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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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reichen Geld- und Papierjuden in Gold und Sil-
ber eingefaßt und mit Edelsteinen besetzt sind.

Am Morgen des achten Tages nach der Geburt
wird das Kind gebadet, gewaschen und in reine
Tücher gewickelt, weil der Mohel sonst kein Gebet
über dasselbe sprechen dürfte. Hierauf werden die
Gäste zur Beschneidung gerufen. Diese wird ent-
weder im Hause selbst oder in der Synagoge voll-
zogen, gewöhnlich bei Sonnenaufgang, wenn das
Kind noch nüchtern ist, damit es nicht zu viel blu-
ten, und sich nicht so leicht verunreinigen möge.
Zwei, nach Möglichkeit kostbar geschmückte Sessel
stehen, der eine für den Propheten Elias, der an-
dere für den Herrn Gevatter bereit, und zwar,
wenn die Beschneidung in der Synagoge vollzogen
wird, bei der Arche, in welcher das Gesetz aufbe-
wahrt wird. Der Gevatter stellt sich mit dem Mo-
hel, neben den für ihn bestimmten Sitz; ihnen fol-
gen die übrigen Gäste, und einer ruft laut: daß
man bringen solle, was zur Beschneidung gehört.
Hierauf kommen mehrere Knaben: einer mit einem
großen Armleuchter, auf welchem zwölf Wachslich-
ter zum Andenken der zwölf Stämme Jsraels bren-
nen; zwei mit Bechern voll rothen Wein, einer
mit dem Beschneidemesser, und endlich noch einer,
der eine Schüssel mit Baumöhl und Scharpie zum
Verbinden trägt. Sie stellen sich um den Mohel her,
um von ihm zu lernen, und müssen ihre kleinen



reichen Geld- und Papierjuden in Gold und Sil-
ber eingefaßt und mit Edelſteinen beſetzt ſind.

Am Morgen des achten Tages nach der Geburt
wird das Kind gebadet, gewaſchen und in reine
Tuͤcher gewickelt, weil der Mohel ſonſt kein Gebet
uͤber daſſelbe ſprechen duͤrfte. Hierauf werden die
Gaͤſte zur Beſchneidung gerufen. Dieſe wird ent-
weder im Hauſe ſelbſt oder in der Synagoge voll-
zogen, gewoͤhnlich bei Sonnenaufgang, wenn das
Kind noch nuͤchtern iſt, damit es nicht zu viel blu-
ten, und ſich nicht ſo leicht verunreinigen moͤge.
Zwei, nach Moͤglichkeit koſtbar geſchmuͤckte Seſſel
ſtehen, der eine fuͤr den Propheten Elias, der an-
dere fuͤr den Herrn Gevatter bereit, und zwar,
wenn die Beſchneidung in der Synagoge vollzogen
wird, bei der Arche, in welcher das Geſetz aufbe-
wahrt wird. Der Gevatter ſtellt ſich mit dem Mo-
hel, neben den fuͤr ihn beſtimmten Sitz; ihnen fol-
gen die uͤbrigen Gaͤſte, und einer ruft laut: daß
man bringen ſolle, was zur Beſchneidung gehoͤrt.
Hierauf kommen mehrere Knaben: einer mit einem
großen Armleuchter, auf welchem zwoͤlf Wachslich-
ter zum Andenken der zwoͤlf Staͤmme Jſraels bren-
nen; zwei mit Bechern voll rothen Wein, einer
mit dem Beſchneidemeſſer, und endlich noch einer,
der eine Schuͤſſel mit Baumoͤhl und Scharpie zum
Verbinden traͤgt. Sie ſtellen ſich um den Mohel her,
um von ihm zu lernen, und muͤſſen ihre kleinen

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[79/0079] reichen Geld- und Papierjuden in Gold und Sil- ber eingefaßt und mit Edelſteinen beſetzt ſind. Am Morgen des achten Tages nach der Geburt wird das Kind gebadet, gewaſchen und in reine Tuͤcher gewickelt, weil der Mohel ſonſt kein Gebet uͤber daſſelbe ſprechen duͤrfte. Hierauf werden die Gaͤſte zur Beſchneidung gerufen. Dieſe wird ent- weder im Hauſe ſelbſt oder in der Synagoge voll- zogen, gewoͤhnlich bei Sonnenaufgang, wenn das Kind noch nuͤchtern iſt, damit es nicht zu viel blu- ten, und ſich nicht ſo leicht verunreinigen moͤge. Zwei, nach Moͤglichkeit koſtbar geſchmuͤckte Seſſel ſtehen, der eine fuͤr den Propheten Elias, der an- dere fuͤr den Herrn Gevatter bereit, und zwar, wenn die Beſchneidung in der Synagoge vollzogen wird, bei der Arche, in welcher das Geſetz aufbe- wahrt wird. Der Gevatter ſtellt ſich mit dem Mo- hel, neben den fuͤr ihn beſtimmten Sitz; ihnen fol- gen die uͤbrigen Gaͤſte, und einer ruft laut: daß man bringen ſolle, was zur Beſchneidung gehoͤrt. Hierauf kommen mehrere Knaben: einer mit einem großen Armleuchter, auf welchem zwoͤlf Wachslich- ter zum Andenken der zwoͤlf Staͤmme Jſraels bren- nen; zwei mit Bechern voll rothen Wein, einer mit dem Beſchneidemeſſer, und endlich noch einer, der eine Schuͤſſel mit Baumoͤhl und Scharpie zum Verbinden traͤgt. Sie ſtellen ſich um den Mohel her, um von ihm zu lernen, und muͤſſen ihre kleinen

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/79>, abgerufen am 25.11.2024.