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Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702.

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Vermischte Gedichte.
Das Sclaven Hauß der holden Plagen/
Ist kurtz zu sagen/
Mein Paradieß.

3.
Es mag die Welt ihr Jubel-Fest begehen/
Es ruffe Rom die freyen Zeiten aus.
Ich will bestrickt/ und stets gebunden stehen
Es sucht dein Knecht bey dir sein Sclaven-Hauß
Mein keusches Hertz/ so dir verbunden/
Rufft alle Stunden/
Ach zweiffle nicht.
4.
Du solt mein Kind allein dieselbe bleiben/
Von der ein Winck mir gleich befehlen kan.
Es soll mich nichts von deiner Seite treiben
Es fasse mich gleich Todt und Unglück an:
Es wird die Treu doch nicht gebrochen/
Die ich versprochen/
Das schwer ich dir.
Der liebe Handelschafft.
Auf die Verehligung eines vornehmen
Kauffmannes den 12. Septembr.
1701. in Namen eines andern.
INdem der Orient durch seine Kostbarkeiten
Durch Perl und Diamant das wehrte Hamburg
schmückt/
Da Holl- und Engelland von allen Seltenheiten/
Und was es schätzbars hat der schätzbarn Stadt zu schickt:
Da Franckreich sie galant/ und Spanjen köstlich machet/
Ja da so Land als See sich hat mit ihr vermählt/
Und da die Kauffmanschafft in solchen Flore lachet/
Daß ihrer Schönheit nichts/ als mehr Verwundrung fehlt/
Was

Vermiſchte Gedichte.
Das Sclaven Hauß der holden Plagen/
Iſt kurtz zu ſagen/
Mein Paradieß.

3.
Es mag die Welt ihr Jubel-Feſt begehen/
Es ruffe Rom die freyen Zeiten aus.
Ich will beſtrickt/ und ſtets gebunden ſtehen
Es ſucht dein Knecht bey dir ſein Sclaven-Hauß
Mein keuſches Hertz/ ſo dir verbunden/
Rufft alle Stunden/
Ach zweiffle nicht.
4.
Du ſolt mein Kind allein dieſelbe bleiben/
Von der ein Winck mir gleich befehlen kan.
Es ſoll mich nichts von deiner Seite treiben
Es faſſe mich gleich Todt und Ungluͤck an:
Es wird die Treu doch nicht gebrochen/
Die ich verſprochen/
Das ſchwer ich dir.
Der liebe Handelſchafft.
Auf die Verehligung eines vornehmen
Kauffmannes den 12. Septembr.
1701. in Namen eines andern.
INdem der Orient durch ſeine Koſtbarkeiten
Durch Perl und Diamant das wehrte Hamburg
ſchmuͤckt/
Da Holl- und Engelland von allen Seltenheiten/
Und was es ſchaͤtzbars hat der ſchaͤtzbarn Stadt zu ſchickt:
Da Franckreich ſie galant/ und Spanjen koͤſtlich machet/
Ja da ſo Land als See ſich hat mit ihr vermaͤhlt/
Und da die Kauffmanſchafft in ſolchen Flore lachet/
Daß ihrer Schoͤnheit nichts/ als mehr Verwundrung fehlt/
Was
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[122/0132] Vermiſchte Gedichte. Das Sclaven Hauß der holden Plagen/ Iſt kurtz zu ſagen/ Mein Paradieß. 3. Es mag die Welt ihr Jubel-Feſt begehen/ Es ruffe Rom die freyen Zeiten aus. Ich will beſtrickt/ und ſtets gebunden ſtehen Es ſucht dein Knecht bey dir ſein Sclaven-Hauß Mein keuſches Hertz/ ſo dir verbunden/ Rufft alle Stunden/ Ach zweiffle nicht. 4. Du ſolt mein Kind allein dieſelbe bleiben/ Von der ein Winck mir gleich befehlen kan. Es ſoll mich nichts von deiner Seite treiben Es faſſe mich gleich Todt und Ungluͤck an: Es wird die Treu doch nicht gebrochen/ Die ich verſprochen/ Das ſchwer ich dir. Der liebe Handelſchafft. Auf die Verehligung eines vornehmen Kauffmannes den 12. Septembr. 1701. in Namen eines andern. INdem der Orient durch ſeine Koſtbarkeiten Durch Perl und Diamant das wehrte Hamburg ſchmuͤckt/ Da Holl- und Engelland von allen Seltenheiten/ Und was es ſchaͤtzbars hat der ſchaͤtzbarn Stadt zu ſchickt: Da Franckreich ſie galant/ und Spanjen koͤſtlich machet/ Ja da ſo Land als See ſich hat mit ihr vermaͤhlt/ Und da die Kauffmanſchafft in ſolchen Flore lachet/ Daß ihrer Schoͤnheit nichts/ als mehr Verwundrung fehlt/ Was

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Zitationshilfe: Hunold, Christian Friedrich: Die Edle Bemühung müssiger Stunden. Hamburg, 1702, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hunold_gedichte_1702/132>, abgerufen am 19.04.2024.