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Humboldt, Alexander von: Neue Versuche über den Metallreiz, besonders in Hinsicht auf die verschiedenartige Empfänglichkeit der thierischen Organe. In: Neues Journal der Physik. Bd. 3, H. 2 (1796), S. 165-184.

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vermehrt. "Stimulant alcalia fibram contractilem (?)
"et nerveam, ideo evitanda quidem motu febrili, spas-
"mis, convulsionibus corpus exagitantibus, fibris ni-
"mium tensis aut irritabilibus, tanta potiora his languen-
"tibus aut torpentibus." Gmelin appar. medicam.
Vol. I. p. 60.
auch Cullen Lectures on the
Materia medica
ed. 2. p. 274.

Alle Erscheinungen, welche ich bisher nur ein-
zeln
und selten bey den Amphibien beobachten konn-
te, welche ich aus dem Winterschlafe erweckte und von
besonderer Reitzempfänglichkeie fand, alle diese Erschei-
nungen bin ich jetzt im Stande durch die alkalische Auf-
lösungen bleibend und wiederhohlt darzustellen.
Dieser Umstand hat mich nun zu folgenden neuen Ver-
suchen geleitet, deren Resultate ich Jhnen vor Erschei-
nung meiner Schrift in wenigen Zeilen vorlegen will.
Sie werden daraus sehen, wie weit man noch in Auf-
sammlung von Erfahrungen über den Galvanischen Reitz
zurück war, wie schnell man Theorien aufführte, die nur
von wenigen Factis abstrahirt waren, unbekümmert, ob
es nicht möglich sey, der Natur in diesem großen Phä-
nomene gründlicher und vollständiger nachzuspühren.

Jch unterscheide zwey Zustände des thierischen Or-
gans, den der natürlich hohen oder künstlich erhöhten,
und den der minderen Reitzempfänglichkeit. Daß beide
Zustände nicht schneidend zu trennen sind, da hier von
Graden die Rede ist, bedarf keiner Erwähnung. Das
obige Beyspiel im Fall:
Frosch r. L. R. L. r.

der in einem Zustande positiv, im andern negativ ist,
rechtfertiget aber allein schon jene Eintheilung. Die
Reitzempfänglichkeit, welche ich durch Oleum tartari per

deli-

vermehrt. „Stimulant alcalia fibram contractilem (?)
„et nerveam, ideo evitanda quidem motu febrili, ſpas-
„mis, convulſionibus corpus exagitantibus, fibris ni-
„mium tenſis aut irritabilibus, tanta potiora his languen-
„tibus aut torpentibus.“ Gmelin appar. medicam.
Vol. I. p. 60.
auch Cullen Lectures on the
Materia medica
ed. 2. p. 274.

Alle Erſcheinungen, welche ich bisher nur ein-
zeln
und ſelten bey den Amphibien beobachten konn-
te, welche ich aus dem Winterſchlafe erweckte und von
beſonderer Reitzempfaͤnglichkeie fand, alle dieſe Erſchei-
nungen bin ich jetzt im Stande durch die alkaliſche Auf-
loͤſungen bleibend und wiederhohlt darzuſtellen.
Dieſer Umſtand hat mich nun zu folgenden neuen Ver-
ſuchen geleitet, deren Reſultate ich Jhnen vor Erſchei-
nung meiner Schrift in wenigen Zeilen vorlegen will.
Sie werden daraus ſehen, wie weit man noch in Auf-
ſammlung von Erfahrungen uͤber den Galvaniſchen Reitz
zuruͤck war, wie ſchnell man Theorien auffuͤhrte, die nur
von wenigen Factis abſtrahirt waren, unbekuͤmmert, ob
es nicht moͤglich ſey, der Natur in dieſem großen Phaͤ-
nomene gruͤndlicher und vollſtaͤndiger nachzuſpuͤhren.

Jch unterſcheide zwey Zuſtaͤnde des thieriſchen Or-
gans, den der natuͤrlich hohen oder kuͤnſtlich erhoͤhten,
und den der minderen Reitzempfaͤnglichkeit. Daß beide
Zuſtaͤnde nicht ſchneidend zu trennen ſind, da hier von
Graden die Rede iſt, bedarf keiner Erwaͤhnung. Das
obige Beyſpiel im Fall:
Froſch r. L. R. L. r.

der in einem Zuſtande poſitiv, im andern negativ iſt,
rechtfertiget aber allein ſchon jene Eintheilung. Die
Reitzempfaͤnglichkeit, welche ich durch Oleum tartari per

deli-
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[175/0012] vermehrt. „Stimulant alcalia fibram contractilem (?) „et nerveam, ideo evitanda quidem motu febrili, ſpas- „mis, convulſionibus corpus exagitantibus, fibris ni- „mium tenſis aut irritabilibus, tanta potiora his languen- „tibus aut torpentibus.“ Gmelin appar. medicam. Vol. I. p. 60. auch Cullen Lectures on the Materia medica ed. 2. p. 274. Alle Erſcheinungen, welche ich bisher nur ein- zeln und ſelten bey den Amphibien beobachten konn- te, welche ich aus dem Winterſchlafe erweckte und von beſonderer Reitzempfaͤnglichkeie fand, alle dieſe Erſchei- nungen bin ich jetzt im Stande durch die alkaliſche Auf- loͤſungen bleibend und wiederhohlt darzuſtellen. Dieſer Umſtand hat mich nun zu folgenden neuen Ver- ſuchen geleitet, deren Reſultate ich Jhnen vor Erſchei- nung meiner Schrift in wenigen Zeilen vorlegen will. Sie werden daraus ſehen, wie weit man noch in Auf- ſammlung von Erfahrungen uͤber den Galvaniſchen Reitz zuruͤck war, wie ſchnell man Theorien auffuͤhrte, die nur von wenigen Factis abſtrahirt waren, unbekuͤmmert, ob es nicht moͤglich ſey, der Natur in dieſem großen Phaͤ- nomene gruͤndlicher und vollſtaͤndiger nachzuſpuͤhren. Jch unterſcheide zwey Zuſtaͤnde des thieriſchen Or- gans, den der natuͤrlich hohen oder kuͤnſtlich erhoͤhten, und den der minderen Reitzempfaͤnglichkeit. Daß beide Zuſtaͤnde nicht ſchneidend zu trennen ſind, da hier von Graden die Rede iſt, bedarf keiner Erwaͤhnung. Das obige Beyſpiel im Fall: Froſch r. L. R. L. r. der in einem Zuſtande poſitiv, im andern negativ iſt, rechtfertiget aber allein ſchon jene Eintheilung. Die Reitzempfaͤnglichkeit, welche ich durch Oleum tartari per deli-

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Neue Versuche über den Metallreiz, besonders in Hinsicht auf die verschiedenartige Empfänglichkeit der thierischen Organe. In: Neues Journal der Physik. Bd. 3, H. 2 (1796), S. 165-184, hier S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_metallreiz_1796/12>, abgerufen am 23.11.2024.