1800 Mark und acht in freier wissenschaftlicher Betätigung.
Wie aus diesem Zahlenmaterial ersichtlich ist, kann es nicht die Einkommenhöhe sein, die Frauen zu den akademischen Berufen verlockt, diese ließe sich mit Leichtigkeit in anderen Berufen, wie bei- spielsweise dem kaufmännischen, erreichen, die nicht entfernt so langes, mühevolles und kost- spieliges Studium erfordern. Es müssen also vor- wiegend ideale Bestrebungen sein, die die Frauen hierbei leiten. Dafür spricht auch der Umstand, daß die Mathematik und klassische Philologie stu- dierenden Frauen so zugenommen haben, daß die Zahl der Ersteren im Sommersemester 1912 160, die der Letzteren 121 betrug, obgleich die Berufs- aussichten für beide Fächer herzlich schlecht sind.
Angesichts solcher Tatsachen wirkt der Heidel- berger Privatdozent Dr. Ruge mit seiner Be- hauptung, daß die männlichen Studenten nur aus Jdealismus, die Studentinnen nur aus Zweck- mäßigkeitsgründen studieren, geradezu komisch.
Vom Studium an Technischen Hochschulen wird noch wenig Gebrauch von den Frauen gemacht, immerhin finden wir aber auch hier schon in allen Fächern, wenn auch nicht viele Studentinnen, so doch vereinzelte, in der Architektur, im Bau- ingenieurwesen, im Maschineningenieurwesen, in Chemie und Hüttenwesen.
1800 Mark und acht in freier wissenschaftlicher Betätigung.
Wie aus diesem Zahlenmaterial ersichtlich ist, kann es nicht die Einkommenhöhe sein, die Frauen zu den akademischen Berufen verlockt, diese ließe sich mit Leichtigkeit in anderen Berufen, wie bei- spielsweise dem kaufmännischen, erreichen, die nicht entfernt so langes, mühevolles und kost- spieliges Studium erfordern. Es müssen also vor- wiegend ideale Bestrebungen sein, die die Frauen hierbei leiten. Dafür spricht auch der Umstand, daß die Mathematik und klassische Philologie stu- dierenden Frauen so zugenommen haben, daß die Zahl der Ersteren im Sommersemester 1912 160, die der Letzteren 121 betrug, obgleich die Berufs- aussichten für beide Fächer herzlich schlecht sind.
Angesichts solcher Tatsachen wirkt der Heidel- berger Privatdozent Dr. Ruge mit seiner Be- hauptung, daß die männlichen Studenten nur aus Jdealismus, die Studentinnen nur aus Zweck- mäßigkeitsgründen studieren, geradezu komisch.
Vom Studium an Technischen Hochschulen wird noch wenig Gebrauch von den Frauen gemacht, immerhin finden wir aber auch hier schon in allen Fächern, wenn auch nicht viele Studentinnen, so doch vereinzelte, in der Architektur, im Bau- ingenieurwesen, im Maschineningenieurwesen, in Chemie und Hüttenwesen.
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1800 Mark und acht in freier wissenschaftlicher
Betätigung.
Wie aus diesem Zahlenmaterial ersichtlich ist,
kann es nicht die Einkommenhöhe sein, die Frauen
zu den akademischen Berufen verlockt, diese ließe
sich mit Leichtigkeit in anderen Berufen, wie bei-
spielsweise dem kaufmännischen, erreichen, die
nicht entfernt so langes, mühevolles und kost-
spieliges Studium erfordern. Es müssen also vor-
wiegend ideale Bestrebungen sein, die die Frauen
hierbei leiten. Dafür spricht auch der Umstand,
daß die Mathematik und klassische Philologie stu-
dierenden Frauen so zugenommen haben, daß die
Zahl der Ersteren im Sommersemester 1912 160,
die der Letzteren 121 betrug, obgleich die Berufs-
aussichten für beide Fächer herzlich schlecht sind.
Angesichts solcher Tatsachen wirkt der Heidel-
berger Privatdozent Dr. Ruge mit seiner Be-
hauptung, daß die männlichen Studenten nur aus
Jdealismus, die Studentinnen nur aus Zweck-
mäßigkeitsgründen studieren, geradezu komisch.
Vom Studium an Technischen Hochschulen wird
noch wenig Gebrauch von den Frauen gemacht,
immerhin finden wir aber auch hier schon in allen
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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/161>, abgerufen am 07.07.2024.
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