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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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der dem Gesetze nötigen Organe von den Gemeinden
aufzubringen sind".

Daß auch dies vorläufig nur ein Ziel aufs
innigste zu wünschen ist, ist wohl jedermann klar.
Die Gründe hierfür wohl weniger. Jm "Handbuch
der Frauenbewegung 1") setzt Dr. Alice Salomon
überzeugend auseinander, daß sie darauf zurück-
zuführen sind, daß es den Verwaltungen nicht
immer gelingt, in ausreichendem Maße geeignete
männliche Armenpfleger zu gewinnen, daß sie sich
daher in solchen Fällen mit ungeeigneten Ehren-
beamten begnügen müssen, und dieser Umstand die
Mängel in der Verwaltung verursache. Sie sieht
das geeigneteste Mittel, diesem Übelstand abzu-
helfen, darin, daß die ungeeigneten Männer durch
geeignete Frauen ersetzt werden, daß durch die ver-
größerte Auswahl alle ungeeigneten Elemente leich-
ter ausgemerzt werden könnten, und daß auch die
weiblichen Gesichtspunkte, die gerade, wo es sich wie
bei der Armenpflege um Tätigkeiten handelt, die
mit dem Hause und Hauswesen zusammenhängen,
von großer Bedeutung sind, mehr gewürdigt würden
als unter dem ausschließlichen Männerregime.
Man sollte denken, daß dies auch den Männern
vollständig einleuchten müsse, und daß es bloß der
Anregung bedurft hätte, um Frauen in zahlreichster
Weise heranzuziehen. Dem war aber durchaus

1 Berlin 1901.

der dem Gesetze nötigen Organe von den Gemeinden
aufzubringen sind“.

Daß auch dies vorläufig nur ein Ziel aufs
innigste zu wünschen ist, ist wohl jedermann klar.
Die Gründe hierfür wohl weniger. Jm „Handbuch
der Frauenbewegung 1“) setzt Dr. Alice Salomon
überzeugend auseinander, daß sie darauf zurück-
zuführen sind, daß es den Verwaltungen nicht
immer gelingt, in ausreichendem Maße geeignete
männliche Armenpfleger zu gewinnen, daß sie sich
daher in solchen Fällen mit ungeeigneten Ehren-
beamten begnügen müssen, und dieser Umstand die
Mängel in der Verwaltung verursache. Sie sieht
das geeigneteste Mittel, diesem Übelstand abzu-
helfen, darin, daß die ungeeigneten Männer durch
geeignete Frauen ersetzt werden, daß durch die ver-
größerte Auswahl alle ungeeigneten Elemente leich-
ter ausgemerzt werden könnten, und daß auch die
weiblichen Gesichtspunkte, die gerade, wo es sich wie
bei der Armenpflege um Tätigkeiten handelt, die
mit dem Hause und Hauswesen zusammenhängen,
von großer Bedeutung sind, mehr gewürdigt würden
als unter dem ausschließlichen Männerregime.
Man sollte denken, daß dies auch den Männern
vollständig einleuchten müsse, und daß es bloß der
Anregung bedurft hätte, um Frauen in zahlreichster
Weise heranzuziehen. Dem war aber durchaus

1 Berlin 1901.
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[236/0240] der dem Gesetze nötigen Organe von den Gemeinden aufzubringen sind“. Daß auch dies vorläufig nur ein Ziel aufs innigste zu wünschen ist, ist wohl jedermann klar. Die Gründe hierfür wohl weniger. Jm „Handbuch der Frauenbewegung 1“) setzt Dr. Alice Salomon überzeugend auseinander, daß sie darauf zurück- zuführen sind, daß es den Verwaltungen nicht immer gelingt, in ausreichendem Maße geeignete männliche Armenpfleger zu gewinnen, daß sie sich daher in solchen Fällen mit ungeeigneten Ehren- beamten begnügen müssen, und dieser Umstand die Mängel in der Verwaltung verursache. Sie sieht das geeigneteste Mittel, diesem Übelstand abzu- helfen, darin, daß die ungeeigneten Männer durch geeignete Frauen ersetzt werden, daß durch die ver- größerte Auswahl alle ungeeigneten Elemente leich- ter ausgemerzt werden könnten, und daß auch die weiblichen Gesichtspunkte, die gerade, wo es sich wie bei der Armenpflege um Tätigkeiten handelt, die mit dem Hause und Hauswesen zusammenhängen, von großer Bedeutung sind, mehr gewürdigt würden als unter dem ausschließlichen Männerregime. Man sollte denken, daß dies auch den Männern vollständig einleuchten müsse, und daß es bloß der Anregung bedurft hätte, um Frauen in zahlreichster Weise heranzuziehen. Dem war aber durchaus 1 Berlin 1901.

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-12-07T10:34:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-12-07T10:34:09Z)

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/240>, abgerufen am 09.11.2024.