenten und Kon-<lb/> sumenten. Jmmerhin sehen wir sie auch als Selb-<lb/> ständige im Kleinhandel, in den Niederungen des<lb/> Erwerbslebens. Sehr erfreulich ist die in Angriff<lb/> genommene Ausgestaltung der kaufmännischen, so-<lb/> wohl theoretischen, wie praktischen Fortbildung<lb/> für weibliche Personen. Nach tüchtigen, geschulten<lb/> Kräften herrscht große Nachfrage, und ihre Aus-<lb/> sichten sind nicht allein in bezug auf Anstellung,<lb/> sondern auch in bezug auf Avancement und für<lb/> ihre dereinstige Selbständigkeit unendlich besser.</p><lb/> <p>Während auf allen Gebieten eine Zunahme der<lb/> Frauenarbeit festzustellen ist, muß man im häus-<lb/> lichen Beruf eine weitere Abnahme konstatieren.<lb/> Bei der vorletzten Berufszählung 1882 waren noch<lb/> 5,56 Prozent der weiblichen Bevölkerung als<lb/> Dienende tätig, 1895 war ihr Prozentsatz auf 4,99<lb/> gesunken, betrug ihre Zahl 1313957. Bei der<lb/> letzten Zählung 1907 ist sie weiter auf 1051723<lb/> gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl der nicht bei<lb/> ihrer Herrschaft wohnenden im häuslichen Dienst<lb/> beschäftigten weiblichen Personen von 182769 auf<lb/> 320904 gestiegen.</p><lb/> <p>Dieser Umstand beleuchtet allein in greller<lb/> Weise zwei der größten Mißstände, unter denen die<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3*</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35/0039]
sich zu behaupten; viele haben sich ihre Existenz
auf diese Weise selbst gegründet; überdies eignen
sich die Frauen vermöge ihres Wesens recht gut zu
Vermittlerinnen zwischen Produzenten und Kon-
sumenten. Jmmerhin sehen wir sie auch als Selb-
ständige im Kleinhandel, in den Niederungen des
Erwerbslebens. Sehr erfreulich ist die in Angriff
genommene Ausgestaltung der kaufmännischen, so-
wohl theoretischen, wie praktischen Fortbildung
für weibliche Personen. Nach tüchtigen, geschulten
Kräften herrscht große Nachfrage, und ihre Aus-
sichten sind nicht allein in bezug auf Anstellung,
sondern auch in bezug auf Avancement und für
ihre dereinstige Selbständigkeit unendlich besser.
Während auf allen Gebieten eine Zunahme der
Frauenarbeit festzustellen ist, muß man im häus-
lichen Beruf eine weitere Abnahme konstatieren.
Bei der vorletzten Berufszählung 1882 waren noch
5,56 Prozent der weiblichen Bevölkerung als
Dienende tätig, 1895 war ihr Prozentsatz auf 4,99
gesunken, betrug ihre Zahl 1313957. Bei der
letzten Zählung 1907 ist sie weiter auf 1051723
gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl der nicht bei
ihrer Herrschaft wohnenden im häuslichen Dienst
beschäftigten weiblichen Personen von 182769 auf
320904 gestiegen.
Dieser Umstand beleuchtet allein in greller
Weise zwei der größten Mißstände, unter denen die
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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