Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.sie die kaiserliche Schatzkammer mußten füllen hel- fen, und weil der Kaiser es sich vorzugsweise an- maßte, allein Juden in das Reich aufnehmen zu dürfen; eine Amaßung, die von zu wenig Macht unterstützt war, als daß sie gegen die größern und selbst gegen die meisten der kleinern Reichsstände geltend gemacht werden konnte. Jn Frankreich führ- ten die Juden gleichfalls den bedeutungsvollen Na- men: Servi fisci, Sklaven oder Knechte des öffentlichen Schatzes, und nach dem römi- schen Grundsatze, daß, was der Sklave erwirbt, dem Herrn gehört, verfuhr man dort gegen sie, wie in andern Ländern. Pohlen war das europäi- sche Kanaan der Juden; nirgend haben sie mehr Freiheiten genossen, nirgend findet man ihrer eine größere Anzahl, und in keinem Lande sind sie für den Bürger- und besonders für den Bauernstand drückender geworden, als in Pohlen. Der pohlnische Bauer, vor Zeiten wohlhabend, unabhängig, Theil nehmend sogar an der Regierung und selbst wähl- bar zum Königsthron, ist jetzt verächtlicher Sklave der Juden, die, nächst wenigen Edelleuten, den Wohlstand des Landes an sich gerissen haben. Poh- len gewährt uns ein lebhaftes Bild von dem Schick- sal, welches einem Lande bevorsteht, wo Juden die Oberhand gewinnen, und dies können sie, wenn sie auch kein Zehntheil der Einwohnerzahl betragen. Möchte der edle, erhabene Menschenfreund Alex- 5 *
ſie die kaiſerliche Schatzkammer mußten fuͤllen hel- fen, und weil der Kaiſer es ſich vorzugsweiſe an- maßte, allein Juden in das Reich aufnehmen zu duͤrfen; eine Amaßung, die von zu wenig Macht unterſtuͤtzt war, als daß ſie gegen die groͤßern und ſelbſt gegen die meiſten der kleinern Reichsſtaͤnde geltend gemacht werden konnte. Jn Frankreich fuͤhr- ten die Juden gleichfalls den bedeutungsvollen Na- men: Servi fisci, Sklaven oder Knechte des oͤffentlichen Schatzes, und nach dem roͤmi- ſchen Grundſatze, daß, was der Sklave erwirbt, dem Herrn gehoͤrt, verfuhr man dort gegen ſie, wie in andern Laͤndern. Pohlen war das europaͤi- ſche Kanaan der Juden; nirgend haben ſie mehr Freiheiten genoſſen, nirgend findet man ihrer eine groͤßere Anzahl, und in keinem Lande ſind ſie fuͤr den Buͤrger- und beſonders fuͤr den Bauernſtand druͤckender geworden, als in Pohlen. Der pohlniſche Bauer, vor Zeiten wohlhabend, unabhaͤngig, Theil nehmend ſogar an der Regierung und ſelbſt waͤhl- bar zum Koͤnigsthron, iſt jetzt veraͤchtlicher Sklave der Juden, die, naͤchſt wenigen Edelleuten, den Wohlſtand des Landes an ſich geriſſen haben. Poh- len gewaͤhrt uns ein lebhaftes Bild von dem Schick- ſal, welches einem Lande bevorſteht, wo Juden die Oberhand gewinnen, und dies koͤnnen ſie, wenn ſie auch kein Zehntheil der Einwohnerzahl betragen. Moͤchte der edle, erhabene Menſchenfreund Alex- 5 *
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duͤrfen; eine Amaßung, die von zu wenig Macht
unterſtuͤtzt war, als daß ſie gegen die groͤßern und
ſelbſt gegen die meiſten der kleinern Reichsſtaͤnde
geltend gemacht werden konnte. Jn Frankreich fuͤhr-
ten die Juden gleichfalls den bedeutungsvollen Na-
men: Servi fisci, Sklaven oder Knechte des
oͤffentlichen Schatzes, und nach dem roͤmi-
ſchen Grundſatze, daß, was der Sklave erwirbt,
dem Herrn gehoͤrt, verfuhr man dort gegen ſie,
wie in andern Laͤndern. Pohlen war das europaͤi-
ſche Kanaan der Juden; nirgend haben ſie mehr
Freiheiten genoſſen, nirgend findet man ihrer eine
groͤßere Anzahl, und in keinem Lande ſind ſie fuͤr
den Buͤrger- und beſonders fuͤr den Bauernſtand
druͤckender geworden, als in Pohlen. Der pohlniſche
Bauer, vor Zeiten wohlhabend, unabhaͤngig, Theil
nehmend ſogar an der Regierung und ſelbſt waͤhl-
bar zum Koͤnigsthron, iſt jetzt veraͤchtlicher Sklave
der Juden, die, naͤchſt wenigen Edelleuten, den
Wohlſtand des Landes an ſich geriſſen haben. Poh-
len gewaͤhrt uns ein lebhaftes Bild von dem Schick-
ſal, welches einem Lande bevorſteht, wo Juden die
Oberhand gewinnen, und dies koͤnnen ſie, wenn
ſie auch kein Zehntheil der Einwohnerzahl betragen.
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