Thatsachen keineswegs zweifeln, da es ein göttli- ches Buch ist, und nehmen gerne unsere Vernunft gefangen unter dem Glauben.
Jene Geschichte also ist die Ursache der Feier des Purim- oder Hamanfestes, welches noch am dreizehnten, vierzehnten und fünfzehnten Adar mit Lustbarkeiten und gottesdienstlichen Uebungen began- gen wird. Bei den meisten der übrigen, im alten Testament angeordneten Feste wird Gott selbst als Stifter derselben genannt; bei diesem Räuber- und Mörderfeste war man jedoch so bescheiden, es nicht zu thun, und der saubere Herr Mardochai, wofern jemals eine solche Bestie unter dem Monde gelebt hat, gab seine Firma als Stifter und Anordner dazu her. Ein Beweis, daß man nicht wagte, das höchste Wesen als den Urheber jener schändlichen Blutscenen, wenn sie anders wirklich statt gefunden haben, zu bezeichnen.
Die Gebräuche und Feierlichkeiten an den Pu- rimtagen sprechen den mordsüchtigen, giftigen und heimtückischen Groll der Juden, den Jahrtausende nicht verlöschen können, auf eine so empörende Weise aus, daß jeder Mensch von sittlichem Gefühl mit Abscheu davor zurückschaudern muß. Selbst bei den rohesten Völkern wird der tiefste Haß durch blutige Rache versöhnt; nicht so bei den Juden! Jhr Grimm dauert fort, wenn auch schon vor vie- len Jahrtausenden das Opfer ihrer Wuth und Mord-
lust
Thatſachen keineswegs zweifeln, da es ein goͤttli- ches Buch iſt, und nehmen gerne unſere Vernunft gefangen unter dem Glauben.
Jene Geſchichte alſo iſt die Urſache der Feier des Purim- oder Hamanfeſtes, welches noch am dreizehnten, vierzehnten und fuͤnfzehnten Adar mit Luſtbarkeiten und gottesdienſtlichen Uebungen began- gen wird. Bei den meiſten der uͤbrigen, im alten Teſtament angeordneten Feſte wird Gott ſelbſt als Stifter derſelben genannt; bei dieſem Raͤuber- und Moͤrderfeſte war man jedoch ſo beſcheiden, es nicht zu thun, und der ſaubere Herr Mardochai, wofern jemals eine ſolche Beſtie unter dem Monde gelebt hat, gab ſeine Firma als Stifter und Anordner dazu her. Ein Beweis, daß man nicht wagte, das hoͤchſte Weſen als den Urheber jener ſchaͤndlichen Blutſcenen, wenn ſie anders wirklich ſtatt gefunden haben, zu bezeichnen.
Die Gebraͤuche und Feierlichkeiten an den Pu- rimtagen ſprechen den mordſuͤchtigen, giftigen und heimtuͤckiſchen Groll der Juden, den Jahrtauſende nicht verloͤſchen koͤnnen, auf eine ſo empoͤrende Weiſe aus, daß jeder Menſch von ſittlichem Gefuͤhl mit Abſcheu davor zuruͤckſchaudern muß. Selbſt bei den roheſten Voͤlkern wird der tiefſte Haß durch blutige Rache verſoͤhnt; nicht ſo bei den Juden! Jhr Grimm dauert fort, wenn auch ſchon vor vie- len Jahrtauſenden das Opfer ihrer Wuth und Mord-
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Thatſachen keineswegs zweifeln, da es ein goͤttli-
ches Buch iſt, und nehmen gerne unſere Vernunft
gefangen unter dem Glauben.
Jene Geſchichte alſo iſt die Urſache der Feier
des Purim- oder Hamanfeſtes, welches noch am
dreizehnten, vierzehnten und fuͤnfzehnten Adar mit
Luſtbarkeiten und gottesdienſtlichen Uebungen began-
gen wird. Bei den meiſten der uͤbrigen, im alten
Teſtament angeordneten Feſte wird Gott ſelbſt als
Stifter derſelben genannt; bei dieſem Raͤuber- und
Moͤrderfeſte war man jedoch ſo beſcheiden, es nicht
zu thun, und der ſaubere Herr Mardochai, wofern
jemals eine ſolche Beſtie unter dem Monde gelebt
hat, gab ſeine Firma als Stifter und Anordner
dazu her. Ein Beweis, daß man nicht wagte, das
hoͤchſte Weſen als den Urheber jener ſchaͤndlichen
Blutſcenen, wenn ſie anders wirklich ſtatt gefunden
haben, zu bezeichnen.
Die Gebraͤuche und Feierlichkeiten an den Pu-
rimtagen ſprechen den mordſuͤchtigen, giftigen und
heimtuͤckiſchen Groll der Juden, den Jahrtauſende
nicht verloͤſchen koͤnnen, auf eine ſo empoͤrende
Weiſe aus, daß jeder Menſch von ſittlichem Gefuͤhl
mit Abſcheu davor zuruͤckſchaudern muß. Selbſt bei
den roheſten Voͤlkern wird der tiefſte Haß durch
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/400>, abgerufen am 22.11.2024.
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