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Humboldt, Alexander von: Notizen Alex. von Humboldt's von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico. In: Annalen der Physik, Bd. 16 (1804), S. 450-493.

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durch dichte morastige Waldungen; die Maulesel
sinken bis an den halben Leib ein, und es geht
durch so enge und tiefe Schluchten durch, dass man
in ein Bergwerk einzufahren glaubt. Auch liegt
der Weg voller Knochen von Maulthieren, die dar-
auf vor Frost und Erschöpfung umgekommen sind.
Die ganze Provinz von Pasto, einschliesslich der
Gegenden um Guachucal und Tuqueres, ist
ein gefrornes Plateau, das beinahe über die Gränze
aller Vegetation hinaus liegt, und von Vulkanen
und Schwefelgruben umgeben ist, aus denen immer-
fort Wirbel von Rauch aufsteigen. Die bedauerns-
werthen Bewohner dieser Wüsten haben kein an-
deres Nahrungsmittel als die Patatas; fehlen diese,
wie im vorigen Jahre, so gehn sie in die Gebirge,
und essen die Rinde eines kleinen Baums (Pourre-
tia pitcarnia
,) von der auch die Bären der Andes
leben und die sie ihnen streitig machen. Nördlich
am Vulkan von Pasto habe ich in dem kleinen in-
dianischen Dorfe Voisaco, 1370 Toisen über
dem Meere, einen rothen Thonporphyr mit gla-
sigem Feldspath und Hornblende gefunden, der
eben solche magnetische Eigenschaften hat, als der
von mir im Fichtelgebirge entdeckte Serpentinstein.
Er hat sehr markirte Pole, und äussert auf Eisen
nicht die geringste anziehende Kraft. *)

*) Bouguer hatte ähnliche magnetische Felsen au-
sserhalb des Thals zwischen beiden Gipfelreihen,
hinter La Plata wahrgenommen. Er habe, sagt er,
(Fig. de la terre, p. LXXXIII,) um vermittelst der

durch dichte moraſtige Waldungen; die Mauleſel
ſinken bis an den halben Leib ein, und es geht
durch ſo enge und tiefe Schluchten durch, daſs man
in ein Bergwerk einzufahren glaubt. Auch liegt
der Weg voller Knochen von Maulthieren, die dar-
auf vor Froſt und Erſchöpfung umgekommen ſind.
Die ganze Provinz von Paſto, einſchlieſslich der
Gegenden um Guachucal und Tuquères, iſt
ein gefrornes Plateau, das beinahe über die Gränze
aller Vegetation hinaus liegt, und von Vulkanen
und Schwefelgruben umgeben iſt, aus denen immer-
fort Wirbel von Rauch aufſteigen. Die bedauerns-
werthen Bewohner dieſer Wüſten haben kein an-
deres Nahrungsmittel als die Patatas; fehlen dieſe,
wie im vorigen Jahre, ſo gehn ſie in die Gebirge,
und eſſen die Rinde eines kleinen Baums (Pourre-
tia pitcarnia
,) von der auch die Bären der Andes
leben und die ſie ihnen ſtreitig machen. Nördlich
am Vulkan von Paſto habe ich in dem kleinen in-
dianiſchen Dorfe Voiſaco, 1370 Toiſen über
dem Meere, einen rothen Thonporphyr mit gla-
ſigem Feldſpath und Hornblende gefunden, der
eben ſolche magnetiſche Eigenſchaften hat, als der
von mir im Fichtelgebirge entdeckte Serpentinſtein.
Er hat ſehr markirte Pole, und äuſsert auf Eiſen
nicht die geringſte anziehende Kraft. *)

*) Bouguer hatte ähnliche magnetiſche Felſen au-
ſserhalb des Thals zwiſchen beiden Gipfelreihen,
hinter La Plata wahrgenommen. Er habe, ſagt er,
(Fig. de la terre, p. LXXXIII,) um vermittelſt der
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[461/0012] durch dichte moraſtige Waldungen; die Mauleſel ſinken bis an den halben Leib ein, und es geht durch ſo enge und tiefe Schluchten durch, daſs man in ein Bergwerk einzufahren glaubt. Auch liegt der Weg voller Knochen von Maulthieren, die dar- auf vor Froſt und Erſchöpfung umgekommen ſind. Die ganze Provinz von Paſto, einſchlieſslich der Gegenden um Guachucal und Tuquères, iſt ein gefrornes Plateau, das beinahe über die Gränze aller Vegetation hinaus liegt, und von Vulkanen und Schwefelgruben umgeben iſt, aus denen immer- fort Wirbel von Rauch aufſteigen. Die bedauerns- werthen Bewohner dieſer Wüſten haben kein an- deres Nahrungsmittel als die Patatas; fehlen dieſe, wie im vorigen Jahre, ſo gehn ſie in die Gebirge, und eſſen die Rinde eines kleinen Baums (Pourre- tia pitcarnia,) von der auch die Bären der Andes leben und die ſie ihnen ſtreitig machen. Nördlich am Vulkan von Paſto habe ich in dem kleinen in- dianiſchen Dorfe Voiſaco, 1370 Toiſen über dem Meere, einen rothen Thonporphyr mit gla- ſigem Feldſpath und Hornblende gefunden, der eben ſolche magnetiſche Eigenſchaften hat, als der von mir im Fichtelgebirge entdeckte Serpentinſtein. Er hat ſehr markirte Pole, und äuſsert auf Eiſen nicht die geringſte anziehende Kraft. *) *) Bouguer hatte ähnliche magnetiſche Felſen au- ſserhalb des Thals zwiſchen beiden Gipfelreihen, hinter La Plata wahrgenommen. Er habe, ſagt er, (Fig. de la terre, p. LXXXIII,) um vermittelſt der

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Notizen Alex. von Humboldt's von seinen Reisen in der Kordillere der Anden und von seinen physikalischen Beobachtungen in Quito und Mexico. In: Annalen der Physik, Bd. 16 (1804), S. 450-493, hier S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_notizen_1804/12>, abgerufen am 27.11.2024.