Humboldt, Alexander von: Neue Entdeckungen [betr. Magnetberg am Fichtelgebirge.]. In: Allgemeine Literatur-Zeitung. Intelligenzblatt, Bd. 2, Nr. 68 (1797), Sp. 564-568.[Spaltenumbruch]
sich (3) Y 2
[Spaltenumbruch]
ſich (3) Y 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0003"/><cb n="565"/><lb/> Blatt n. 38. 8. 323.) berührt. Es heiſst dort ausdrücklich:<lb/> „der magnetiſche Gebirgsrücken gehört zu der <hi rendition="#i">Serpentin-<lb/> „ſteinformazion</hi>. Er enthält ſehr verſchiedene Lagen von<lb/> „reinem lauchgrünen, an der Oberfläche verwitterten<lb/> „Serpentinſtein, von Chloritſchiefer, <hi rendition="#i">Hornblendſchiefer</hi>,<lb/> „und Mittelgattungen die an Syenitſchiefer und Topfſtein<lb/> „grenzen — Foſſilien deren Zuſammenbrechen dem practi-<lb/> „ſchen Geognoſten nicht auffallend ſeyn kann.“ Ver-<lb/> muthlich war aber Herrn von Charpentier, als er ſeine<lb/> Anzeige abfaſste, die meinige noch nicht zu Geſicht ge-<lb/> kommen und jenes kleine Miſsverſtändniſs iſt alſo von<lb/> ſelbſt gehoben. Allerdings hätte ich in den Nachrichten,<lb/> welche ich in den erſten Tagen nach der Entdeckung<lb/> bekannt machte, die oryktognoſtiſchen Verhältniſſe ge-<lb/> nauer beſtimmen ſollen; aber ich hielt es für wichtiger,<lb/> den Magnethügel, mit ſeinen invertirten Polen, mit ſei-<lb/> nen parallellen Magnetaxen, mit ſeinem ſich 22 Fuſs weit<lb/> erſtreckenden <choice><sic>Wirkungsreiſe</sic><corr>Wirkungskreiſe</corr></choice>, als <hi rendition="#i">ein groſses geologiſches<lb/> Phaenomen</hi> zu ſchildern. — Wenn jener vortreffliche<lb/> Mineraloge Stücke meines Foſſils fand, welche keine<lb/> Polarität zeigten (die Stücke wurden doch an der Nadel<lb/> einer Bouſſole, od. mittelſt Kork auf dem Waſſer ſchwim-<lb/> mend unterſucht?) ſo ſcheint mir daraus zu folgen, daſs<lb/> wie im ganzen Gebirge, ſo auch im kleinen wirkſame<lb/> u. unwirkſame Maſſen gemengt ſind. Durch ſorgfältige<lb/> Vergleichungen habe ich zwiſchen beiden, wie zwiſchen<lb/> den mehr od. minder wirkſamen, noch keine Verſchie-<lb/> denheit der Miſchung finden können. Im Ganzen ſind,<lb/> nach Nicholſon's Wage, die <hi rendition="#i">ſpecifiſch leichteren</hi> Stücke<lb/> die wirkſamſten. Wenn man ausdrücklich ſolche aus-<lb/> wählt, in denen Magneteiſen eingeſprengt iſt, und die-<lb/> ſelben, jedoch nicht allzufein zerpülvert, ſo zieht ein<lb/> ſchwacher Magnet, <hi rendition="#i">nicht etwa bloſs die ſchwarzen Magnet-<lb/> Eiſen-Körner, ſondern auch jedes andere Stäubchen an</hi>.<lb/> Splitterchen von ½ Linie Lange und <formula notation="TeX">\frac{1}{10}</formula> Lin. Breite, wel-<lb/> che unter dem Hofmanniſchen Mikroſkope (bey 312400<lb/> maliger Flächenvergröſſerung) als vollkommen durchſchei-<lb/> nende graulichweiſſe Schuppen erſcheinen, <hi rendition="#i">in denen alſo<lb/> von Magneteiſen nichts ſinnlich wahrgenommen werden<lb/> kann</hi>, zeigen deutliche Polarität, da ſie dem genäherten<lb/> N. Pol eines Magnetstabes das eine, dem S. Pol das an-<lb/> dere Ende zukehren. Dieſe Thatſache iſt mir von vielen<lb/> Phyſikern, die meine Verſuche wiederholten, beſtätigt<lb/> worden. Ich