Von der höhern Geisterwelt, und etwas von Zauberern.
Die höhere Geisterwelt der Juden ist außeror- dentlich volkreich. Besonders haben sie eine sehr große Menge von Teufeln, obgleich diese Jdee ih- rem Religionsstifter Moses durchaus fremd war. Vermuthlich nahmen die jüdischen Priester sie erst nach der babylonischen Gefangenschaft in ihre Dog- matik auf; denn daß das Buch Hiob, in welchem der Satan eine so bedeutende Rolle spielt, schon zu den Zeiten der Erzväter sollte geschrieben wor- den seyn, wie ältere Theologen behaupteten, ist zu bezweifeln, da in den mosaischen Büchern dieses Hiobs gar nicht erwähnt wird.
Der Oberste der Teufel ist der Sammael oder Satan, den wir bereits als den Verführer der er- sten Menschen, als den Liebhaber der Eva, und als den eigentlichen verbrecherischen Stammvater der Christen und Nichtjuden kennen gelernt haben. Er hat viele zum Theil lächerliche Namen bei den frommen Hebräern, so heißt er der Esel, der Haa-
Von der hoͤhern Geiſterwelt, und etwas von Zauberern.
Die hoͤhere Geiſterwelt der Juden iſt außeror- dentlich volkreich. Beſonders haben ſie eine ſehr große Menge von Teufeln, obgleich dieſe Jdee ih- rem Religionsſtifter Moſes durchaus fremd war. Vermuthlich nahmen die juͤdiſchen Prieſter ſie erſt nach der babyloniſchen Gefangenſchaft in ihre Dog- matik auf; denn daß das Buch Hiob, in welchem der Satan eine ſo bedeutende Rolle ſpielt, ſchon zu den Zeiten der Erzvaͤter ſollte geſchrieben wor- den ſeyn, wie aͤltere Theologen behaupteten, iſt zu bezweifeln, da in den moſaiſchen Buͤchern dieſes Hiobs gar nicht erwaͤhnt wird.
Der Oberſte der Teufel iſt der Sammael oder Satan, den wir bereits als den Verfuͤhrer der er- ſten Menſchen, als den Liebhaber der Eva, und als den eigentlichen verbrecheriſchen Stammvater der Chriſten und Nichtjuden kennen gelernt haben. Er hat viele zum Theil laͤcherliche Namen bei den frommen Hebraͤern, ſo heißt er der Eſel, der Haa-
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Von der hoͤhern Geiſterwelt, und
etwas von Zauberern.
Die hoͤhere Geiſterwelt der Juden iſt außeror-
dentlich volkreich. Beſonders haben ſie eine ſehr
große Menge von Teufeln, obgleich dieſe Jdee ih-
rem Religionsſtifter Moſes durchaus fremd war.
Vermuthlich nahmen die juͤdiſchen Prieſter ſie erſt
nach der babyloniſchen Gefangenſchaft in ihre Dog-
matik auf; denn daß das Buch Hiob, in welchem
der Satan eine ſo bedeutende Rolle ſpielt, ſchon
zu den Zeiten der Erzvaͤter ſollte geſchrieben wor-
den ſeyn, wie aͤltere Theologen behaupteten, iſt zu
bezweifeln, da in den moſaiſchen Buͤchern dieſes
Hiobs gar nicht erwaͤhnt wird.
Der Oberſte der Teufel iſt der Sammael oder
Satan, den wir bereits als den Verfuͤhrer der er-
ſten Menſchen, als den Liebhaber der Eva, und
als den eigentlichen verbrecheriſchen Stammvater
der Chriſten und Nichtjuden kennen gelernt haben.
Er hat viele zum Theil laͤcherliche Namen bei den
frommen Hebraͤern, ſo heißt er der Eſel, der Haa-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. [125]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/159>, abgerufen am 26.11.2024.
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