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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.

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Erlaubniß einer legitimen Censur gedruckt sind,
durchaus als klassische Meisterwerke, u. s. w. u. s. w.
gelobt werden müssen, und wären sie auch noch
erbärmlicher, als die Werke des Herrn Ludolph
Beckedorf. Die Rezensenten werden besonders auf-
gemuntert, die ultramonarchischen, aristokratischen,
jesuitischen, pietistischen und mystischen Schriften mit
gebührendem Lobe und in recht hochtönenden Phra-
sen zu empfehlen. Diejenigen, welche sich in dieser
Rücksicht vorzüglich auszeichnen, erhalten goldene
Ehrenmedaillen von zehn bis fünfzehn Kremnitzer
Dukaten an Werth, oder da manchen unter ihnen
das Geld lieber, als die Ehre seyn soll, so viel
an Gelde.

Noch ist zu bemerken, daß den sämmtlichen
Redaktionen der kritischen Zeitschriften ein monat-
liches Verzeichniß derjenigen Schriften und Schrift-
steller übergeben werden soll, in deren Hinsicht den
Rezensenten der bitterste Tadel zur Pflicht gemacht
wird. Mögen sie an diesen ihrer Galle Luft machen.

4) Den deutschen Buchhändlern ist verstattet,
für ihren Verlag Werke aus allen andern Sprachen
übersetzen zu lassen; strenge verboten ist aber,
deutsche Werke, ohne Einwilligung des Verlegers
in fremde Sprachen zu übertragen, weil der letztere
dadurch in seinem Verkehr auf eine ehrlose,
unsittliche und widerrechtliche Weise benachtheiligt
werden könnte. Wer kein Deutsch versteht, möge

Erlaubniß einer legitimen Cenſur gedruckt ſind,
durchaus als klaſſiſche Meiſterwerke, u. ſ. w. u. ſ. w.
gelobt werden muͤſſen, und waͤren ſie auch noch
erbaͤrmlicher, als die Werke des Herrn Ludolph
Beckedorf. Die Rezenſenten werden beſonders auf-
gemuntert, die ultramonarchiſchen, ariſtokratiſchen,
jeſuitiſchen, pietiſtiſchen und myſtiſchen Schriften mit
gebuͤhrendem Lobe und in recht hochtoͤnenden Phra-
ſen zu empfehlen. Diejenigen, welche ſich in dieſer
Ruͤckſicht vorzuͤglich auszeichnen, erhalten goldene
Ehrenmedaillen von zehn bis fuͤnfzehn Kremnitzer
Dukaten an Werth, oder da manchen unter ihnen
das Geld lieber, als die Ehre ſeyn ſoll, ſo viel
an Gelde.

Noch iſt zu bemerken, daß den ſaͤmmtlichen
Redaktionen der kritiſchen Zeitſchriften ein monat-
liches Verzeichniß derjenigen Schriften und Schrift-
ſteller uͤbergeben werden ſoll, in deren Hinſicht den
Rezenſenten der bitterſte Tadel zur Pflicht gemacht
wird. Moͤgen ſie an dieſen ihrer Galle Luft machen.

4) Den deutſchen Buchhaͤndlern iſt verſtattet,
fuͤr ihren Verlag Werke aus allen andern Sprachen
uͤberſetzen zu laſſen; ſtrenge verboten iſt aber,
deutſche Werke, ohne Einwilligung des Verlegers
in fremde Sprachen zu uͤbertragen, weil der letztere
dadurch in ſeinem Verkehr auf eine ehrloſe,
unſittliche und widerrechtliche Weiſe benachtheiligt
werden koͤnnte. Wer kein Deutſch verſteht, moͤge

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[36/0036] Erlaubniß einer legitimen Cenſur gedruckt ſind, durchaus als klaſſiſche Meiſterwerke, u. ſ. w. u. ſ. w. gelobt werden muͤſſen, und waͤren ſie auch noch erbaͤrmlicher, als die Werke des Herrn Ludolph Beckedorf. Die Rezenſenten werden beſonders auf- gemuntert, die ultramonarchiſchen, ariſtokratiſchen, jeſuitiſchen, pietiſtiſchen und myſtiſchen Schriften mit gebuͤhrendem Lobe und in recht hochtoͤnenden Phra- ſen zu empfehlen. Diejenigen, welche ſich in dieſer Ruͤckſicht vorzuͤglich auszeichnen, erhalten goldene Ehrenmedaillen von zehn bis fuͤnfzehn Kremnitzer Dukaten an Werth, oder da manchen unter ihnen das Geld lieber, als die Ehre ſeyn ſoll, ſo viel an Gelde. Noch iſt zu bemerken, daß den ſaͤmmtlichen Redaktionen der kritiſchen Zeitſchriften ein monat- liches Verzeichniß derjenigen Schriften und Schrift- ſteller uͤbergeben werden ſoll, in deren Hinſicht den Rezenſenten der bitterſte Tadel zur Pflicht gemacht wird. Moͤgen ſie an dieſen ihrer Galle Luft machen. 4) Den deutſchen Buchhaͤndlern iſt verſtattet, fuͤr ihren Verlag Werke aus allen andern Sprachen uͤberſetzen zu laſſen; ſtrenge verboten iſt aber, deutſche Werke, ohne Einwilligung des Verlegers in fremde Sprachen zu uͤbertragen, weil der letztere dadurch in ſeinem Verkehr auf eine ehrloſe, unſittliche und widerrechtliche Weiſe benachtheiligt werden koͤnnte. Wer kein Deutſch verſteht, moͤge

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/36>, abgerufen am 23.11.2024.