Humboldt, Alexander von: Skizze einer Geologischen Schilderung des südlichen Amerika. In: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Bd. 9 (1802) St. 5, S. 389-420.
Diese große Ursache schließt den Einfluß ört- Die Rinde der Erde, (denn nur von dieser wa- Dieses
Dieſe große Urſache ſchließt den Einfluß ört- Die Rinde der Erde, (denn nur von dieſer wa- Dieſes
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Abhandlungen.
bergs, von Galicien (Galice), der Silla de Cara-
cas, des Robolo auf dem Iſthmus von Araya, des
Caßiguiaré in der Nähe des Aequators. — Man
muß es erkennen, daß dieſe Uebereinſtimmung von
einer ſehr frühe und ſehr allgemein gewirkt haben-
den Urſache zeuget, von einer Urſache, die in den
erſten Anziehungen ihren Grund haben muß, durch
die die Materie zuſammengetrieben wurde, um die
Planeten-Sphäroide zu bilden.
Dieſe große Urſache ſchließt den Einfluß ört-
licher Urſachen, durch die einzelne kleinere Theile
der Materien beſtimmt wurden, ſich auf dieſe oder
jene Weiſe, nach den Geſetzen der Cryſtalliſation
anzuordnen, nicht aus. Delamétherie hat mit
Scharfſinn hierauf aufmerkſam gemacht; er zeigte
den Einfluß eines großen Berges (als eines Kerns)
auf die benachbarten kleineren Gebirge. Man muß
nicht vergeſſen, daß alle Materien, außer der all-
gemeinen Anziehung gegen den Mittelpunkt, gegen
einander ſelbſt wiederum Anziehung äußern.
Die Rinde der Erde, (denn nur von dieſer wa-
gen wir es zu ſprechen,) muß das Reſultat einer
unermeßlichen Wirkung von Kräften ſeyn, von
Anziehungen, Affinitäten, die einander beſtimmten,
ins Gleichgewicht ſetzten, modificirten. Hr. Klügel
glaubte (durch Berechnung) zu finden, daß an der
Weſtſeite des Nordpols die größte Abplattung der
Erde ſeyn muß; ſollte wohl die Axe der Umdrehung
ſich geändert haben? Wie wird die Neigung (Fall)
der Schichten auf der ſüdlichen Hemiſphäre ſeyn? —
Wir wiſſen die Urſachen nicht; fahren wir lieber
fort, die Phänomene zu erforſchen!
Dieſes
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