Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145.

Bild:
<< vorherige Seite

den beigemischten Wassern aus den nahen nördlichen Florida-Untiefen zugeschrieben, welche von den Winden südlich getrieben werden. Wie wir uns im Mai 1804 (auf der Ueberfahrt von der Havana nach Philadelphia) der Meeresgegend näherten, wo im Angesicht des Westrandes der großen Salt Key Bank, von den Spaniern Placer de los Roques genannt, die breite, west-östlich gerichtete Florida-Straße in nord-östlicher Richtung in die, hier enge Bahama-Straße einmündet; stieg die Temperatur des Wassers (und von dieser ist hier allein die Rede) schon (in lat. 23° 57') auf 26°,5 (80° F.). Die Untiefe, von der die englische Admiralität eine Special-Karte durch Capitän de Mayne 1825 hat aufnehmen lassen, hat an ihren schroffen Rändern kleine Inseln: in Westen den eigentlichen Salt Kay oder (wie neuer gesagt wird) Salt Key (long. 82° 43'), in Norden die Cayos de Perros (Dog Rocks), in Südost die zwei langen Islas Anguila, mit einer Süßwasser-Quelle! Dieser Raum (lat. 23°1/2-25°1/4) zwischen dem genannten Placer, dem Ausgang des Canal de Santaren, dem Hawk Channel zwischen den Ost-Florida-Untiefen und den Baxos de los Martires gehört wegen der Complication von oft wechselnden Strömungen (nahe an der Ostküste von Florida gehen dieselben nach Südwest) zu den Gegenden, welche am meisten Schiffbrüche veranlaßt haben.

Die Temperatur stieg um nichts in den Engen (Narrows)

den beigemischten Wassern aus den nahen nördlichen Florida-Untiefen zugeschrieben, welche von den Winden südlich getrieben werden. Wie wir uns im Mai 1804 (auf der Ueberfahrt von der Havana nach Philadelphia) der Meeresgegend näherten, wo im Angesicht des Westrandes der großen Salt Key Bank, von den Spaniern Placer de los Roques genannt, die breite, west-östlich gerichtete Florida-Straße in nord-östlicher Richtung in die, hier enge Bahama-Straße einmündet; stieg die Temperatur des Wassers (und von dieser ist hier allein die Rede) schon (in lat. 23° 57′) auf 26°,5 (80° F.). Die Untiefe, von der die englische Admiralität eine Special-Karte durch Capitän de Mayne 1825 hat aufnehmen lassen, hat an ihren schroffen Rändern kleine Inseln: in Westen den eigentlichen Salt Kay oder (wie neuer gesagt wird) Salt Key (long. 82° 43′), in Norden die Cayos de Perros (Dog Rocks), in Südost die zwei langen Islas Anguila, mit einer Süßwasser-Quelle! Dieser Raum (lat. 23°½–25°¼) zwischen dem genannten Placer, dem Ausgang des Canal de Santaren, dem Hawk Channel zwischen den Ost-Florida-Untiefen und den Baxos de los Martires gehört wegen der Complication von oft wechselnden Strömungen (nahe an der Ostküste von Florida gehen dieselben nach Südwest) zu den Gegenden, welche am meisten Schiffbrüche veranlaßt haben.

