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Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141.

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der Karls-Philippshalle und Mosbach gegen-
wärtig der Hofrath Schmolz für 100000 fl. ge-
pachtet hat) der Wind 14 Wochen lang mit aus-
gesteckten Fahnen beobachtet, und das Lekwerk
nach dem damaligen Hauptstreichen aus Süden
erbaut. Dennoch leidet dasselbe jetzt von Kopf-
winden. Die 9 Gradirhäuser, jedes zu 7 Fal-
len = 1080 Fuß, stehen mit den Giebeln zwischen
Abend und Morgen, und gerade der über das
hohe Gebirge streichende Westwind ist der häu-
figste und anhaltendste. Die Lage eines Lekwerks
darf sich weder allein nach der Mittagssonne,
noch nach dem Hauptwinde richten. Lokalumstände
können (wo sich nicht beyde Vortheile vereinigen
lassen) bald für den einen, bald für den andern
entscheiden. Jst aber der Luftzug von Norden
oder Süden her völlig gehemmt, so scheint es
rathsamer, den Gewinn an Wärmestoff durch
die Mittagssonne aufzugeben. Ein Theil der
Gradirwände zu Nauheim, Allendorf und
Sülbek sind mit der langen Seite gegen Ost und
West ein anderer Theil gegen Nord und Süd
gerichtet. Die Lekwerke zu Schönebek, Salz
der Helden, Bruchsal, Pyrmont (wo 69
Bund = 1104 Fuß,) auf der Rheingräflich Mün-
sterschen Saline an der Nahe, der Karls- und
Theodorshalle, sind alle nach einer Richtung

erbauet.

der Karls-Philippshalle und Mosbach gegen-
waͤrtig der Hofrath Schmolz fuͤr 100000 fl. ge-
pachtet hat) der Wind 14 Wochen lang mit aus-
geſteckten Fahnen beobachtet, und das Lekwerk
nach dem damaligen Hauptſtreichen aus Suͤden
erbaut. Dennoch leidet daſſelbe jetzt von Kopf-
winden. Die 9 Gradirhaͤuſer, jedes zu 7 Fal-
len = 1080 Fuß, ſtehen mit den Giebeln zwiſchen
Abend und Morgen, und gerade der uͤber das
hohe Gebirge ſtreichende Weſtwind iſt der haͤu-
figſte und anhaltendſte. Die Lage eines Lekwerks
darf ſich weder allein nach der Mittagsſonne,
noch nach dem Hauptwinde richten. Lokalumſtaͤnde
koͤnnen (wo ſich nicht beyde Vortheile vereinigen
laſſen) bald fuͤr den einen, bald fuͤr den andern
entſcheiden. Jſt aber der Luftzug von Norden
oder Suͤden her voͤllig gehemmt, ſo ſcheint es
rathſamer, den Gewinn an Waͤrmeſtoff durch
die Mittagsſonne aufzugeben. Ein Theil der
Gradirwaͤnde zu Nauheim, Allendorf und
Suͤlbek ſind mit der langen Seite gegen Oſt und
Weſt ein anderer Theil gegen Nord und Suͤd
gerichtet. Die Lekwerke zu Schoͤnebek, Salz
der Helden, Bruchſal, Pyrmont (wo 69
Bund = 1104 Fuß,) auf der Rheingraͤflich Muͤn-
ſterſchen Saline an der Nahe, der Karls- und
Theodorshalle, ſind alle nach einer Richtung

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[28/0029] der Karls-Philippshalle und Mosbach gegen- waͤrtig der Hofrath Schmolz fuͤr 100000 fl. ge- pachtet hat) der Wind 14 Wochen lang mit aus- geſteckten Fahnen beobachtet, und das Lekwerk nach dem damaligen Hauptſtreichen aus Suͤden erbaut. Dennoch leidet daſſelbe jetzt von Kopf- winden. Die 9 Gradirhaͤuſer, jedes zu 7 Fal- len = 1080 Fuß, ſtehen mit den Giebeln zwiſchen Abend und Morgen, und gerade der uͤber das hohe Gebirge ſtreichende Weſtwind iſt der haͤu- figſte und anhaltendſte. Die Lage eines Lekwerks darf ſich weder allein nach der Mittagsſonne, noch nach dem Hauptwinde richten. Lokalumſtaͤnde koͤnnen (wo ſich nicht beyde Vortheile vereinigen laſſen) bald fuͤr den einen, bald fuͤr den andern entſcheiden. Jſt aber der Luftzug von Norden oder Suͤden her voͤllig gehemmt, ſo ſcheint es rathſamer, den Gewinn an Waͤrmeſtoff durch die Mittagsſonne aufzugeben. Ein Theil der Gradirwaͤnde zu Nauheim, Allendorf und Suͤlbek ſind mit der langen Seite gegen Oſt und Weſt ein anderer Theil gegen Nord und Suͤd gerichtet. Die Lekwerke zu Schoͤnebek, Salz der Helden, Bruchſal, Pyrmont (wo 69 Bund = 1104 Fuß,) auf der Rheingraͤflich Muͤn- ſterſchen Saline an der Nahe, der Karls- und Theodorshalle, ſind alle nach einer Richtung erbauet.

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal, Bd. V.1 (1792), S. 1–45, S. 97–141, hier S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_salzwerkskunde_1792/29>, abgerufen am 23.11.2024.