Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.sen, daß wir den Sabbath haben, wie kann man sie denn strafen, weil sie ihn nicht halten *)? Sie wissen es sehr wohl, lautet die Antwort, daß wir einen Sabbath haben, allein die Belohnung der Feier desselben ist ihnen ein Geheimniß, und würde ihnen nur dann bekannt seyn, wenn sie den Sab- bath recht heiligten. Dies können sie aber nicht, da ihnen die überflüßige Seele fehlt, die uns Jsrae- liten an den Sabbathtagen gegeben und wodurch unser Herz erheitert wird, daß wir gehörig ruhen, mit Lust und Freude essen und trinken, und uns aller Sorgen entschlagen können. Daß der Christen am Sabbath, wie an allen *) Diese Frage ist allerdings sehr vernünftig, und
läßt sich auch bei andern Dingen ähnlicher Art auf- werfen. Nur das Folgende ist wieder talmudischer Unsinn. M. s. die talmudische Abhandlung Betzah Kap. 2; und Tanais Kap. 4. ſen, daß wir den Sabbath haben, wie kann man ſie denn ſtrafen, weil ſie ihn nicht halten *)? Sie wiſſen es ſehr wohl, lautet die Antwort, daß wir einen Sabbath haben, allein die Belohnung der Feier deſſelben iſt ihnen ein Geheimniß, und wuͤrde ihnen nur dann bekannt ſeyn, wenn ſie den Sab- bath recht heiligten. Dies koͤnnen ſie aber nicht, da ihnen die uͤberfluͤßige Seele fehlt, die uns Jſrae- liten an den Sabbathtagen gegeben und wodurch unſer Herz erheitert wird, daß wir gehoͤrig ruhen, mit Luſt und Freude eſſen und trinken, und uns aller Sorgen entſchlagen koͤnnen. Daß der Chriſten am Sabbath, wie an allen *) Dieſe Frage iſt allerdings ſehr vernuͤnftig, und
laͤßt ſich auch bei andern Dingen aͤhnlicher Art auf- werfen. Nur das Folgende iſt wieder talmudiſcher Unſinn. M. ſ. die talmudiſche Abhandlung Betzah Kap. 2; und Tanais Kap. 4. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0286" n="286"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> ſen, daß wir den Sabbath haben, wie kann man<lb/> ſie denn ſtrafen, weil ſie ihn nicht halten <note place="foot" n="*)">Dieſe Frage iſt allerdings ſehr vernuͤnftig, und<lb/> laͤßt ſich auch bei andern Dingen aͤhnlicher Art auf-<lb/> werfen. Nur das Folgende iſt wieder talmudiſcher<lb/> Unſinn. M. ſ. die talmudiſche Abhandlung Betzah<lb/> Kap. 2; und Tanais Kap. 4.</note>? Sie<lb/> wiſſen es ſehr wohl, lautet die Antwort, daß wir<lb/> einen Sabbath haben, allein die Belohnung der<lb/> Feier deſſelben iſt ihnen ein Geheimniß, und wuͤrde<lb/> ihnen nur dann bekannt ſeyn, wenn ſie den Sab-<lb/> bath recht heiligten. Dies koͤnnen ſie aber nicht,<lb/> da ihnen die uͤberfluͤßige Seele fehlt, die uns Jſrae-<lb/> liten an den Sabbathtagen gegeben und wodurch<lb/> unſer Herz erheitert wird, daß wir gehoͤrig ruhen,<lb/> mit Luſt und Freude eſſen und trinken, und uns<lb/> aller Sorgen entſchlagen koͤnnen.</p><lb/> <p>Daß der Chriſten am Sabbath, wie an allen<lb/> uͤbrigen Tagen, gleichfalls auf eine ſehr liebevolle<lb/> Weiſe gedacht werde, kann man ſich denken. Eines<lb/> der juͤdiſchen Sabbathgebete lautet folgendermaßen:<lb/> »Heiliger, hochgelobter Gott, gieb mir meiner<lb/> Nahrung und meines Brodtes ein beſcheidenes Theil,<lb/> und laß mich mit den beſten Guͤtern der Gojim<lb/><hi rendition="#g">geſaͤuget</hi> und <hi rendition="#g">gemaͤſtet</hi> werden. Saͤttige meine<lb/> jungen Kinder und Saͤuglinge mit Gutem. Mein<lb/> Meſſias komme in die Stadt meiner Wohnung mit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [286/0286]
ſen, daß wir den Sabbath haben, wie kann man
ſie denn ſtrafen, weil ſie ihn nicht halten *)? Sie
wiſſen es ſehr wohl, lautet die Antwort, daß wir
einen Sabbath haben, allein die Belohnung der
Feier deſſelben iſt ihnen ein Geheimniß, und wuͤrde
ihnen nur dann bekannt ſeyn, wenn ſie den Sab-
bath recht heiligten. Dies koͤnnen ſie aber nicht,
da ihnen die uͤberfluͤßige Seele fehlt, die uns Jſrae-
liten an den Sabbathtagen gegeben und wodurch
unſer Herz erheitert wird, daß wir gehoͤrig ruhen,
mit Luſt und Freude eſſen und trinken, und uns
aller Sorgen entſchlagen koͤnnen.
Daß der Chriſten am Sabbath, wie an allen
uͤbrigen Tagen, gleichfalls auf eine ſehr liebevolle
Weiſe gedacht werde, kann man ſich denken. Eines
der juͤdiſchen Sabbathgebete lautet folgendermaßen:
»Heiliger, hochgelobter Gott, gieb mir meiner
Nahrung und meines Brodtes ein beſcheidenes Theil,
und laß mich mit den beſten Guͤtern der Gojim
geſaͤuget und gemaͤſtet werden. Saͤttige meine
jungen Kinder und Saͤuglinge mit Gutem. Mein
Meſſias komme in die Stadt meiner Wohnung mit
*) Dieſe Frage iſt allerdings ſehr vernuͤnftig, und
laͤßt ſich auch bei andern Dingen aͤhnlicher Art auf-
werfen. Nur das Folgende iſt wieder talmudiſcher
Unſinn. M. ſ. die talmudiſche Abhandlung Betzah
Kap. 2; und Tanais Kap. 4.
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