Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.wesene Frauen, die in der Jndustrie tätig sein Ob die Vereinigung von Beruf und Ehe Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß es wesene Frauen, die in der Jndustrie tätig sein Ob die Vereinigung von Beruf und Ehe Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0115" n="111"/> wesene Frauen, die in der Jndustrie tätig sein<lb/> müssen.</p><lb/> <p>Ob die Vereinigung von Beruf und Ehe<lb/> wünschenswert ist und ob die Bedingungen, unter<lb/> denen sie ausgeübt wird, befriedigende sind, das<lb/> steht auf einem anderen Blatt. Die Erfahrungen<lb/> haben allerdings ergeben, daß der Verdienst der<lb/> Ehefrau eine bessere Lebenshaltung der ganzen<lb/> Familie ermöglicht, die Wohnungsverhältnisse sind<lb/> besser, die Ernährung ist ausreichender, das ist für<lb/> weite Volkskreise, die durch Unterernährung in<lb/> ihrem Bestand und in ihrer Zukunft bedroht sind,<lb/> von weittragender Bedeutung, ebenso ist die<lb/> Wohnungsfrage von eminenter Wichtigkeit vom<lb/> hygienischen und kulturellen Standpunkt aus.<lb/> „Die Disziplin des geordneten Berufslebens über-<lb/> trägt sich auch auf die außerberuflichen Handlun-<lb/> gen, der eigene Verdienst und die Möglichkeit,<lb/> etwas freier damit umgehen zu können, ver-<lb/> scheucht die Resignation, die bei den Ehefrauen, die<lb/> keinen Ausweg aus ihrer Misère sehen, leicht zu<lb/> einem unglückseligen Fatalismus führt, der alles<lb/> aufs Schicksal und nichts mehr auf sich selbst und<lb/> sein eigenes Wollen und Können stellt.“</p><lb/> <p>Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß es<lb/> unter den gegenwärtigen Verhältnissen eines<lb/> wahren Heroismus seitens der dabei beteiligten<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0115]
wesene Frauen, die in der Jndustrie tätig sein
müssen.
Ob die Vereinigung von Beruf und Ehe
wünschenswert ist und ob die Bedingungen, unter
denen sie ausgeübt wird, befriedigende sind, das
steht auf einem anderen Blatt. Die Erfahrungen
haben allerdings ergeben, daß der Verdienst der
Ehefrau eine bessere Lebenshaltung der ganzen
Familie ermöglicht, die Wohnungsverhältnisse sind
besser, die Ernährung ist ausreichender, das ist für
weite Volkskreise, die durch Unterernährung in
ihrem Bestand und in ihrer Zukunft bedroht sind,
von weittragender Bedeutung, ebenso ist die
Wohnungsfrage von eminenter Wichtigkeit vom
hygienischen und kulturellen Standpunkt aus.
„Die Disziplin des geordneten Berufslebens über-
trägt sich auch auf die außerberuflichen Handlun-
gen, der eigene Verdienst und die Möglichkeit,
etwas freier damit umgehen zu können, ver-
scheucht die Resignation, die bei den Ehefrauen, die
keinen Ausweg aus ihrer Misère sehen, leicht zu
einem unglückseligen Fatalismus führt, der alles
aufs Schicksal und nichts mehr auf sich selbst und
sein eigenes Wollen und Können stellt.“
Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß es
unter den gegenwärtigen Verhältnissen eines
wahren Heroismus seitens der dabei beteiligten
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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