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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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"Es giebt fünf Arten von menschlichen Seelen,
die Nephesch für die Werktage und den Zusatz
der Neumonden; den Ruach für die Festtage; die
Neschama für den Versöhnungstag; die Nescha-
ma Jethera
oder überflüßige Seele, welche das
Geheimniß der Chaja (Lebendigen) oder des Lebens
ist, für den Sabbath, und endlich bekömmt der
Mensch im künftigen Leben die Jechida, die Ein-
same oder Einzigwürdige *)."

"Durch die überflüßige Seele wird dem Men-
schen das Gemüth zum Essen und Trinken erwei-
tert **)," und ihr zu Liebe essen und trinken Jsraels
Söhne und Töchter am Sabbath gern etwas Gu-
tes. "Man muß die überflüßige Seele belustigen,
damit sie ein großes Gebot zu Ehren des hochge-
lobten, heiligen Gottes hier bei den Menschen auf
Erden erfülle, nemlich daß sie den Segen bei dem
Essen spreche. Dies ist aber bei den Obern, die
im Himmel wohnen, nicht üblich!" sagt Rabbi Me-
nachem von Rekanat, und er hat gewiß Recht,
wenn es anders wahr ist, daß die Obern im Him-
mel nicht essen und trinken. Die überflüßige Seele
kömmt am Sabbathabend, d. h. am Freitagabend,
und wird dem Menschen wieder genommen, wenn
der Sabbath vorbei ist ***). Dem, der nichts zu

*) Jalkut Chadasch Titel Schabbath.
**) M. s. das talmudische Buch Tanais, und Rabbi
Sal. Jarchi's Auslegung desselben.
***) Taanith oder Taanis.

»Es giebt fuͤnf Arten von menſchlichen Seelen,
die Nepheſch fuͤr die Werktage und den Zuſatz
der Neumonden; den Ruach fuͤr die Feſttage; die
Neſchama fuͤr den Verſoͤhnungstag; die Neſcha-
ma Jethera
oder uͤberfluͤßige Seele, welche das
Geheimniß der Chaja (Lebendigen) oder des Lebens
iſt, fuͤr den Sabbath, und endlich bekoͤmmt der
Menſch im kuͤnftigen Leben die Jechida, die Ein-
ſame oder Einzigwuͤrdige *)

»Durch die uͤberfluͤßige Seele wird dem Men-
ſchen das Gemuͤth zum Eſſen und Trinken erwei-
tert **),« und ihr zu Liebe eſſen und trinken Jſraels
Soͤhne und Toͤchter am Sabbath gern etwas Gu-
tes. »Man muß die uͤberfluͤßige Seele beluſtigen,
damit ſie ein großes Gebot zu Ehren des hochge-
lobten, heiligen Gottes hier bei den Menſchen auf
Erden erfuͤlle, nemlich daß ſie den Segen bei dem
Eſſen ſpreche. Dies iſt aber bei den Obern, die
im Himmel wohnen, nicht uͤblich!« ſagt Rabbi Me-
nachem von Rekanat, und er hat gewiß Recht,
wenn es anders wahr iſt, daß die Obern im Him-
mel nicht eſſen und trinken. Die uͤberfluͤßige Seele
koͤmmt am Sabbathabend, d. h. am Freitagabend,
und wird dem Menſchen wieder genommen, wenn
der Sabbath vorbei iſt ***). Dem, der nichts zu

*) Jalkut Chadaſch Titel Schabbath.
**) M. ſ. das talmudiſche Buch Tanais, und Rabbi
Sal. Jarchi’s Auslegung deſſelben.
***) Taanith oder Taanis.
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[169/0203] »Es giebt fuͤnf Arten von menſchlichen Seelen, die Nepheſch fuͤr die Werktage und den Zuſatz der Neumonden; den Ruach fuͤr die Feſttage; die Neſchama fuͤr den Verſoͤhnungstag; die Neſcha- ma Jethera oder uͤberfluͤßige Seele, welche das Geheimniß der Chaja (Lebendigen) oder des Lebens iſt, fuͤr den Sabbath, und endlich bekoͤmmt der Menſch im kuͤnftigen Leben die Jechida, die Ein- ſame oder Einzigwuͤrdige *).« »Durch die uͤberfluͤßige Seele wird dem Men- ſchen das Gemuͤth zum Eſſen und Trinken erwei- tert **),« und ihr zu Liebe eſſen und trinken Jſraels Soͤhne und Toͤchter am Sabbath gern etwas Gu- tes. »Man muß die uͤberfluͤßige Seele beluſtigen, damit ſie ein großes Gebot zu Ehren des hochge- lobten, heiligen Gottes hier bei den Menſchen auf Erden erfuͤlle, nemlich daß ſie den Segen bei dem Eſſen ſpreche. Dies iſt aber bei den Obern, die im Himmel wohnen, nicht uͤblich!« ſagt Rabbi Me- nachem von Rekanat, und er hat gewiß Recht, wenn es anders wahr iſt, daß die Obern im Him- mel nicht eſſen und trinken. Die uͤberfluͤßige Seele koͤmmt am Sabbathabend, d. h. am Freitagabend, und wird dem Menſchen wieder genommen, wenn der Sabbath vorbei iſt ***). Dem, der nichts zu *) Jalkut Chadaſch Titel Schabbath. **) M. ſ. das talmudiſche Buch Tanais, und Rabbi Sal. Jarchi’s Auslegung deſſelben. ***) Taanith oder Taanis.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/203>, abgerufen am 24.11.2024.