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Humboldt, Alexander von: Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 15, St. 3, (1829), S. 319-336.

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ANNALEN
DER PHYSIK UND CHEMIE.


JAHRGANG 1829, DRITTES STÜCK.


I. Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phä-
nomene des tellurischen Magnetismus zu erleich-
tern;
von Alexander von Humboldt.
(Auszug aus einer am 2. April 1829 vor der Königlichen Academie der Wis-
senschaften zu Berlin gehaltenen Vorlesung.)



Die naturwissenschaftliche Civilisation der Welt reicht
kaum über jene glänzende Epoche hinaus, wo in dem
Zeitalter von Galilaei, Huyghens und Fermat gleich-
sam neue Organe geschaffen wurden, neue Mittel den
Menschen (beschauend und wissend) in einen innigeren
Contact mit der Außenwelt zu setzen, Fernrohr, Thermo-
meter, Barometer, die Pendeluhr und ein Werkzeug von
allgemeinerem Gebrauche, der Infinitesimal-Calcul. Wäre
die alexandrinische Schule, oder wären die Araber, eine Na-
tion, die den im Alterthum leider unbekannten practischen
Sinn des Beobachtens, Messens und Experimentirens zeigte,
im Besitz der Hülfsmittel gewesen, die uns gegenwärtig
zu Gebote stehen; so würden wir wissen, ob der Druck
der Atmosphäre, die aus der Luft sich niederschlagende
Regenmenge, die relative Frequenz vorherrschender Winde,
die Richtung der isothermischen Linien, wie die Verthei-
lung des Magnetismus auf dem Erdkörper, seculären Ver-
änderungen unterworfen sind. Bei dem Mangel an nu-

Annal. d. Physik. B. 91. St. 3. J. 1829. St. 3     X



ANNALEN
DER PHYSIK UND CHEMIE.


JAHRGANG 1829, DRITTES STÜCK.


I. Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phä-
nomene des tellurischen Magnetismus zu erleich-
tern;
von Alexander von Humboldt.
(Auszug aus einer am 2. April 1829 vor der Königlichen Academie der Wis-
senschaften zu Berlin gehaltenen Vorlesung.)



Die naturwissenschaftliche Civilisation der Welt reicht
kaum über jene glänzende Epoche hinaus, wo in dem
Zeitalter von Galilaei, Huyghens und Fermat gleich-
sam neue Organe geschaffen wurden, neue Mittel den
Menschen (beschauend und wissend) in einen innigeren
Contact mit der Außenwelt zu setzen, Fernrohr, Thermo-
meter, Barometer, die Pendeluhr und ein Werkzeug von
allgemeinerem Gebrauche, der Infinitesimal-Calcul. Wäre
die alexandrinische Schule, oder wären die Araber, eine Na-
tion, die den im Alterthum leider unbekannten practischen
Sinn des Beobachtens, Messens und Experimentirens zeigte,
im Besitz der Hülfsmittel gewesen, die uns gegenwärtig
zu Gebote stehen; so würden wir wissen, ob der Druck
der Atmosphäre, die aus der Luft sich niederschlagende
Regenmenge, die relative Frequenz vorherrschender Winde,
die Richtung der isothermischen Linien, wie die Verthei-
lung des Magnetismus auf dem Erdkörper, seculären Ver-
änderungen unterworfen sind. Bei dem Mangel an nu-

Annal. d. Physik. B. 91. St. 3. J. 1829. St. 3     X
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[0001] ANNALEN DER PHYSIK UND CHEMIE. JAHRGANG 1829, DRITTES STÜCK. I. Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phä- nomene des tellurischen Magnetismus zu erleich- tern; von Alexander von Humboldt. (Auszug aus einer am 2. April 1829 vor der K. Academie der Wis- senschaften zu Berlin gehaltenen Vorlesung.) Die naturwissenschaftliche Civilisation der Welt reicht kaum über jene glänzende Epoche hinaus, wo in dem Zeitalter von Galilaei, Huyghens und Fermat gleich- sam neue Organe geschaffen wurden, neue Mittel den Menschen (beschauend und wissend) in einen innigeren Contact mit der Außenwelt zu setzen, Fernrohr, Thermo- meter, Barometer, die Pendeluhr und ein Werkzeug von allgemeinerem Gebrauche, der Infinitesimal-Calcul. Wäre die alexandrinische Schule, oder wären die Araber, eine Na- tion, die den im Alterthum leider unbekannten practischen Sinn des Beobachtens, Messens und Experimentirens zeigte, im Besitz der Hülfsmittel gewesen, die uns gegenwärtig zu Gebote stehen; so würden wir wissen, ob der Druck der Atmosphäre, die aus der Luft sich niederschlagende Regenmenge, die relative Frequenz vorherrschender Winde, die Richtung der isothermischen Linien, wie die Verthei- lung des Magnetismus auf dem Erdkörper, seculären Ver- änderungen unterworfen sind. Bei dem Mangel an nu- Annal. d. Physik. B. 91. St. 3. J. 1829. St. 3 X

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber die Mittel, die Ergründung einiger Phänomene des tellurischen Magnetismus zu erleichtern. In: Annalen der Physik und Chemie, Bd. 15, St. 3, (1829), S. 319-336, hier S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_mittel_1829/1>, abgerufen am 21.11.2024.