kann mich deshalb noch beſonders auf das<lb/> Zeugniſs der Herren Hofrathe <hi rendition="#i">Lichtenberg</hi> und <hi rendition="#i">Blumen-<lb/> bach</hi> zu Göttingen, auch des Herrn Prof. <hi rendition="#i">Voigt</hi> zu Jena<lb/> berufen, welcher letztere rühmlichſt bemüht iſt, die Stär-<lb/> ke jener magnetiſchen Ziehkraft mathematiſch zu beſtim-<lb/> men. — Da gegenwärtig das Intereſſe der Naturforſcher<lb/> für den Magnetismus von neuem rege geworden iſt, der<lb/> Ausdruck: <hi rendition="#i">magnetiſche Eigenſchaft</hi> aber ſo oft miſsver-<lb/> ſtanden wird, ſo nütze ich dieſe Gelegenheit, um auf<lb/> folgenden Unterſchied der Erſcheinungen aufmerkſam zu<lb/> machen. es giebt 1) <hi rendition="#i">Stoffe welche den N. und S. Pol ei-<lb/> ner Magnetnadel gleich ſtark anziehen, alſo die Bouſſole<lb/> beunruhigen, ohne ſelbſt Polarität zu zeigen und ohne Ei-<lb/> ſen anzuziehen</hi>. Dahin gehören (wie ein ſcharfſinniger<lb/> Mineraloge, <hi rendition="#i">Herr von Schlottheim</hi> mir bereits am 6ten<lb/> Jan. meldete) grüne Erde von Monte Baldo; dichter Feld-<lb/> ſpath von Roſswein, Serpentin o. Talkerde (auf Amianch)<lb/><cb n="566"/><lb/> von Koſemütz, Bol von Strigau und die von <hi rendition="#i">Herrn Freies-<lb/> leben</hi> beſchriebene, räthſelhafte Gebirgsart, in welcher<lb/> der Harzer Schillerſpath liegt. Dahin gehören viele Ab-<lb/> änderungen der Jade, des Pechſteins und des Granits<lb/> vom Drachenfels bey Bonn, dahin gehören die Gebirgs-<lb/> arten, welche <hi rendition="#i">Herr von Charpentier</hi> aufführt. In mehre-<lb/> ren dieſer Foſſilien (im gepülverten Serpentin von Zobliz<lb/> und im Pechſtein) habe ich durch den Magnet beträcht-<lb/> lich viel Magneteiſen entdeckt. Doch entſcheide ich nicht,<lb/> ob gerade dies jenes Beunruhigen der Bouſſole hervor-<lb/> bringt, da ſchwach oxydirtes Eiſen ebenfalls auf dieſelbe<lb/> wirkt und Brugmanns ſelbſt ungefarbte waſſerhelle <hi rendition="#i">Demante</hi>,<lb/> angebrannten Kork u. <hi rendition="#i">Kirſchkerne</hi> vom Magnet gezogen ſah.<lb/> (Dem Demant konnte ſogar auf eine Zeitlang eine eigene<lb/> Polarität künſtlich mitgetheilt werden.) 2) <hi rendition="#i">Stoffe, welche<lb/> die Bouſſole beunruhigen, keine Polarität zeigen, aber Ei-<lb/> ſen anziehen</hi>. Dahin gehören einige Abänderungen von<lb/> ſchwach wirkendem, aber ſehr reinem Magneteiſenſtein<lb/> aus Schweden. 3) <hi rendition="#i">Stoffe welche Polarität zeigen und Ei-<lb/> ſen anziehen</hi>. Magneteiſen. Kobalt. 4) <hi rendition="#i">Stoffe welche<lb/> eine ſtarke Polarität zeigen, aber kein Eiſen anziehen</hi>.<lb/> Dieſe Eigenſchaft zeigen am auffallendſten mein pola-<lb/> riſierendes Foſſil, in ungleich minderem Grade (in Hin-<lb/> ſicht auf Ausdehnung des Wirkungskreiſes und Erhal-<lb/> tung der Polarität bey mechaniſcher Zerkleinung) der<lb/> Fichtelſche Serpentin von Paſs Vulkan, von dem ich<lb/> mehrere Stücke unterſucht, der Ingermanländiſche Labra-<lb/> dor nach Brugmanns, der Topfſtein vom Wallis nach<lb/> Herrn v. Schlottheim, und einige abgeſchlagene Stücke<lb/> vom Granit der