Eiden in Rücksicht der Christen zu nöthigen, werden nie ihren Zweck erreichen, so lange die Hebräer den Talmud als eine heilige, ihnen von Gott mitge- theilte Religionsquelle betrachten; so lange ihr Haß gegen die Christen fortdauert, und so lange sie nicht von ihrer unersättlichen Habsucht und Geldgier ge- heilt werden. Höchstens können jene Mittel den Eiden der Juden gegen Juden eine Art von Glaubwürdigkeit geben, die aber gleichfalls sehr ge- schwächt wird, wenn man bedenkt, daß sie die Befugniß christlicher Obrigkeiten und Richter, als unrechtmäßig angemaßte Gewalt betrachten.
Der Judeneid ist also nicht allein, wie Michae- lis sagt, "das häcklichste Ding von der Welt;" sondern er ist auch gegen einen Christen geleistet durchaus unglaubwürdig. Ein Sohn Abra- hams schiebt so wenig einen ihm zugeschobenen Eid zurück, wie einen ihm zugeschobenen Dukaten. Mir wenigstens, der ich doch lange Zeit praktischer Ju- rist war, eine Menge von Rechtsfällen gelesen und erfahren habe, und viele Länder, wo Jsraeliten wohnten, durchreist bin, ist nie ein Fall jener Art bekannt geworden. Gesetzt aber, es hätte sich wirk- lich ein so wunderbares Ereigniß irgendwo zugetra- gen; ein Jude hätte die Leistung eines, ihm vom Richter auferlegten oder ihm von seinem Gegner zugemutheten Eides verweigert; so darf man sicher
II. Bändchen. 7
Eiden in Ruͤckſicht der Chriſten zu noͤthigen, werden nie ihren Zweck erreichen, ſo lange die Hebraͤer den Talmud als eine heilige, ihnen von Gott mitge- theilte Religionsquelle betrachten; ſo lange ihr Haß gegen die Chriſten fortdauert, und ſo lange ſie nicht von ihrer unerſaͤttlichen Habſucht und Geldgier ge- heilt werden. Hoͤchſtens koͤnnen jene Mittel den Eiden der Juden gegen Juden eine Art von Glaubwuͤrdigkeit geben, die aber gleichfalls ſehr ge- ſchwaͤcht wird, wenn man bedenkt, daß ſie die Befugniß chriſtlicher Obrigkeiten und Richter, als unrechtmaͤßig angemaßte Gewalt betrachten.
Der Judeneid iſt alſo nicht allein, wie Michae- lis ſagt, »das haͤcklichſte Ding von der Welt;« ſondern er iſt auch gegen einen Chriſten geleiſtet durchaus unglaubwuͤrdig. Ein Sohn Abra- hams ſchiebt ſo wenig einen ihm zugeſchobenen Eid zuruͤck, wie einen ihm zugeſchobenen Dukaten. Mir wenigſtens, der ich doch lange Zeit praktiſcher Ju- riſt war, eine Menge von Rechtsfaͤllen geleſen und erfahren habe, und viele Laͤnder, wo Jſraeliten wohnten, durchreist bin, iſt nie ein Fall jener Art bekannt geworden. Geſetzt aber, es haͤtte ſich wirk- lich ein ſo wunderbares Ereigniß irgendwo zugetra- gen; ein Jude haͤtte die Leiſtung eines, ihm vom Richter auferlegten oder ihm von ſeinem Gegner zugemutheten Eides verweigert; ſo darf man ſicher
II. Baͤndchen. 7
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Eiden in Ruͤckſicht der Chriſten zu noͤthigen, werden
nie ihren Zweck erreichen, ſo lange die Hebraͤer den
Talmud als eine heilige, ihnen von Gott mitge-
theilte Religionsquelle betrachten; ſo lange ihr Haß
gegen die Chriſten fortdauert, und ſo lange ſie nicht
von ihrer unerſaͤttlichen Habſucht und Geldgier ge-
heilt werden. Hoͤchſtens koͤnnen jene Mittel den
Eiden der Juden gegen Juden eine Art von
Glaubwuͤrdigkeit geben, die aber gleichfalls ſehr ge-
ſchwaͤcht wird, wenn man bedenkt, daß ſie die
Befugniß chriſtlicher Obrigkeiten und Richter, als
unrechtmaͤßig angemaßte Gewalt betrachten.
Der Judeneid iſt alſo nicht allein, wie Michae-
lis ſagt, »das haͤcklichſte Ding von der
Welt;« ſondern er iſt auch gegen einen Chriſten
geleiſtet durchaus unglaubwuͤrdig. Ein Sohn Abra-
hams ſchiebt ſo wenig einen ihm zugeſchobenen Eid
zuruͤck, wie einen ihm zugeſchobenen Dukaten. Mir
wenigſtens, der ich doch lange Zeit praktiſcher Ju-
riſt war, eine Menge von Rechtsfaͤllen geleſen und
erfahren habe, und viele Laͤnder, wo Jſraeliten
wohnten, durchreist bin, iſt nie ein Fall jener Art
bekannt geworden. Geſetzt aber, es haͤtte ſich wirk-
lich ein ſo wunderbares Ereigniß irgendwo zugetra-
gen; ein Jude haͤtte die Leiſtung eines, ihm vom
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II. Baͤndchen. 7
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/73>, abgerufen am 16.02.2025.
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