Die Temperatur stieg um nichts in den Engen (Narrows)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <p><pb facs="#f0080" n="110"/>
den beigemischten Wassern aus den nahen nördlichen Florida-Untiefen zugeschrieben, welche von den Winden südlich getrieben werden. Wie wir uns im Mai 1804 (auf der Ueberfahrt von der <placeName>Havana</placeName> nach <placeName>Philadelphia</placeName>) der Meeresgegend näherten, wo im Angesicht des Westrandes der großen <hi rendition="#aq">Salt Key Bank</hi>, von den <placeName>Spaniern</placeName> <hi rendition="#aq">Placer de los Roques</hi> genannt, die breite, west-östlich gerichtete Florida-Straße in nord-östlicher Richtung in die, hier enge Bahama-Straße einmündet; stieg die Temperatur des Wassers (und von dieser ist hier allein die Rede) schon (in <hi rendition="#aq">lat.</hi> 23° 57&#x2032;) auf 26°,5 (80° F.). Die Untiefe, von der die englische Admiralität eine Special-Karte durch <choice><abbr>Cap.</abbr><expan resp="#AvH-Fsst">Capitän</expan></choice> <persName>de Mayne</persName> 1825 hat aufnehmen lassen, hat an ihren schroffen Rändern kleine Inseln: in Westen den eigentlichen <hi rendition="#aq"><placeName>Salt Kay</placeName></hi> oder (wie neuer gesagt wird) <hi rendition="#aq">Salt Key</hi> (<hi rendition="#aq">long.</hi> 82° 43&#x2032;), in Norden die <hi rendition="#aq">Cayos de Perros</hi> (<hi rendition="#aq">Dog Rocks</hi>), in Südost die zwei langen <hi rendition="#aq">Islas Anguila</hi>, mit einer Süßwasser-Quelle! Dieser Raum (<hi rendition="#aq">lat</hi>. 23°½&#x2013;25°¼) zwischen dem genannten <hi rendition="#aq">Placer</hi>, dem Ausgang des <hi rendition="#aq">Canal de Santaren</hi>, dem <hi rendition="#aq">Hawk Channel</hi> zwischen den Ost-Florida-Untiefen und den <hi rendition="#aq">Baxos de los Martires</hi> gehört wegen der Complication von oft wechselnden Strömungen (nahe an der Ostküste von <placeName>Florida</placeName> gehen dieselben nach Südwest) zu den Gegenden, welche am meisten Schiffbrüche veranlaßt haben.</p><lb/>
            <p>Die Temperatur stieg um nichts in den Engen (<hi rendition="#aq">Narrows</hi>)<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0080] den beigemischten Wassern aus den nahen nördlichen Florida-Untiefen zugeschrieben, welche von den Winden südlich getrieben werden. Wie wir uns im Mai 1804 (auf der Ueberfahrt von der Havana nach Philadelphia) der Meeresgegend näherten, wo im Angesicht des Westrandes der großen Salt Key Bank, von den Spaniern Placer de los Roques genannt, die breite, west-östlich gerichtete Florida-Straße in nord-östlicher Richtung in die, hier enge Bahama-Straße einmündet; stieg die Temperatur des Wassers (und von dieser ist hier allein die Rede) schon (in lat. 23° 57′) auf 26°,5 (80° F.). Die Untiefe, von der die englische Admiralität eine Special-Karte durch Cap. de Mayne 1825 hat aufnehmen lassen, hat an ihren schroffen Rändern kleine Inseln: in Westen den eigentlichen Salt Kay oder (wie neuer gesagt wird) Salt Key (long. 82° 43′), in Norden die Cayos de Perros (Dog Rocks), in Südost die zwei langen Islas Anguila, mit einer Süßwasser-Quelle! Dieser Raum (lat. 23°½–25°¼) zwischen dem genannten Placer, dem Ausgang des Canal de Santaren, dem Hawk Channel zwischen den Ost-Florida-Untiefen und den Baxos de los Martires gehört wegen der Complication von oft wechselnden Strömungen (nahe an der Ostküste von Florida gehen dieselben nach Südwest) zu den Gegenden, welche am meisten Schiffbrüche veranlaßt haben. Die Temperatur stieg um nichts in den Engen (Narrows)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_meer_1833
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_meer_1833/80
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber Meeresströmungen im allgemeinen; und über die kalte peruanische Strömung der Südsee, im Gegensatze zu dem warmen Golf- oder Florida-Strome. [Druck vorgesehen für: Kleinere Schriften von Alexander von Humboldt. Zweiter Band (nicht erschienen).] Korrekturbogen aus dem Schiller Nationalmuseum, Deutsches Literaturarchiv in Marbach a. N.: Cotta-Archiv, s. e., [1833-ca. 1855], S. 31-145, hier S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_meer_1833/80>, abgerufen am 28.11.2024.