Harzer Schnarther und Feuerſteinklippe<lb/> nach Herrn Blumenbach. — Wenn man eingeſprengtes<lb/> Magneteiſen für die Urſache der Polarität in dem neuen<lb/> magnetiſchen Hornblendegeſtein hält, ſo muſs man, bey<lb/> dem geringen ſpecifiſchen Gewichte, nach logiſchen Re-<lb/> geln annehmen, daſs in dem Foſſile eine überaus geringe<lb/> Maſſe mit einer überaus groſsen Kraft und zwar mit ei-<lb/> ner Kraft enthalten ſey, welche von der des uns bisher<lb/> bekannten Magneteiſens verſchieden iſt. Wahrſcheinlicher<lb/> möchte demnach (falls man es für unmöglich hält, daſs die<lb/><hi rendition="#i">magnetiſche</hi> Kraft an <hi rendition="#i">nicht-eiſenhaltige</hi>, wie die <hi rendition="#i">electriſche</hi><lb/> an <hi rendition="#i">nicht-bernſteinhaltige</hi> Stoffe gebunden ſeyn kann) wahr-<lb/> ſcheinlicher möchte jene Polariſirende Eigenſchaft in dem<lb/><hi rendition="#i">oxydirten Eiſen</hi> zu ſuchen ſeyn, womit das neue Foſſil<lb/> tingirt iſt. Wir ſehen, daſs wenn die Theile einer Ei-<lb/> ſenſtange <hi rendition="#i">erſchüttert</hi> werden, der ewig geladene magneti-<lb/> ſche Erdball im Stande iſt, ſeine Kraft in die Eiſenſtan-<lb/> ge überzutragen. Wie wenn jener groſse Magnetberg<lb/> ſeine polariſirende Eigenſchaft einer <hi rendition="#i">Erderſchütterung</hi> ver-<lb/> dankte? Dieſe Vermuthung, welche einer unſerer er-<lb/> ſten Phyſiker geäuſſert, gewinnt noch dadurch an Wahr-<lb/> ſcheinlichkeit, daſs Erdſtöſse am Fichtelgebirge gar nicht<lb/> ſo überaus ſelten u. ungewöhnlich ſind. Wurden nicht<lb/> alle Theile der Gebirgsmaſſe gleichſtark erſchüttert, ſo<lb/> muſste die Kraft ſich ungleich mittheilen. Kein Wunder<lb/> daher, daſs Stücke unwirkſam blieben, die mit den wirk-<lb/> ſamen gleiche Beſtandtheile haben. — Mögen doch<lb/> mehrere Phyſiker und Geognoſten ſich mit mir verei-<lb/> nigen, die <hi rendition="#i">magnetiſchen Erſcheinungen</hi>, wie die electri-<lb/> ſchen, <hi rendition="#i">im Groſsen und zwar in der freyen Natur</hi><lb/> zu beobachten. Wie wichtige Entdeckungen laſſen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſich</fw><lb/> <fw place="bottom" type="sig">(3) Y 2</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
Blatt n. 38. 8. 323.) berührt. Es heiſst dort ausdrücklich:
„der magnetiſche Gebirgsrücken gehört zu der Serpentin-
„ſteinformazion. Er enthält ſehr verſchiedene Lagen von
„reinem lauchgrünen, an der Oberfläche verwitterten
„Serpentinſtein, von Chloritſchiefer, Hornblendſchiefer,
„und Mittelgattungen die an Syenitſchiefer und Topfſtein
„grenzen — Foſſilien deren Zuſammenbrechen dem practi-
„ſchen Geognoſten nicht auffallend ſeyn kann.“ Ver-
muthlich war aber Herrn von Charpentier, als er ſeine
Anzeige abfaſste, die meinige noch nicht zu Geſicht ge-
kommen und jenes kleine Miſsverſtändniſs iſt alſo von
ſelbſt gehoben. Allerdings hätte ich in den Nachrichten,
welche ich in den erſten Tagen nach der Entdeckung
bekannt machte, die oryktognoſtiſchen Verhältniſſe ge-
nauer beſtimmen ſollen; aber ich hielt es für wichtiger,
den Magnethügel, mit ſeinen invertirten Polen, mit ſei-
