Humboldt, Alexander von: Briefe aus Paraguay. In: Hertha, Bd. 2 (1825), S. 696-707.mitgetheilt von Alexander v. Humboldt. der Mündung des Rio de la Plata bewirken würde. Aufdiese Weise könnte in mehr als tausend Meilen Länge ganz Südamerika durchschifft werden, wenn nicht mannig- faltige Katarakten (Saltos) den Handelsverkehr erschwer- ten. Die Lokalverhältnisse um Villabella kenne ich aus der Manuskript-Karte von Brasilien, die Herr Silva Pontes Leme 1804 in Rio Janeiro aus 76 Spezial-Karten zusam- mengetragen hat). Curitiba*) d. 20. Nov. 1824. Der Diktator von Paraguay hat mir nicht erlauben *) Der Name des Orts erinnert, nach Herrn Auguste de Saint- Hilaire, an die nahen Gebüsche von Auraucaris und ist zu- sammengesetzt von curii und tiba. Er bedeutet: Gruppe von Nadelholz. Hertha. 2ter Band. 1825. 3ter Heft. 45
mitgetheilt von Alexander v. Humboldt. der Mündung des Rio de la Plata bewirken würde. Aufdieſe Weiſe könnte in mehr als tauſend Meilen Länge ganz Südamerika durchſchifft werden, wenn nicht mannig- faltige Katarakten (Saltos) den Handelsverkehr erſchwer- ten. Die Lokalverhältniſſe um Villabella kenne ich aus der Manuſkript-Karte von Braſilien, die Herr Silva Pontes Leme 1804 in Rio Janeiro aus 76 Spezial-Karten zuſam- mengetragen hat). Curitiba*) d. 20. Nov. 1824. Der Diktator von Paraguay hat mir nicht erlauben *) Der Name des Orts erinnert, nach Herrn Auguſte de Saint- Hilaire, an die nahen Gebüſche von Auraucaris und iſt zu- ſammengeſetzt von curii und tiba. Er bedeutet: Gruppe von Nadelholz. Hertha. 2ter Band. 1825. 3ter Heft. 45
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mitgetheilt von Alexander v. Humboldt.
der Mündung des Rio de la Plata bewirken würde. Auf
dieſe Weiſe könnte in mehr als tauſend Meilen Länge
ganz Südamerika durchſchifft werden, wenn nicht mannig-
faltige Katarakten (Saltos) den Handelsverkehr erſchwer-
ten. Die Lokalverhältniſſe um Villabella kenne ich aus der
Manuſkript-Karte von Braſilien, die Herr Silva Pontes
Leme 1804 in Rio Janeiro aus 76 Spezial-Karten zuſam-
mengetragen hat).
Curitiba *) d. 20. Nov. 1824.
Der Diktator von Paraguay hat mir nicht erlauben
wollen, durch ſein Land zu reiſen; ich habe den 14. Sept.
Jtapua verlaſſen nach einem Aufenthalt von 3 Wochen.
Von San Borja aus (an dem öſtlichen Ufer des Uruguay)
habe ich von neuem an den Doktor Francia geſchrieben,
und ihm auf das lebhafteſte die Gründe entwickelt, aus de-
nen Herrn Bonpland's Befreiung ſeiner eigenen Politik nütz-
lich ſein wüde. Jch habe nicht gewagt, ihm Jhren Brief
zu ſchicken, weil bei ſeiner großen Reitzbarkeit zu befürchten
iſt, daß jede fremde Einmiſchung ihm verdächtig werde. Jch
lebe noch immer der Hoffnung, Jhrem theuren Reiſegefähr-
ten, der nie den Diktator ſelbſt hat ſehen können, doch noch
nützlich zu ſein. Jch denke bis Nueva Coimbra in der
Provinz Cuyaba vorzudringen. Wenn ich von den Quellen
des Madeira-Stroms zurückkomme, ſo wird vielleicht auf
dieſem Wege, von Norden her, der Doktor Francia kein
Bedenken tragen, mich zu ſich zu laſſen, da ihm nicht die
Braſilianer, aber alle verhaßt ſind, welche den Weg über
Buenos-Ayres und Corrientes nehmen. Jch habe auf dem
Wege hieher durch faſt undurchdringliche Wälder viel gelit-
ten, vielleicht ſo viel als Sie ſelbſt in den Wäldern des
*) Der Name des Orts erinnert, nach Herrn Auguſte de Saint-
Hilaire, an die nahen Gebüſche von Auraucaris und iſt zu-
ſammengeſetzt von curii und tiba. Er bedeutet: Gruppe
von Nadelholz.
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Zitationshilfe: | Humboldt, Alexander von: Briefe aus Paraguay. In: Hertha, Bd. 2 (1825), S. 696-707, hier S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_paraguay_1825/11>, abgerufen am 28.07.2024. |