Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.mein, sehr laut und öffentlich spricht sich dagegen Daß die Bundesversammlung noch kein verbie- 1) Fanden die Herren Gesandten am Bundes- 2) Glaubten sie vielleicht, daß sie nicht zu dem Andre zu schulden kommen ließen, wohl nicht gleich-
falls beurtheilen können; ob der Nachdruck eine unsittliche, widerrechtliche Handlung sey? Und sollten sie, wenn sie ihn dafür erkannten, ihn wohl durch Abnahme und Verbreitung nachgedruckter Schriften gar noch befördern? Gewiß nicht! mein, ſehr laut und oͤffentlich ſpricht ſich dagegen Daß die Bundesverſammlung noch kein verbie- 1) Fanden die Herren Geſandten am Bundes- 2) Glaubten ſie vielleicht, daß ſie nicht zu dem Andre zu ſchulden kommen ließen, wohl nicht gleich-
falls beurtheilen koͤnnen; ob der Nachdruck eine unſittliche, widerrechtliche Handlung ſey? Und ſollten ſie, wenn ſie ihn dafuͤr erkannten, ihn wohl durch Abnahme und Verbreitung nachgedruckter Schriften gar noch befoͤrdern? Gewiß nicht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087" n="87"/> mein, ſehr laut und oͤffentlich ſpricht ſich dagegen<lb/> das Urtheil aus, daß viele unſerer Verlagsbuch-<lb/> haͤndler durch ungeheuere Buͤcherpreiſe das Publikum<lb/> auf eine oft empoͤrende Weiſe uͤbervortheilen, und<lb/> daß man, ohne bedeutendes Vermoͤgen, allen<lb/> Buͤcherkauf einſtellen muͤßte, wenn es nicht Nach-<lb/> drucker, Antiquare und Verſteigerungen gaͤbe. Dieſe<lb/> Meinung iſt die allgemein herrſchende und ſie wird<lb/> durch die Ladenpreiſe unſerer meiſten Verlagsbuch-<lb/> haͤndler, oder wenigſtens doch der Haͤlfte derſelben<lb/> zur Genuͤge als ſehr gegruͤndet beſtaͤtigt.</p><lb/> <p>Daß die Bundesverſammlung noch kein verbie-<lb/> tendes Geſetz gegen den Nachdruck gegeben hat,<lb/> mag wahrſcheinlich folgende Urſachen haben:</p><lb/> <p>1) Fanden die Herren Geſandten am Bundes-<lb/> tage vermuthlich, daß die Urverleger und Schrift-<lb/> ſteller ſo wenig nach natuͤrlichem, als nach buͤrger-<lb/> lichem Rechte befugt ſind, ein ſolches Geſetz zu<lb/> begehren.</p><lb/> <p>2) Glaubten ſie vielleicht, daß ſie nicht zu dem<lb/> Zweck in Frankfurt verſammelt waͤren, die eigen-<lb/> nuͤtzigen Abſichten einiger hundert Buchhaͤndler, ſon-<lb/><note xml:id="seg2pn_3_2" prev="#seg2pn_3_1" place="foot" n="*)">Andre zu ſchulden kommen ließen, wohl nicht gleich-<lb/> falls beurtheilen koͤnnen; ob der Nachdruck eine<lb/> unſittliche, widerrechtliche Handlung ſey? Und ſollten<lb/> ſie, wenn ſie ihn dafuͤr erkannten, ihn wohl durch<lb/> Abnahme und Verbreitung nachgedruckter Schriften<lb/> gar noch befoͤrdern? Gewiß nicht!</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [87/0087]
mein, ſehr laut und oͤffentlich ſpricht ſich dagegen
das Urtheil aus, daß viele unſerer Verlagsbuch-
haͤndler durch ungeheuere Buͤcherpreiſe das Publikum
auf eine oft empoͤrende Weiſe uͤbervortheilen, und
daß man, ohne bedeutendes Vermoͤgen, allen
Buͤcherkauf einſtellen muͤßte, wenn es nicht Nach-
drucker, Antiquare und Verſteigerungen gaͤbe. Dieſe
Meinung iſt die allgemein herrſchende und ſie wird
durch die Ladenpreiſe unſerer meiſten Verlagsbuch-
haͤndler, oder wenigſtens doch der Haͤlfte derſelben
zur Genuͤge als ſehr gegruͤndet beſtaͤtigt.
Daß die Bundesverſammlung noch kein verbie-
tendes Geſetz gegen den Nachdruck gegeben hat,
mag wahrſcheinlich folgende Urſachen haben:
1) Fanden die Herren Geſandten am Bundes-
tage vermuthlich, daß die Urverleger und Schrift-
ſteller ſo wenig nach natuͤrlichem, als nach buͤrger-
lichem Rechte befugt ſind, ein ſolches Geſetz zu
begehren.
2) Glaubten ſie vielleicht, daß ſie nicht zu dem
Zweck in Frankfurt verſammelt waͤren, die eigen-
nuͤtzigen Abſichten einiger hundert Buchhaͤndler, ſon-
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*) Andre zu ſchulden kommen ließen, wohl nicht gleich-
falls beurtheilen koͤnnen; ob der Nachdruck eine
unſittliche, widerrechtliche Handlung ſey? Und ſollten
ſie, wenn ſie ihn dafuͤr erkannten, ihn wohl durch
Abnahme und Verbreitung nachgedruckter Schriften
gar noch befoͤrdern? Gewiß nicht!
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