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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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uns an allen Wunderdingen zu zweifeln, die uns
von ihren heiligen Schriftstellern erzählt, und nicht
auf glaubhafte Weise von andern bestätiget wer-
den. -- --

Das schriftliche Gesetz, sagen die Rabbiner, *)
kann nicht erklärt werden ohne das mündliche. Die-
se beiden Gesetze hängen zusammen, wie "zwei jun-
ge Rehzwillinge." Die Worte der Rabbiner sind
angenehmer, als die Worte der Propheten; das
gewöhnliche Gespräch eines Rabbiners ist dem gan-
zen Gesetz gleich. Wer mit einem Rabbiner an ei-
nem Tische speist, oder ihn zu Gaste bittet, oder
ihm seine Tochter zum Weibe giebt; dem wiederfährt
so viel Gnade, als ob er den Glanz der göttli-
chen Majestät selbst genöße! **)

Wenn ein christlicher Pabst, Bischof oder Abt
mir das Letztere von sich rühmte, so würd' ich's
glauben; aber ein schmutziger Rabbiner -- Fi donc!

Moses empfieng übrigens nach der Lehre der
Talmudisten das Gesetz nicht auf dem Berge Sinai,
sondern im Himmel selbst. "Zu jener Zeit, heißt
es, als Moses, unser Lehrmeister, auf welchem
der Friede sey, in die Höhe (in den Himmel) fah-
ren sollte, kam eine Wolke, und legte sich vor ihm

nieder.
*) Joseph Getakilia im Buch Schaare orah; Lar Hak-
kemach; Laphtor Apherach; Medrasch mischle.
**) Buch Laphtor Apherach und Berahoth.

uns an allen Wunderdingen zu zweifeln, die uns
von ihren heiligen Schriftſtellern erzaͤhlt, und nicht
auf glaubhafte Weiſe von andern beſtaͤtiget wer-
den. — —

Das ſchriftliche Geſetz, ſagen die Rabbiner, *)
kann nicht erklaͤrt werden ohne das muͤndliche. Die-
ſe beiden Geſetze haͤngen zuſammen, wie „zwei jun-
ge Rehzwillinge.‟ Die Worte der Rabbiner ſind
angenehmer, als die Worte der Propheten; das
gewoͤhnliche Geſpraͤch eines Rabbiners iſt dem gan-
zen Geſetz gleich. Wer mit einem Rabbiner an ei-
nem Tiſche ſpeist, oder ihn zu Gaſte bittet, oder
ihm ſeine Tochter zum Weibe giebt; dem wiederfaͤhrt
ſo viel Gnade, als ob er den Glanz der goͤttli-
chen Majeſtaͤt ſelbſt genoͤße! **)

Wenn ein chriſtlicher Pabſt, Biſchof oder Abt
mir das Letztere von ſich ruͤhmte, ſo wuͤrd’ ich’s
glauben; aber ein ſchmutziger Rabbiner — Fi donc!

Moſes empfieng uͤbrigens nach der Lehre der
Talmudiſten das Geſetz nicht auf dem Berge Sinai,
ſondern im Himmel ſelbſt. „Zu jener Zeit, heißt
es, als Moſes, unſer Lehrmeiſter, auf welchem
der Friede ſey, in die Hoͤhe (in den Himmel) fah-
ren ſollte, kam eine Wolke, und legte ſich vor ihm

nieder.
*) Joſeph Getakilia im Buch Schaare orah; Lar Hak-
kemach; Laphtor Apherach; Medraſch miſchle.
**) Buch Laphtor Apherach und Berahoth.
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[56/0090] uns an allen Wunderdingen zu zweifeln, die uns von ihren heiligen Schriftſtellern erzaͤhlt, und nicht auf glaubhafte Weiſe von andern beſtaͤtiget wer- den. — — Das ſchriftliche Geſetz, ſagen die Rabbiner, *) kann nicht erklaͤrt werden ohne das muͤndliche. Die- ſe beiden Geſetze haͤngen zuſammen, wie „zwei jun- ge Rehzwillinge.‟ Die Worte der Rabbiner ſind angenehmer, als die Worte der Propheten; das gewoͤhnliche Geſpraͤch eines Rabbiners iſt dem gan- zen Geſetz gleich. Wer mit einem Rabbiner an ei- nem Tiſche ſpeist, oder ihn zu Gaſte bittet, oder ihm ſeine Tochter zum Weibe giebt; dem wiederfaͤhrt ſo viel Gnade, als ob er den Glanz der goͤttli- chen Majeſtaͤt ſelbſt genoͤße! **) Wenn ein chriſtlicher Pabſt, Biſchof oder Abt mir das Letztere von ſich ruͤhmte, ſo wuͤrd’ ich’s glauben; aber ein ſchmutziger Rabbiner — Fi donc! Moſes empfieng uͤbrigens nach der Lehre der Talmudiſten das Geſetz nicht auf dem Berge Sinai, ſondern im Himmel ſelbſt. „Zu jener Zeit, heißt es, als Moſes, unſer Lehrmeiſter, auf welchem der Friede ſey, in die Hoͤhe (in den Himmel) fah- ren ſollte, kam eine Wolke, und legte ſich vor ihm nieder. *) Joſeph Getakilia im Buch Schaare orah; Lar Hak- kemach; Laphtor Apherach; Medraſch miſchle. **) Buch Laphtor Apherach und Berahoth.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/90>, abgerufen am 22.11.2024.