Humboldt, Alexander von: Notizen Alex. von Humboldt's von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico. In: Annalen der Physik, Bd. 16 (1804), S. 450-493.Kiste mit mexikanischen Mineralien an das Natio- Ich habe Ihnen schon mehrmals geschrieben, Kiſte mit mexikaniſchen Mineralien an das Natio- Ich habe Ihnen ſchon mehrmals geſchrieben, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0043" n="492"/> Kiſte mit mexikaniſchen Mineralien an das Natio-<lb/> nalinſtitut geſendet.</p><lb/> <p>Ich habe Ihnen ſchon mehrmals geſchrieben,<lb/> daſs die Länge unſrer Reiſe in den Anden, der Zu-<lb/> ſtand unſrer Inſtrumente, das Ausbleiben aller<lb/> Nachrichten aus Europa, und die Furcht, unſre Ma-<lb/> nuſcripte und Zeichnungen in Gefahr zu bringen,<lb/> mich beſtimmt haben, die Reiſe nach den Philippi-<lb/> nen für jetzt aufzugeben. Doch nur für jetzt;<lb/> denn ich habe noch groſse Pläne auf Indien. Erſt<lb/> will ich indeſs die Früchte meiner jetzigen Expe-<lb/> dition bekannt machen. Ich denke im Anfange<lb/> des künftigen Jahres bei Ihnen zu ſeyn. Zwei bis<lb/> drei Jahre wenigſtens werde ich haben müſſen, um<lb/> unſre Bemerkungen zu verarbeiten. Und dann —<lb/> Lachen Sie nicht über meine Unbeſtändigkeit, über<lb/> die <hi rendition="#i">maladie centrifuge</hi>, deren Madame *** mich<lb/> und meinen Bruder beſchuldigte. Jeder Mann muſs<lb/> ſich in die Lage ſetzen, in der er glaubt am nütz-<lb/> lichſten ſeyn zu können, und ich für meinen Theil<lb/> glaube, daſs ich am Rande eines Kraters oder in<lb/> den Fluthen des Meeres umkommen müſſe. Die-<lb/> ſes iſt meine Meinung jetzt, nach 5 Jahren von Stra-<lb/> pazen und Erduldungen; doch wäre es wohl mög-<lb/> lich, daſs bei fortſchreitenden Jahren, und wieder<lb/> im Genuſſe der Reize des Lebens in Europa meine<lb/> Meinung ſich änderte. Das ſchwarze Erbrechen,<lb/> (gelbe Fieber,) macht in der Havannah und zu<lb/> Vera Cruz ſeit dem Mai groſse Verwüſtungen,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [492/0043]
Kiſte mit mexikaniſchen Mineralien an das Natio-
nalinſtitut geſendet.
Ich habe Ihnen ſchon mehrmals geſchrieben,
daſs die Länge unſrer Reiſe in den Anden, der Zu-
ſtand unſrer Inſtrumente, das Ausbleiben aller
Nachrichten aus Europa, und die Furcht, unſre Ma-
nuſcripte und Zeichnungen in Gefahr zu bringen,
mich beſtimmt haben, die Reiſe nach den Philippi-
nen für jetzt aufzugeben. Doch nur für jetzt;
denn ich habe noch groſse Pläne auf Indien. Erſt
will ich indeſs die Früchte meiner jetzigen Expe-
dition bekannt machen. Ich denke im Anfange
des künftigen Jahres bei Ihnen zu ſeyn. Zwei bis
drei Jahre wenigſtens werde ich haben müſſen, um
unſre Bemerkungen zu verarbeiten. Und dann —
Lachen Sie nicht über meine Unbeſtändigkeit, über
die maladie centrifuge, deren Madame *** mich
und meinen Bruder beſchuldigte. Jeder Mann muſs
ſich in die Lage ſetzen, in der er glaubt am nütz-
lichſten ſeyn zu können, und ich für meinen Theil
glaube, daſs ich am Rande eines Kraters oder in
den Fluthen des Meeres umkommen müſſe. Die-
ſes iſt meine Meinung jetzt, nach 5 Jahren von Stra-
pazen und Erduldungen; doch wäre es wohl mög-
lich, daſs bei fortſchreitenden Jahren, und wieder
im Genuſſe der Reize des Lebens in Europa meine
Meinung ſich änderte. Das ſchwarze Erbrechen,
(gelbe Fieber,) macht in der Havannah und zu
Vera Cruz ſeit dem Mai groſse Verwüſtungen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |