Mädchen durch verführerische Engagements mit hohen Gehältern für ausländische Haushaltungen oder für Bühnen, durch Liebes-, ja sogar durch Heiratsanträge, durch Geschenke usw. zu ver- anlassen, mit ihnen zu reisen. Jn Singapore, dem Hauptquartier der Mädchenhändler, der "babylo- nischen Hölle des Ostens", werden sie gleich nach Ankunft an die Bordellbesitzer verkauft, die sie so lange malträtieren, bis sie sich, an Leib und Seele gebrochen, in ihr Schicksal ergeben, um einige Jahre später, wenn sie im Preise gesunken sind, an die Bordelle des Chinesenviertels verkauft zu werden, "von woher noch keine zurückgekommen ist."
Ebenso gräßliche Dinge enthält der im Auftrag der amerikanischen Regierung veröffentlichte Be- richt von S. H. London über den Neuyorker Mädchenhandel. 95 Prozent der Mädchen, die in Neuyork verschwinden und niemals mehr auf- tauchen, sind Opfer der Mädchenhändler. Die Zahl der in dieser Stadt befindlichen weißen Sklavin- nen, wie sie dort genannt werden, wird auf 265000, der Verdienst, den ihre Peiniger und Aus- sauger durch sie erzielen, auf 240 Millionen Mark geschätzt.
Auch in Europa herrschen in Bordellen schmäh- liche Verhältnisse und selbst in Deutschland, trotz- dem sie eigentlich eine Verletzung des § 180 des Strafgesetzbuches sind.
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Mädchen durch verführerische Engagements mit hohen Gehältern für ausländische Haushaltungen oder für Bühnen, durch Liebes-, ja sogar durch Heiratsanträge, durch Geschenke usw. zu ver- anlassen, mit ihnen zu reisen. Jn Singapore, dem Hauptquartier der Mädchenhändler, der „babylo- nischen Hölle des Ostens“, werden sie gleich nach Ankunft an die Bordellbesitzer verkauft, die sie so lange malträtieren, bis sie sich, an Leib und Seele gebrochen, in ihr Schicksal ergeben, um einige Jahre später, wenn sie im Preise gesunken sind, an die Bordelle des Chinesenviertels verkauft zu werden, „von woher noch keine zurückgekommen ist.“
Ebenso gräßliche Dinge enthält der im Auftrag der amerikanischen Regierung veröffentlichte Be- richt von S. H. London über den Neuyorker Mädchenhandel. 95 Prozent der Mädchen, die in Neuyork verschwinden und niemals mehr auf- tauchen, sind Opfer der Mädchenhändler. Die Zahl der in dieser Stadt befindlichen weißen Sklavin- nen, wie sie dort genannt werden, wird auf 265000, der Verdienst, den ihre Peiniger und Aus- sauger durch sie erzielen, auf 240 Millionen Mark geschätzt.
Auch in Europa herrschen in Bordellen schmäh- liche Verhältnisse und selbst in Deutschland, trotz- dem sie eigentlich eine Verletzung des § 180 des Strafgesetzbuches sind.
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Mädchen durch verführerische Engagements mit
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anlassen, mit ihnen zu reisen. Jn Singapore, dem
Hauptquartier der Mädchenhändler, der „babylo-
nischen Hölle des Ostens“, werden sie gleich nach
Ankunft an die Bordellbesitzer verkauft, die sie so
lange malträtieren, bis sie sich, an Leib und Seele
gebrochen, in ihr Schicksal ergeben, um einige Jahre
später, wenn sie im Preise gesunken sind, an die
Bordelle des Chinesenviertels verkauft zu werden,
„von woher noch keine zurückgekommen ist.“
Ebenso gräßliche Dinge enthält der im Auftrag
der amerikanischen Regierung veröffentlichte Be-
richt von S. H. London über den Neuyorker
Mädchenhandel. 95 Prozent der Mädchen, die in
Neuyork verschwinden und niemals mehr auf-
tauchen, sind Opfer der Mädchenhändler. Die Zahl
der in dieser Stadt befindlichen weißen Sklavin-
nen, wie sie dort genannt werden, wird auf
265000, der Verdienst, den ihre Peiniger und Aus-
sauger durch sie erzielen, auf 240 Millionen Mark
geschätzt.
Auch in Europa herrschen in Bordellen schmäh-
liche Verhältnisse und selbst in Deutschland, trotz-
dem sie eigentlich eine Verletzung des § 180 des
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/279>, abgerufen am 16.07.2024.
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