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Humboldt, Alexander von: Nachtrag zu Alex. von Humboldts Notizen von seinen physikalischen Beobachtungen in Peru und Mexiko. In: Annalen der Physik, Bd. 18 (1804), S. 118-126.

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Metres über dem Meere; und über diesem Niveau
haben wir auch die meisten Obsidiane gefunden.
Um Popayan, bei den Vulkanen von Purace
und Sotara, fangen die Obsidiane in einer Höhe
von 4560 Metres an; in der Provinz Quito kom-
men sie in Menge in einer Höhe von 2700 Metres
vor; und in Neu-Spanien finden sie sich nord-
östlich von der Hauptstadt Mexiko, (deren
Marktplatz über das Südmeer 2256 Metres, oder
1163 Toisen nach Trembley's, 1133 Toisen nach
de Lüc's Formel erhaben ist,) in einer Höhe von
2292 bis 2948 Metres, am Oyamel und am
Cerros de las navajas, (zu Deutsch Berg
der Messer
,)*) von wo die beiliegenden Obsidiane
herkommen.**) Diese Gegend hatte durch den

*) Dieser Berg ist nach Herrn von Humboldt 694
Metres über den See Tescuco und 2948 Metres
über das Meer erhaben.     d. H.
**) Ausser 11 Abarten von Obsidian und einigen an-
dern mineralogischen Merkwürdigkeiten, fanden
sich in dieser Kiste, nach Herrn von Humboldt's
Katalog, auch polarisirender Porphyr von Voisaco,
(Ann., XVI, 484;) gediegener Schwefel in Quarz
von dem grossen 2312 Metres hohen Schwefelberge,
zwischen Alausi und Ticsan in der Provinz Quito;
(Ann., XVI, 472;) und eine Stufe des merkwürdigen
braunen Bleies von Zimapan. "Statt dass in Europa",
sagt Herr von Humboldt, "der Schwefel sich
immer nur im Flötzgebirge, besonders im Gypse
findet, bildet er in jenem Schwefelberge mit dem
Quarze ein Lager in einem uranfänglichen Berge


Mètres über dem Meere; und über dieſem Niveau
haben wir auch die meiſten Obſidiane gefunden.
Um Popayan, bei den Vulkanen von Puracé
und Sotara, fangen die Obſidiane in einer Höhe
von 4560 Mètres an; in der Provinz Quito kom-
men ſie in Menge in einer Höhe von 2700 Mètres
vor; und in Neu-Spanien finden ſie ſich nord-
öſtlich von der Hauptſtadt Mexiko, (deren
Marktplatz über das Südmeer 2256 Mètres, oder
1163 Toiſen nach Trembley's, 1133 Toiſen nach
de Lüc's Formel erhaben iſt,) in einer Höhe von
2292 bis 2948 Mètres, am Oyamel und am
Cerros de las navajas, (zu Deutſch Berg
der Meſſer
,)*) von wo die beiliegenden Obſidiane
herkommen.**) Dieſe Gegend hatte durch den

*) Dieſer Berg iſt nach Herrn von Humboldt 694
Mètres über den See Tescuco und 2948 Mètres
über das Meer erhaben.     d. H.
**) Auſser 11 Abarten von Obſidian und einigen an-
dern mineralogiſchen Merkwürdigkeiten, fanden
ſich in dieſer Kiſte, nach Herrn von Humboldt's
Katalog, auch polariſirender Porphyr von Voiſaco,
(Ann., XVI, 484;) gediegener Schwefel in Quarz
von dem groſsen 2312 Mètres hohen Schwefelberge,
zwiſchen Alauſi und Ticſan in der Provinz Quito;
(Ann., XVI, 472;) und eine Stufe des merkwürdigen
braunen Bleies von Zimapan. „Statt daſs in Europa“,
ſagt Herr von Humboldt, „der Schwefel ſich
immer nur im Flötzgebirge, beſonders im Gypſe
findet, bildet er in jenem Schwefelberge mit dem
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[121/0005] Mètres über dem Meere; und über dieſem Niveau haben wir auch die meiſten Obſidiane gefunden. Um Popayan, bei den Vulkanen von Puracé und Sotara, fangen die Obſidiane in einer Höhe von 4560 Mètres an; in der Provinz Quito kom- men ſie in Menge in einer Höhe von 2700 Mètres vor; und in Neu-Spanien finden ſie ſich nord- öſtlich von der Hauptſtadt Mexiko, (deren Marktplatz über das Südmeer 2256 Mètres, oder 1163 Toiſen nach Trembley's, 1133 Toiſen nach de Lüc's Formel erhaben iſt,) in einer Höhe von 2292 bis 2948 Mètres, am Oyamel und am Cerros de las navajas, (zu Deutſch Berg der Meſſer,) *) von wo die beiliegenden Obſidiane herkommen. **) Dieſe Gegend hatte durch den *) Dieſer Berg iſt nach Herrn von Humboldt 694 Mètres über den See Tescuco und 2948 Mètres über das Meer erhaben. d. H. **) Auſser 11 Abarten von Obſidian und einigen an- dern mineralogiſchen Merkwürdigkeiten, fanden ſich in dieſer Kiſte, nach Herrn von Humboldt's Katalog, auch polariſirender Porphyr von Voiſaco, (Ann., XVI, 484;) gediegener Schwefel in Quarz von dem groſsen 2312 Mètres hohen Schwefelberge, zwiſchen Alauſi und Ticſan in der Provinz Quito; (Ann., XVI, 472;) und eine Stufe des merkwürdigen braunen Bleies von Zimapan. „Statt daſs in Europa“, ſagt Herr von Humboldt, „der Schwefel ſich immer nur im Flötzgebirge, beſonders im Gypſe findet, bildet er in jenem Schwefelberge mit dem Quarze ein Lager in einem uranfänglichen Berge

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Nachtrag zu Alex. von Humboldts Notizen von seinen physikalischen Beobachtungen in Peru und Mexiko. In: Annalen der Physik, Bd. 18 (1804), S. 118-126, hier S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_nachtrag_1804/5>, abgerufen am 03.05.2024.