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Humboldt, Alexander von: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift, Bd. 1, H. IV (1838), S. 1-40.

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der Goldproduktion.
bekannt ist, wo die Kornpreise seit der Entdeckung von Amerika
um das Vier- bis Sechsfache gestiegen sind. Es wird nicht unnütz
seyn, hier ein numerisches Resultat einzuschalten, das auf vierzehn-
jährigen Durchschnittspreisen im ganzen preußischen Staate beruht,
und auf meine Bitte von dem Direktor unseres statistischen Bu-
reaus, Herrn Geh. Rath Hofmann, mit dem größten Fleiße berechnet
worden ist. Jm Jahr 1838, in dem man in Berlin für ein Pfund
Gold 15 Pfund reinen Silbers, 1611 Pfund Kupfer und fast
9700 Pfund Eisen kauft, ist das Pfund Gold nach Durchschnitten
von 18 und 18 genau 20794 Pfund Weizen, 27655 Pfund
Roggen, 31717 Pfund Gerste und 32626 Pfund Haber werth.*

vor der Entdeckung von Amerika war 268 Gran; er stieg 1514 schon
bis 333, unter Franz I. bis 731, unter Heinrich IV. bis 1130 Gran
Silber. Lavoisier fand das Steigen der Weizenpreise von 1610 bis
1789 im Verhältniß von 1130 zu 1342 Gran. Jm Jahr 1820
kostete in Frankreich ein Hectoliter 1610 Gran Silber, 9216 dieser
Gran auf ein Pfund oder 0,489 Kil. gerechnet. (S. auch Letronne
Considerations generales sur les monnaies grecques, p
. 118-123.)
Vom Mittelalter aufwärts finden wir die Kornpreise steigend: zur
Zeit Valentinians III. (im Jahr 446) das Hectoliter zu 344 Gran
Silber, und am Ende der Republik unter Cicerogar zu 528 Gran.
Die Resultate von Dureau de la Malle geben noch höhere Preise.
(Comptes rendus de l'Inst. Juillet 1838. p. 84.)
* Hier die Fundamente dieser wichtigen Angabe: "Auf dem statisti-
schen Bureau zu Berlin werden monatlich die Marktpreise der vier
Hauptgetreidearten aus allen Theilen des preußischen Staates zu-
sammengestellt und Durchschnitte für die einzelnen Provinzen daraus
gezogen. Aus diesen Durchschnitten werden am Ende jedes Jahres
Mittelpreise für das ganze Jahr und aus der Reihenfolge dieser
Mittelpreise vierzehnjähriger Durchschnitte so berechnet, daß von den
Preisen der nächst auf einander folgenden vierzehn Jahre jedesmal
die zwei höchsten und zwei niedrigsten weggestrichen, die übrigen
zehn aber addirt werden, wo dann das Zehntheil dieser Summe als
Durchschnittspreis der in Betrachtung gezogenen vierzehn Jahre
angesehen wird. Aus dieser Arbeit, die Jahre 1816 bis 1837 be-
greifend, folgt für den preußischen Scheffel:
Weizen1 Thlr. 23 Silbergr. 10 Pfennige.
Roggen1    " 8    " 1 "
Gerste1    " 28    " 8    "
Haber1    " 21    " 8 1/3    "
Die den vier Getreidearten zukommenden Gewichte sind für den
Scheffel in preußischen Pfunden (zu zwei Mark kölnisch) 85, 80, 69
Deutsche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 2

der Goldproduktion.
bekannt iſt, wo die Kornpreiſe ſeit der Entdeckung von Amerika
um das Vier- bis Sechsfache geſtiegen ſind. Es wird nicht unnütz
ſeyn, hier ein numeriſches Reſultat einzuſchalten, das auf vierzehn-
jährigen Durchſchnittspreiſen im ganzen preußiſchen Staate beruht,
und auf meine Bitte von dem Direktor unſeres ſtatiſtiſchen Bu-
reaus, Herrn Geh. Rath Hofmann, mit dem größten Fleiße berechnet
worden iſt. Jm Jahr 1838, in dem man in Berlin für ein Pfund
Gold 15 Pfund reinen Silbers, 1611 Pfund Kupfer und faſt
9700 Pfund Eiſen kauft, iſt das Pfund Gold nach Durchſchnitten
von 18 und 18 genau 20794 Pfund Weizen, 27655 Pfund
Roggen, 31717 Pfund Gerſte und 32626 Pfund Haber werth.*

