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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823.

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zen Herrlichkeit wieder hervor. Dann werden alle
Verheißungen für nichtig, ihre Erfüllung für un-
zuläßig erklärt, beschworne Verträge und Verfas-
sungen werden aufgehoben und aufgeschoben, und
das arme Volk ist noch unglücklicher, als vorhin.
Dies sind Thatsachen, die nicht allein durch die
ältere Geschichte bestätigt werden, wir haben selbst
Ein Beispiel in der neuesten Geschichte, man
denke an Ferdinand den Siebenten. Jch will kei-
neswegs behaupten, daß der jetzige König von
Spanien ein Sohn der Ketura sey; das ist er
sicherlich nicht, denn er ist ja ein Bourbon, und
also von legitimen allerchristlichem und katholischem
Geblüt. Aber eine schwere Schuld lastete schon
früher auf ihm, weil er nach seines Vaters Krone
griff; eine Schuld, die er leicht der vergeltenden
Nemesis mit seinem Haupte hätte bezahlen müssen,
wenn die Spanier nicht eine so edle und großmü-
thige Nation wären.

Besonders eigen ist es den Söhnen der Ketu-
ra, wenn sie auf einem Thron oder auch nur auf
einem Landammannsstuhl sitzen, sich in die kirchli-
chen und liturgischen Formen der Völker zu mi-
schen. Je mehr Dunkelheit und Finsterniß sie dort
hineinbringen können; je salbungsvoller, demüthi-
ger und andächtiger die Gebete sind, welche die
Pfaffen auf den Kanzeln für die geheiligte Person
des Herrn Landammanns oder Schultheissen her-

plär-

zen Herrlichkeit wieder hervor. Dann werden alle
Verheißungen fuͤr nichtig, ihre Erfuͤllung fuͤr un-
zulaͤßig erklaͤrt, beſchworne Vertraͤge und Verfaſ-
ſungen werden aufgehoben und aufgeſchoben, und
das arme Volk iſt noch ungluͤcklicher, als vorhin.
Dies ſind Thatſachen, die nicht allein durch die
aͤltere Geſchichte beſtaͤtigt werden, wir haben ſelbſt
Ein Beiſpiel in der neueſten Geſchichte, man
denke an Ferdinand den Siebenten. Jch will kei-
neswegs behaupten, daß der jetzige Koͤnig von
Spanien ein Sohn der Ketura ſey; das iſt er
ſicherlich nicht, denn er iſt ja ein Bourbon, und
alſo von legitimen allerchriſtlichem und katholiſchem
Gebluͤt. Aber eine ſchwere Schuld laſtete ſchon
fruͤher auf ihm, weil er nach ſeines Vaters Krone
griff; eine Schuld, die er leicht der vergeltenden
Nemeſis mit ſeinem Haupte haͤtte bezahlen muͤſſen,
wenn die Spanier nicht eine ſo edle und großmuͤ-
thige Nation waͤren.

Beſonders eigen iſt es den Soͤhnen der Ketu-
ra, wenn ſie auf einem Thron oder auch nur auf
einem Landammannsſtuhl ſitzen, ſich in die kirchli-
chen und liturgiſchen Formen der Voͤlker zu mi-
ſchen. Je mehr Dunkelheit und Finſterniß ſie dort
hineinbringen koͤnnen; je ſalbungsvoller, demuͤthi-
ger und andaͤchtiger die Gebete ſind, welche die
Pfaffen auf den Kanzeln fuͤr die geheiligte Perſon
des Herrn Landammanns oder Schultheiſſen her-

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[136/0136] zen Herrlichkeit wieder hervor. Dann werden alle Verheißungen fuͤr nichtig, ihre Erfuͤllung fuͤr un- zulaͤßig erklaͤrt, beſchworne Vertraͤge und Verfaſ- ſungen werden aufgehoben und aufgeſchoben, und das arme Volk iſt noch ungluͤcklicher, als vorhin. Dies ſind Thatſachen, die nicht allein durch die aͤltere Geſchichte beſtaͤtigt werden, wir haben ſelbſt Ein Beiſpiel in der neueſten Geſchichte, man denke an Ferdinand den Siebenten. Jch will kei- neswegs behaupten, daß der jetzige Koͤnig von Spanien ein Sohn der Ketura ſey; das iſt er ſicherlich nicht, denn er iſt ja ein Bourbon, und alſo von legitimen allerchriſtlichem und katholiſchem Gebluͤt. Aber eine ſchwere Schuld laſtete ſchon fruͤher auf ihm, weil er nach ſeines Vaters Krone griff; eine Schuld, die er leicht der vergeltenden Nemeſis mit ſeinem Haupte haͤtte bezahlen muͤſſen, wenn die Spanier nicht eine ſo edle und großmuͤ- thige Nation waͤren. Beſonders eigen iſt es den Soͤhnen der Ketu- ra, wenn ſie auf einem Thron oder auch nur auf einem Landammannsſtuhl ſitzen, ſich in die kirchli- chen und liturgiſchen Formen der Voͤlker zu mi- ſchen. Je mehr Dunkelheit und Finſterniß ſie dort hineinbringen koͤnnen; je ſalbungsvoller, demuͤthi- ger und andaͤchtiger die Gebete ſind, welche die Pfaffen auf den Kanzeln fuͤr die geheiligte Perſon des Herrn Landammanns oder Schultheiſſen her- plaͤr-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 3. Jerusalem [i. e. Aarau], 1823, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule03_1823/136>, abgerufen am 23.11.2024.