wahrlich viel sagen will, wäre vielleicht ein guter und edler König geworden, wenn der Speichellek- ker Villeroi nicht sein Führer oder Verführer, St. Simon nicht häufig sein Ahitophel, und eine Menge schändlicher, eigennütziger, herrsch- und habgieriger Edelleute und adlicher Huren nicht seine Teufel gewesen wären.
Abrahams weißer adlicher Saame haßt das Licht eben so sehr, wie seine levitischen Vettern, und Einer sucht immer sein Jnteresse zum Jnteres- se des Andern zu machen. Wer eine Kröte tritt, der hat auch alle Molche und Blindschleichen wider sich, denn Zwingherrnthum jeglicher Art kann nur im Finstern gedeihen. Daher sind große und kleine, geistliche und weltliche Zwingherren völlig einver- standen, daß man alles geistige Fortschreiten, allen Gedanken- und Jdeenverkehr durch Censuren, Poli- zeien, Spione, Jnquisitionen, Jesuiten, Pfaffen, und wie diese Teufeleien und Teufel mit ihren zum Theil sehr undeutschen Namen alle heißen, mög- lichst zu hemmen suchen müsse. Was Biliams unver- nünftiger Eselin erlaubt war, ihren Herrn zu fra- gen: warum schlägest und marterst du mich, das wollen jene Menschenpeiniger vernünftigen, gebilde- ten Völkern verweigern, und gerne würde mancher Pharao, wenn ein zweiter Moses sein Land mit ägyptischer Finsterniß bedeckte, den Wunderthäter mit Gold und Schätzen belohnen, und ihn bitten,
wahrlich viel ſagen will, waͤre vielleicht ein guter und edler Koͤnig geworden, wenn der Speichellek- ker Villeroi nicht ſein Fuͤhrer oder Verfuͤhrer, St. Simon nicht haͤufig ſein Ahitophel, und eine Menge ſchaͤndlicher, eigennuͤtziger, herrſch- und habgieriger Edelleute und adlicher Huren nicht ſeine Teufel geweſen waͤren.
Abrahams weißer adlicher Saame haßt das Licht eben ſo ſehr, wie ſeine levitiſchen Vettern, und Einer ſucht immer ſein Jntereſſe zum Jntereſ- ſe des Andern zu machen. Wer eine Kroͤte tritt, der hat auch alle Molche und Blindſchleichen wider ſich, denn Zwingherrnthum jeglicher Art kann nur im Finſtern gedeihen. Daher ſind große und kleine, geiſtliche und weltliche Zwingherren voͤllig einver- ſtanden, daß man alles geiſtige Fortſchreiten, allen Gedanken- und Jdeenverkehr durch Cenſuren, Poli- zeien, Spione, Jnquiſitionen, Jeſuiten, Pfaffen, und wie dieſe Teufeleien und Teufel mit ihren zum Theil ſehr undeutſchen Namen alle heißen, moͤg- lichſt zu hemmen ſuchen muͤſſe. Was Biliams unver- nuͤnftiger Eſelin erlaubt war, ihren Herrn zu fra- gen: warum ſchlaͤgeſt und marterſt du mich, das wollen jene Menſchenpeiniger vernuͤnftigen, gebilde- ten Voͤlkern verweigern, und gerne wuͤrde mancher Pharao, wenn ein zweiter Moſes ſein Land mit aͤgyptiſcher Finſterniß bedeckte, den Wunderthaͤter mit Gold und Schaͤtzen belohnen, und ihn bitten,
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wahrlich viel ſagen will, waͤre vielleicht ein guter
und edler Koͤnig geworden, wenn der Speichellek-
ker Villeroi nicht ſein Fuͤhrer oder Verfuͤhrer, St.
Simon nicht haͤufig ſein Ahitophel, und eine Menge
ſchaͤndlicher, eigennuͤtziger, herrſch- und habgieriger
Edelleute und adlicher Huren nicht ſeine Teufel
geweſen waͤren.
Abrahams weißer adlicher Saame haßt das
Licht eben ſo ſehr, wie ſeine levitiſchen Vettern,
und Einer ſucht immer ſein Jntereſſe zum Jntereſ-
ſe des Andern zu machen. Wer eine Kroͤte tritt,
der hat auch alle Molche und Blindſchleichen wider ſich,
denn Zwingherrnthum jeglicher Art kann nur im
Finſtern gedeihen. Daher ſind große und kleine,
geiſtliche und weltliche Zwingherren voͤllig einver-
ſtanden, daß man alles geiſtige Fortſchreiten, allen
Gedanken- und Jdeenverkehr durch Cenſuren, Poli-
zeien, Spione, Jnquiſitionen, Jeſuiten, Pfaffen,
und wie dieſe Teufeleien und Teufel mit ihren zum
Theil ſehr undeutſchen Namen alle heißen, moͤg-
lichſt zu hemmen ſuchen muͤſſe. Was Biliams unver-
nuͤnftiger Eſelin erlaubt war, ihren Herrn zu fra-
gen: warum ſchlaͤgeſt und marterſt du mich, das
wollen jene Menſchenpeiniger vernuͤnftigen, gebilde-
ten Voͤlkern verweigern, und gerne wuͤrde mancher
Pharao, wenn ein zweiter Moſes ſein Land mit
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/342>, abgerufen am 23.11.2024.
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