nen parallellen Magnetaxen, mit ſeinem ſich 22 Fuſs weit
erſtreckenden Wirkungskreiſe, als ein groſses geologiſches
Phaenomen zu ſchildern. — Wenn jener vortreffliche
Mineraloge Stücke meines Foſſils fand, welche keine
Polarität zeigten (die Stücke wurden doch an der Nadel
einer Bouſſole, od. mittelſt Kork auf dem Waſſer ſchwim-
mend unterſucht?) ſo ſcheint mir daraus zu folgen, daſs
wie im ganzen Gebirge, ſo auch im kleinen wirkſame
u. unwirkſame Maſſen gemengt ſind. Durch ſorgfältige
Vergleichungen habe ich zwiſchen beiden, wie zwiſchen
den mehr od. minder wirkſamen, noch keine Verſchie-
denheit der Miſchung finden können. Im Ganzen ſind,
nach Nicholſon's Wage, die ſpecifiſch leichteren Stücke
die wirkſamſten. Wenn man ausdrücklich ſolche aus-
wählt, in denen Magneteiſen eingeſprengt iſt, und die-
ſelben, jedoch nicht allzufein zerpülvert, ſo zieht ein
ſchwacher Magnet, nicht etwa bloſs die ſchwarzen Magnet-
Eiſen-Körner, ſondern auch jedes andere Stäubchen an.
Splitterchen von ½ Linie Lange und [FORMEL] Lin. Breite, wel-
che unter dem Hofmanniſchen Mikroſkope (bey 312400
maliger Flächenvergröſſerung) als vollkommen durchſchei-
nende graulichweiſſe Schuppen erſcheinen, in denen alſo
von Magneteiſen nichts ſinnlich wahrgenommen werden
kann, zeigen deutliche Polarität, da ſie dem genäherten
N. Pol eines Magnetstabes das eine, dem S. Pol das an-
dere Ende zukehren. Dieſe Thatſache iſt mir von vielen
Phyſikern, die meine Verſuche wiederholten, beſtätigt
worden. Ich kann mich deshalb noch beſonders auf das
Zeugniſs der Herren Hofrathe Lichtenberg und Blumen-
bach zu Göttingen, auch des Herrn Prof. Voigt zu Jena
berufen, welcher letztere rühmlichſt bemüht iſt, die Stär-
ke jener magnetiſchen Ziehkraft mathematiſch zu beſtim-
men. — Da gegenwärtig das Intereſſe der Naturforſcher
für den Magnetismus von neuem rege geworden iſt, der
Ausdruck: magnetiſche Eigenſchaft aber ſo oft miſsver-
ſtanden wird, ſo nütze ich dieſe Gelegenheit, um auf
folgenden Unterſchied der Erſcheinungen aufmerkſam zu
machen. es giebt 1) Stoffe welche den N. und S. Pol ei-
ner Magnetnadel gleich ſtark anziehen, alſo die Bouſſole
beunruhigen, ohne ſelbſt Polarität zu zeigen und ohne Ei-
ſen anzuziehen. Dahin gehören (wie ein ſcharfſinniger
Mineraloge, Herr von Schlottheim mir bereits am 6ten
Jan. meldete) grüne Erde von Monte Baldo; dichter Feld-
ſpath von Roſswein, Serpentin o. Talkerde (auf Amianch)
von Koſemütz, Bol von Strigau und die von Herrn Freies-
leben beſchriebene, räthſelhafte Gebirgsart, in welcher
der Harzer Schillerſpath liegt. Dahin gehören viele Ab-
änderungen der Jade, des Pechſteins und des Granits
vom Drachenfels bey Bonn, dahin gehören die Gebirgs-
arten, welche Herr von Charpentier aufführt. In mehre-
ren dieſer Foſſilien (im gepülverten Serpentin von Zobliz
und im Pechſtein) habe ich durch den Magnet beträcht-
lich viel Magneteiſen entdeckt. Doch entſcheide ich nicht,
ob gerade dies jenes Beunruhigen der Bouſſole hervor-
bringt, da ſchwach oxydirtes Eiſen ebenfalls auf dieſelbe
wirkt und Brugmanns ſelbſt ungefarbte waſſerhelle Demante,
angebrannten Kork u. Kirſchkerne vom Magnet gezogen ſah.