vor der Entdeckung von Amerika war 268 Gran; er ſtieg 1514 ſchon
bis 333, unter Franz I. bis 731, unter Heinrich IV. bis 1130 Gran
Silber. Lavoiſier fand das Steigen der Weizenpreiſe von 1610 bis
1789 im Verhältniß von 1130 zu 1342 Gran. Jm Jahr 1820
koſtete in Frankreich ein Hectoliter 1610 Gran Silber, 9216 dieſer
Gran auf ein Pfund oder 0,489 Kil. gerechnet. (S. auch Letronne
Considérations générales sur les monnaies grècques, p
. 118–123.)
Vom Mittelalter aufwärts finden wir die Kornpreiſe ſteigend: zur
Zeit Valentinians III. (im Jahr 446) das Hectoliter zu 344 Gran
Silber, und am Ende der Republik unter Cicerogar zu 528 Gran.
Die Reſultate von Dureau de la Malle geben noch höhere Preiſe.
(Comptes rendus de l'Inst. Juillet 1838. p. 84.)
* Hier die Fundamente dieſer wichtigen Angabe: „Auf dem ſtatiſti-
ſchen Bureau zu Berlin werden monatlich die Marktpreiſe der vier
Hauptgetreidearten aus allen Theilen des preußiſchen Staates zu-
ſammengeſtellt und Durchſchnitte für die einzelnen Provinzen daraus
gezogen. Aus dieſen Durchſchnitten werden am Ende jedes Jahres
Mittelpreiſe für das ganze Jahr und aus der Reihenfolge dieſer
Mittelpreiſe vierzehnjähriger Durchſchnitte ſo berechnet, daß von den
Preiſen der nächſt auf einander folgenden vierzehn Jahre jedesmal
die zwei höchſten und zwei niedrigſten weggeſtrichen, die übrigen
zehn aber addirt werden, wo dann das Zehntheil dieſer Summe als
Durchſchnittspreis der in Betrachtung gezogenen vierzehn Jahre
angeſehen wird. Aus dieſer Arbeit, die Jahre 1816 bis 1837 be-
greifend, folgt für den preußiſchen Scheffel:
Weizen1 Thlr. 23 Silbergr. 10 Pfennige.
Roggen1    〃 8    〃 1
Gerſte1    〃 28    〃 8    〃
Haber1    〃 21    〃 8⅓    〃
Die den vier Getreidearten zukommenden Gewichte ſind für den
Scheffel in preußiſchen Pfunden (zu zwei Mark kölniſch) 85, 80, 69
Deutſche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 2
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[17/0018] der Goldproduktion. bekannt iſt, wo die Kornpreiſe ſeit der Entdeckung von Amerika um das Vier- bis Sechsfache geſtiegen ſind. Es wird nicht unnütz ſeyn, hier ein numeriſches Reſultat einzuſchalten, das auf vierzehn- jährigen Durchſchnittspreiſen im ganzen preußiſchen Staate beruht, und auf meine Bitte von dem Direktor unſeres ſtatiſtiſchen Bu- reaus, Herrn Geh. Rath Hofmann, mit dem größten Fleiße berechnet worden iſt. Jm Jahr 1838, in dem man in Berlin für ein Pfund Gold 15[FORMEL] Pfund reinen Silbers, 1611 Pfund Kupfer und faſt 9700 Pfund Eiſen kauft, iſt das Pfund Gold nach Durchſchnitten von 18[FORMEL] und 18[FORMEL] genau 20794 Pfund Weizen, 27655 Pfund Roggen, 31717 Pfund Gerſte und 32626 Pfund Haber werth. * ** * Hier die Fundamente dieſer wichtigen Angabe: „Auf dem ſtatiſti- ſchen Bureau zu Berlin werden monatlich die Marktpreiſe der vier Hauptgetreidearten aus allen Theilen des preußiſchen Staates zu- ſammengeſtellt und Durchſchnitte für die einzelnen Provinzen daraus gezogen. Aus dieſen Durchſchnitten werden am Ende jedes Jahres Mittelpreiſe für das ganze Jahr und aus der Reihenfolge dieſer Mittelpreiſe vierzehnjähriger Durchſchnitte ſo berechnet, daß von den Preiſen der nächſt auf einander folgenden vierzehn Jahre jedesmal die zwei höchſten und zwei niedrigſten weggeſtrichen, die übrigen zehn aber addirt werden, wo dann das Zehntheil dieſer Summe als Durchſchnittspreis der in Betrachtung gezogenen vierzehn Jahre angeſehen wird. Aus dieſer Arbeit, die Jahre 1816 bis 1837 be- greifend, folgt für den preußiſchen Scheffel: Weizen 1 Thlr. 23 Silbergr. 10[FORMEL] Pfennige. Roggen 1 〃 8 〃 1[FORMEL] 〃 Gerſte 1 〃 28 〃 8[FORMEL] 〃 Haber 1 〃 21 〃 8⅓ 〃 Die den vier Getreidearten zukommenden Gewichte ſind für den Scheffel in preußiſchen Pfunden (zu zwei Mark kölniſch) 85, 80, 69 ** vor der Entdeckung von Amerika war 268 Gran; er ſtieg 1514 ſchon bis 333, unter Franz I. bis 731, unter Heinrich IV. bis 1130 Gran Silber. Lavoiſier fand das Steigen der Weizenpreiſe von 1610 bis 1789 im Verhältniß von 1130 zu 1342 Gran. Jm Jahr 1820 koſtete in Frankreich ein Hectoliter 1610 Gran Silber, 9216 dieſer Gran auf ein Pfund oder 0,489 Kil. gerechnet. (S. auch Letronne Considérations générales sur les monnaies grècques, p. 118–123.) Vom Mittelalter aufwärts finden wir die Kornpreiſe ſteigend: zur Zeit Valentinians III. (im Jahr 446) das Hectoliter zu 344 Gran Silber, und am Ende der Republik unter Cicerogar zu 528 Gran. Die Reſultate von Dureau de la Malle geben noch höhere Preiſe. (Comptes rendus de l'Inst. Juillet 1838. p. 84.) Deutſche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 2

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift, Bd. 1, H. IV (1838), S. 1-40, hier S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_schwankungen_1838/18>, abgerufen am 21.11.2024.