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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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ten. Diesen Vortheil, der manchem Empiriker
sehr geringfügig scheinen wird, benutzt schon
längst Herr Watt in seinen großen Manufak-
turanlagen um Birmingham.

Aber
ley Mittel die Wärme nicht gleich geschwind verlieren
(denn auf den Begrif der Zeit der Erkältung kommt es
bey der Wärmeleitung vorzüglich an) so wird jene Mit-
theilung bey beyden Substanzen ungleich, wie Ver-
suche lehren, beym Holze langsamer, als beym Eisen
seyn. Beym hölzernen Griffe wird daher in einem gewissen
Zeitraume, der Verlust an Wärmestoff und Kohlenauf-
wande geringer seyn, durch welchen man dem Stabe eine
verlangte Hitze beybringt - fast wie ich, um einem Körper
einen bestimmten Grad von Elektricität beyzubringen, die
Scheibe derselben Maschine weniger oft bey trockener
als bey feuchter Luft herumdrehen muß. Daß in den
einzelnen Verhältniszahlen, welche die Leitungskräfte
für verschiedene Luftarten und Metallgeschlechter ange-
ben (wegen Unzuverlässigkeit einiger specifischen Wär-
me etc.) noch manches unrichtige seyn mag, gebe ich
gerne zu. Daß aber Luft weniger als Steine, Holz
weniger als Metall u. s. f. leiten, ist wohl außer Zwei-
fel, und den englischen Fabrikanten längst bekannt. -
Auch dürfte die "Lehre von der Wärmeleitung und
"deren Einfluß auf den Wärmeverlust des ursprünglich
"erwärmten Körpers "wohl kaum noch" verwickelt,
"wenig bearbeitet etc. heißen können, seitdem Herr
Mayer in Erlangen dieselbe zu einem hohen Grade
mathematischer Klarheit erhoben hat. S. dessen Theo-
rie der Erkältungsexponenten in der Schrift über die
Gesetze des Wärmestoffs. 1791. S. 228.

ten. Dieſen Vortheil, der manchem Empiriker
ſehr geringfuͤgig ſcheinen wird, benutzt ſchon
laͤngſt Herr Watt in ſeinen großen Manufak-
turanlagen um Birmingham.

Aber
ley Mittel die Waͤrme nicht gleich geſchwind verlieren
(denn auf den Begrif der Zeit der Erkaͤltung kommt es
bey der Waͤrmeleitung vorzuͤglich an) ſo wird jene Mit-
theilung bey beyden Subſtanzen ungleich, wie Ver-
ſuche lehren, beym Holze langſamer, als beym Eiſen
ſeyn. Beym hoͤlzernen Griffe wird daher in einem gewiſſen
Zeitraume, der Verluſt an Waͤrmeſtoff und Kohlenauf-
wande geringer ſeyn, durch welchen man dem Stabe eine
verlangte Hitze beybringt – faſt wie ich, um einem Koͤrper
einen beſtimmten Grad von Elektricitaͤt beyzubringen, die
Scheibe derſelben Maſchine weniger oft bey trockener
als bey feuchter Luft herumdrehen muß. Daß in den
einzelnen Verhaͤltniszahlen, welche die Leitungskraͤfte
fuͤr verſchiedene Luftarten und Metallgeſchlechter ange-
ben (wegen Unzuverlaͤſſigkeit einiger ſpecifiſchen Waͤr-
me ꝛc.) noch manches unrichtige ſeyn mag, gebe ich
gerne zu. Daß aber Luft weniger als Steine, Holz
weniger als Metall u. ſ. f. leiten, iſt wohl außer Zwei-
fel, und den engliſchen Fabrikanten laͤngſt bekannt. –
Auch duͤrfte die „Lehre von der Waͤrmeleitung und
„deren Einfluß auf den Waͤrmeverluſt des urſpruͤnglich
„erwaͤrmten Koͤrpers „wohl kaum noch” verwickelt,
„wenig bearbeitet ꝛc. heißen koͤnnen, ſeitdem Herr
Mayer in Erlangen dieſelbe zu einem hohen Grade
mathematiſcher Klarheit erhoben hat. S. deſſen Theo-
rie der Erkaͤltungsexponenten in der Schrift über die
Geſetze des Wärmeſtoffs. 1791. S. 228.
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[125/0076] ten. Dieſen Vortheil, der manchem Empiriker ſehr geringfuͤgig ſcheinen wird, benutzt ſchon laͤngſt Herr Watt in ſeinen großen Manufak- turanlagen um Birmingham. Aber *) *) ley Mittel die Waͤrme nicht gleich geſchwind verlieren (denn auf den Begrif der Zeit der Erkaͤltung kommt es bey der Waͤrmeleitung vorzuͤglich an) ſo wird jene Mit- theilung bey beyden Subſtanzen ungleich, wie Ver- ſuche lehren, beym Holze langſamer, als beym Eiſen ſeyn. Beym hoͤlzernen Griffe wird daher in einem gewiſſen Zeitraume, der Verluſt an Waͤrmeſtoff und Kohlenauf- wande geringer ſeyn, durch welchen man dem Stabe eine verlangte Hitze beybringt – faſt wie ich, um einem Koͤrper einen beſtimmten Grad von Elektricitaͤt beyzubringen, die Scheibe derſelben Maſchine weniger oft bey trockener als bey feuchter Luft herumdrehen muß. Daß in den einzelnen Verhaͤltniszahlen, welche die Leitungskraͤfte fuͤr verſchiedene Luftarten und Metallgeſchlechter ange- ben (wegen Unzuverlaͤſſigkeit einiger ſpecifiſchen Waͤr- me ꝛc.) noch manches unrichtige ſeyn mag, gebe ich gerne zu. Daß aber Luft weniger als Steine, Holz weniger als Metall u. ſ. f. leiten, iſt wohl außer Zwei- fel, und den engliſchen Fabrikanten laͤngſt bekannt. – Auch duͤrfte die „Lehre von der Waͤrmeleitung und „deren Einfluß auf den Waͤrmeverluſt des urſpruͤnglich „erwaͤrmten Koͤrpers „wohl kaum noch” verwickelt, „wenig bearbeitet ꝛc. heißen koͤnnen, ſeitdem Herr Mayer in Erlangen dieſelbe zu einem hohen Grade mathematiſcher Klarheit erhoben hat. S. deſſen Theo- rie der Erkaͤltungsexponenten in der Schrift über die Geſetze des Wärmeſtoffs. 1791. S. 228.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/76>, abgerufen am 24.11.2024.