(Dem Demant konnte ſogar auf eine Zeitlang eine eigene
Polarität künſtlich mitgetheilt werden.) 2) Stoffe, welche
die Bouſſole beunruhigen, keine Polarität zeigen, aber Ei-
ſen anziehen. Dahin gehören einige Abänderungen von
ſchwach wirkendem, aber ſehr reinem Magneteiſenſtein
aus Schweden. 3) Stoffe welche Polarität zeigen und Ei-
ſen anziehen. Magneteiſen. Kobalt. 4) Stoffe welche
eine ſtarke Polarität zeigen, aber kein Eiſen anziehen.
Dieſe Eigenſchaft zeigen am auffallendſten mein pola-
riſierendes Foſſil, in ungleich minderem Grade (in Hin-
ſicht auf Ausdehnung des Wirkungskreiſes und Erhal-
tung der Polarität bey mechaniſcher Zerkleinung) der
Fichtelſche Serpentin von Paſs Vulkan, von dem ich
mehrere Stücke unterſucht, der Ingermanländiſche Labra-
dor nach Brugmanns, der Topfſtein vom Wallis nach
Herrn v. Schlottheim, und einige abgeſchlagene Stücke
vom Granit der Harzer Schnarther und Feuerſteinklippe
nach Herrn Blumenbach. — Wenn man eingeſprengtes
Magneteiſen für die Urſache der Polarität in dem neuen
magnetiſchen Hornblendegeſtein hält, ſo muſs man, bey
dem geringen ſpecifiſchen Gewichte, nach logiſchen Re-
geln annehmen, daſs in dem Foſſile eine überaus geringe
Maſſe mit einer überaus groſsen Kraft und zwar mit ei-
ner Kraft enthalten ſey, welche von der des uns bisher
bekannten Magneteiſens verſchieden iſt. Wahrſcheinlicher
möchte demnach (falls man es für unmöglich hält, daſs die
magnetiſche Kraft an nicht-eiſenhaltige, wie die electriſche
an nicht-bernſteinhaltige Stoffe gebunden ſeyn kann) wahr-
ſcheinlicher möchte jene Polariſirende Eigenſchaft in dem
oxydirten Eiſen zu ſuchen ſeyn, womit das neue Foſſil
tingirt iſt. Wir ſehen, daſs wenn die Theile einer Ei-
ſenſtange erſchüttert werden, der ewig geladene magneti-
ſche Erdball im Stande iſt, ſeine Kraft in die Eiſenſtan-
ge überzutragen. Wie wenn jener groſse Magnetberg
ſeine polariſirende Eigenſchaft einer Erderſchütterung ver-
dankte? Dieſe Vermuthung, welche einer unſerer er-
ſten Phyſiker geäuſſert, gewinnt noch dadurch an Wahr-
ſcheinlichkeit, daſs Erdſtöſse am Fichtelgebirge gar nicht
ſo überaus ſelten u. ungewöhnlich ſind. Wurden nicht
alle Theile der Gebirgsmaſſe gleichſtark erſchüttert, ſo
muſste die Kraft ſich ungleich mittheilen. Kein Wunder
daher, daſs Stücke unwirkſam blieben, die mit den wirk-
ſamen gleiche Beſtandtheile haben. — Mögen doch
mehrere Phyſiker und Geognoſten ſich mit mir verei-
nigen, die magnetiſchen Erſcheinungen, wie die electri-
ſchen, im Groſsen und zwar in der freyen Natur
zu beobachten. Wie wichtige Entdeckungen laſſen
ſich
(3) Y 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Eine weitere Fassung dieses Textes finden Sie in der Ausgabe Sämtliche Schriften digital (2021 ff.) der Universität Bern.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |